Jetzt is scho wieder so weit… der Entzug setzt ein. Ich habe oarge #bergseensucht und keine Zeit, mir eine Dosis zu holen. Zum Glück habe ich für diesen Fall vorgesorgt – so hole ich mir das Gefühl von Wald & Berg einfach in die eigenen vier Wände…

Es gibt sie, die Tage oder leider auch Wochen, in denen ich es zeitlich nicht oder nur selten schaffe, raus zu kommen. In die Natur. Nicht nur in den Park nebenan oder an die Isar. Raus an einen der Seen – Tegernsee, Schliersee, Achensee oder gleich nach Hause ins Salzkammergut. In den Wald oder rauf auf irgendeinen Berg. Was tun? Vorbereitung ist alles. Deswegen findet sich bei mir einiges, was dann gerne geballt zum Einsatz kommt. Volle Dosis WALD!

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Momente wie diese… Frühnebel auf dem Weg zur Neureuth am Tegernsee

Alleine der Geruch – würzig, erdig, holzig warm und frisch zugleich. Besonders intensiv im Frühling oder jetzt im Herbst. Morgens und auch nach oder während eines Regenschauers. Egal ob Tanne, Fichte, oder süsslicher Zirbenduft. Die perfekte Duftkerze in solchen Momenten? Tannenbaum von Heart & Home, die auch wirklich grün riecht. Augen zu und ich steh im Wald. Außerdem am Start: ätherische Öle in der Duftlampe. Edeltanne hilft bei Erschöpfung und lindert Hustenanfälle. Fichtennadel verbessert das Raumklima und macht munter, Latschenkiefer ist nicht nur super bei Schnupfen. Wirkt auch gegen Stress und ist stimmungsaufhellend, was an grauen Tagen nicht schadet.

Tee mit dem passenden Aroma hab ich allerdings noch nicht gefunden… dafür steht ein Gläschen selbst angesetzter Zirbenhonig von Mama in meiner Küche. Feinster Goiserer Wald-Honig hat sich da mit frischen Zirbenzapfen eingelassen. Ein Traum. Ein Löffel im Tee ist ein altes Hausmittel und hilft gegen fast alles – eh klar! Auch ein kleines Sackerl mit Zirbenholzspänen findet sich bei mir. Allerdings nur in Ausnahmefällen im Schlafzimmer, da der besondere Duft der Königin der Alpen, der Zirbe (auch Zirbelkiefer oder Zirm) blutdrucksenkend wirkt und einen tiefen Schlaf fördert. Bei mir hat das zur Folge, das mich keiner mehr so schnell wach kriegt.

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Wuid auf Wald – Weg zum Stoa (Krippenstein | Salzkammergut)

Eine warme Wanne am Abend – Entspannung pur. Die einfachste Methode für mich, um abzuschalten. Und natürlich kommt hier was besonderes zum Einsatz: das Vitalbad „Heimische Wälder“ von CD. Mit Fichtenöl und natürlichen Wacholder- und Waldbeeren-Extrakten. Damit sind selbst längere Badesessions okay, die Formulierung ist ph-neutral und ohne Mineralöl, Parabene, künstlichen Farbstoffe, Silikone oder tierischen Inhaltsstoffe. Danach eine Fussmassage… alleine macht erfinderisch, deswegen erledigen das eigens dafür gesammelte Tannenzapfen. Ein perfektes, natürliches Massage-Tool. Und nein, ich spinne nicht – unbedingt ausprobieren! Was sich für Massagen auch noch richtig gut eignet: Haselnüsse, Stöcke oder runde Steine. Und wer in der Sauna beim Wenik-Aufguss schonmal mit eingeweichten Birkenzweigen verdroschen wurde, ist sowieso im Thema. Leicht abklopfen war DAS nit!

Der Duft von Alpenkräutern hilft bei mir auch immer. Latschenkiefer, Gebirgsfichte, Rosmarin, Wacholder, Salbei… Zum Glück gibt’s von Sixtus nicht nur Dusch- und Massagegel sondern auch einige pflegende Cremes für Füße und Hände. Die Grundlage der Produkte bilden übrigens selbst geerntete Heuauszüge von einer Bergwiese aus Fischbachau (Miesbach). Die ätherischen Öle werden naturrein aus Blättern, Blüten und Wurzeln gewonnen. Seit der Gründung 1931 ist das Wissen um die Kraft der Alpenkräuter am Schliersee Tradition. Kein Wunder, dass Fussball-Profi Lahm dort investiert…

Wald zum Trinken? Ja, gibt es auch und zwar in Form von Birkenwasser. Früher stand das ja immer schon bei IKEA rum, wurde durchaus verkostet – aber ehrlich gesagt: schmeckt nach nix. Jetzt ist es DER neue HYPE – Kokoswasser move over. Und bei Alnatura stehen tatsächlich schon die Packs rum. Natürlich habe ich gekauft. Birke ist Baum ist Wald ist ehschowissen. Schmeckt noch immer nach nix, auch die Variante mit leichter Holunderblüten-Note. ABER: ich hab mich schlau gemacht zu dem Thema. In Russland und Polen ist Birkenwasser ja Nationalgetränk und auch die Schweden stehen auf die süßlich schmeckende Flüssigkeit aus dem Stamm des Baumes. Klar ist die auch noch gesund – Vitamin C und andere Antioxidantien wirken entzündungshemmend (besonders bei Blasenentzündungen) und cholesterinsenkend. Außerdem soll Birkenwasser sogar von innen gegen Haut-Unreinheiten und bei Haarausfall helfen. Schmeckt scho fast a bissl besser… wenn’s schee macht…

Aber warum ist das so? Warum kommt es mir vor, dass ich Entzugserscheinungen habe, wenn ich nicht regelmäßig draussen bin? Nicht nur am Berg, auch im Wald?

Die Japaner haben dafür eine einfache Erklärung namens SHINRIN-YOKU. Waldbaden. Baden in der Waldluft. 1982 prägte das japanische Ministerium für Landwirtschaft, Forsten und Fischerei den Begriff, der den Kontakt mit und unter der Atmosphäre des Waldes beschreibt. Und auch dieser kann scheinbar süchtig machen. In Japan und Südkorea ist dies erstaunlicherweise sogar fester Bestandteil der Gesundheitsvorsorge – Studien zeigen, dass ein Bad im Wald den Blutdruck senkt, den Puls reguliert und auf natürliche Weise Stresshormone reduziert. Der erstaunlichste Fakt: die Waldluft kann sogar unsere Killerzellen vermehren und aktivieren!!! Mein Immunsystem kommuniziert also mit dem Wald – genau aus diesem Grund macht auch ein kurzer Spaziergang im angeschlagenen Zustand dort echt Sinn… Bäume umarmen muss ich dafür aber nicht. Und das ist gut so!

Mit dieser Sucht kann ich leben… der nächste #bergseensucht Trip steht sowieso kurz bevor. Und Vorfreude lindert den Entzug bekanntlich auch ganz gut 😉

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Dahoam in der Ramsau / Bad Goisern am Hallstättersee | Salzkammergut