Eine mittelschwere Gratwanderung in Wildschönau, die abwechslungsreich erst auf Waldwegen & Almen, dann entlang des grasigen Grats im Auf- & Ab über 4 Gipfel in den Talschluss zur Schönangeralm führt. 14.5k & 673hm bergauf, 958hm bergab (meine Variante mit Roßkopf 1731m: 16,4km, 1054hm im Auf-, 1377hm im Abstieg). Plus: (m)eine Schatzbergrunde auf der andere Talseite!

Mein erstes Mal Wildschönau im Sommer Begrüssung vom Drachen am Ortsschild, ursprüngliche Dörfer, herzliche Einheimische, wunderschöne Almen im sonnigen Hochtal und a ganze Menge Touroptionen. Hausbergln gehn, direkt nach der Ankunft in Auffach? Geht super! Meine Schatzberg-Runde hätte sich auch noch verlängern lassen (mehr dazu am Ende). Aber ich bin eigentlich hauptsächlich vor Ort, um mir den neuen Höhenweg anzuschauen, der auch mit dem Tiroler Bergwege Gütesiegel ausgezeichnet wurde. Fazit vorneweg: fesche Öffi-Tour mit Seilbahn-Support am Markbachjoch anfangs, technisch einfach & gewaltig schön – auch wenn die Sonne entgegen der Prognose erst abends wieder vorbeigeschaut hat. Kemmts mit!

TOURDETAILS  1. Juli 2023 WILDSCHÖNAUER HÖHENWEG

Anfahrt zur Überschreitung: von Auffach mit dem Öffi-Bus (kostenlos mit Gästekarte, genau wie die Bergbahnen und der Wanderbus) nach Niederau – Markjochbahn 

Start: Bergstation Markbachjoch – normal via Holzalm Käserei zum Horlerstiegl 1475m (als Bonus hab ich verlängert: übers Lanerköpfl & Halsgatterl 1562m zum Roßkopf Gipfel 1731m /+300hm) – Feldalphorn 1923m – Schwaigberghorn 1990m – Breiteggern 1981m (die Wildkarspitze 1961 is am Weg ummi dabei…  a Stoakreuz) – Breiteggspitze 1868m – via Kl. Neuberg- & Breiteggalm zur Schönangeralm 1173m

14.5k & 673hm bergauf, 958hm bergab (meine Variante 16,4km mit 1054hm im Auf, 1377hm im Abstieg)

Trittsicherheit & Schwindelfreiheit für die Gratpassage. Ein Abstieg ins Tal ist unterwegs möglich! Bitte dran denken, dass es zw 1900 & 2000m temperaturtechnisch auch im Sommer frisch werden kann.
 
Achtung: der letzte Wanderbus fährt um 16.30 Uhr zurück nach Auffach
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 
TOURDETAILS     29.Juni  SCHATZBERGRUNDE
 
Start: Auffach, Schatzbergbahn (Auffahrt) – Schatzbergalm 1776m – Schatzberggipfel 1898m – Hahnkopf 1902m – Gernsattel – 1796m – Joelspitze /Ackerzint 1964m – Schneebergalm  – Aschbachalm 1485m – neben dem Aschbach retour ins Tal zur Schatzbergbahn 869m
 
13.6k & 450hm im Aufstieg, 1288hm im Abstieg
 
Option zur Verlängerung: weiter via Saupanzen zum Lämpersberg 2020m & von dort ins Tal
Knieschonende Variante: von der Joelspitze retour zur Schatzbergalm und per Gondel retour
 
EIGENVERANTWORTUNG, GEWISSENHAFTE TOURENPLANUNG & AUSRÜSTUNG sowie GUTE SELBSTEINSCHÄTZUNG tragen ZUR EIGENEN SICHERHEIT bei! 
 
 

Ein Vorspiel mit dicken Tropfen

Manchmal ist die Sonne eben aus. Dafür werden dicke Tropfen spendiert, die das grün noch grüner machen. Die Stille noch prägnanter – nichts bis auf den eigenen Herzschlag und ein paar zwitschernde Vögel. Koana unterwegs… so mog i des gern! Und deswegen nehm ich statt der Originalroute zum aufwärmen gleich noch den Roßkopf Gipfel mit: +300hm die sich lohnen. Statt auf der Forststrasse biege ich kurz nach der Markbachjochalm rechts in den Wald ab, von dort zT steil bergauf zum Lanerköpfl, ein Auf- & Ab über Almen (kloane Stierkalbal-Streckenposten) vorbei an der Halsgatterl Kapelle 1562m zum Gipfel auf 1731m. Von dort gelangt man dann wieder über ein Waldsteigl zurück zum Horlerstiegl 1475m, wo die ursprüngliche Route weiterführt.

Aus dem Wald auf den grasigen Grat – Gipfel sammeln

Der Abschitt vom Horlerstiegl bis zum ersten Blick auf das Feldalphorn 1923m ist gewaltig schön – kleine Lacken, schmale Wegerl, satte Farben, Wollgras. Bei Nässe über rutschiges Wurzelwerk. Alpensalamander und ein Rehbock. Es hört auf zu Regnen. Der Aufstieg zum „offiziellen“ Gipfel Nr. 1 sieht lange aus, ist aber schnell erledigt. So neblig wie es dort gerade ist, sehe ich den weiteren Verlauf kaum. Im Auf- & Ab entlang am grasigen Grat – mal schmal, mal breiter… ein Blick zurück, manchmal wird mehr Sicht spendiert, mal weniger. Extrem schön – i mogs, wenn Nebelschwaden über den Grat ziehen – nur fetzenweise den nächsten Gipfel freigeben. Eine kurze felsige Passage im Abstieg ist bissi luftig / ausgesetzt. Weiter durch Almrausch-Farbpunkte. Dann zeigt sich das Schwaigberghorn, mit 1990m der höchste Gipfel auf dem Höhenweg. Der weitere Gratverlauf sichtbar, das Wetter wird immer besser… Wie immer, kurz ins Gipfelbuch eini gschrieben (übrigens auch bei Bergrettungseinsätzen hilfreich). Am Breiteggern 1981m sieht man das erste Mal schön nach Auffach ins Tal. Und dann der letzte in der Runde: die Breiteggspitze 1868m – via Kl. Neuberg- & Breiteggalm führt der Abstieg tlws steil bergab zur Schönangeralm 1173m

Erst dort hab i ma am Gipfel dann bissl Zeit gnumma, hingsitzt, ins Tal owi gschaut… wos fia a gewaltig scheene Roas! Echte Empfehlung meinerseits – und i bi nia bestechlich, wenns um des geht!
Und entschuldigts den Sauhaufen unterhalb (Jackn & Zeugs) – nit dran denkt weils Hirn scho beim verdienten Eispala unten in da Alm woa…

Sitzn und ins Tal schaun – am letzten Gipfel des Höhenwegs

TIPP: am 14. Oktober findet die Höhenweg Trophy statt – wer ist mit dabei? Den Streckencheck hättet’s ja jetzt schon erledigt… Infos HIER!

BONUS: (m)eine SCHATZBERG RUNDE

Hausbergln tua i gern – deswegen gings für mich direkt nach der Ankunft im Hotel Sun Valley auf 875m in Auffach auffi. Das Auto hat ab heute Pause – zu Fuß 5 Minuten zur Schatzbergbahn, luxuriös nach oben gondeln und dann von der Schatzbergalm 1776m starten. Erst zum Schatzberg 1898m, den gibts fast geschenkt. Andererseits: i find’s immer großartig, wenn durch a Auffahrt / Abfahrt knieschonende Touren ohne viele Höhenmeter möglich sind – oder eben nur a kurze Reha-Runde für Herz & Seele! Dort kurzer Einkehrschwung im GüpfiHit auf eine frische Buttermilch mit Himbeeren und dann im Auf- & Ab Richtung Joelspitze 1964m/Ackerzint, Panorama satt. Durch Flauschblumen (Wollgras) vorbei am Speichersee, es wird ruhiger und noch schöner. zT über gehts schmale Holzstege durchs Almgebiet, über fette Wiesen & schmale Steigln im Wald retour ins Tal. A unverhoffte Labestation im Brunnen hats auf der Schneebergalm (unbewirtschaftet) gegeben. Kasse hängt daneben, Quellen oä gibts am Weg sonst nur a Handvoll, bis man zum Aschbach kommt.

Von der hölzernen Madonna am Ackerzint – wurde wegen eines Lawinenunglücks 1909 nach einer Denkmalsetzung zur Joelspitze (benannt nach dem Opfer Rudolf Joel) ist der Weiterweg rechts unten gut ersichtlich – die nächste Erhebung wäre der Saupanzen und dahinter dann der Lämpersberg… mein Abstieg ri Schneebergalm führt links davor nach unten ri Schotterstrasse. Hinter dem Lämpersberg spitzelt der Große Beil 2309m markant hervor… ein Ziel auf meiner Liste fürs nächste Mal.

Eine wunderbare Runde, auch wenn man des letzte Viertel nur mehr der Strasse entlang nach Auffach absteigt (ja, bissl a Hatscha). Aber wenn im Hotel dann Kasspatzn woartn, geht’s wia von selbst. Und davor noch a Sprung in den Pool – Regeneration vom feinsten! Kann i wirklich empfehlen weil freundlicher Familienbetrieb in perfekte Lage mit großen Zimmern samt kleinem, feinen Wellnessbereich (Sauna, Dampfbad, Infrarot).

Regentag? Wellness, Spazierer & Bergbauern-Museum

A bissl wos geht immer! Wirklich empfehlen vor Ort kann ich einen Besuch im Bergbauern-Museum (einfach beim Infobüro parken & 5 Minuten rüberspazieren) – super interessant und mit der Gästekarte ist der Eintritt gratis. Regenspazierer mit Hütten- oder Alm-Einkehrschwung? Immer guad – i sag nur heisse Kaspressknedlsuppn, lauwarmer Topfenstrudl…. bei der Schönangeralm im Talschluss kann die Käserei besichtigt werden. Hin- & Rückfahrt bequem per Wanderbus! Und danach entspannen, do sag i nie na! Die Kundler Klamm schau i mir dann mal bei Sonne an…

Vielen lieben Dank an den TVB Wildschönau & KunzPR für die Einladung!