Von der Gjaid Alm durch enge Latschengassen, spitze Karstfelsen und vorbei an tiefen Dolinen auf den Panorama-Gipfel mit Hallstättersee Blick. Eine mittelschwere Tour im hochalpinen Gelände am Krippenstein inkl. klassischem Auf- & Ab im Karst, König Dachstein (fast) immer im Blick (8 km & 735hm)
Lange steht diese eher selten begangene Tour auf den 12er schon auf meiner Bergherbstliste – endlich bei perfektem Wetter abgehakt und sogar die ersten rot gefärbten Schwarzbeerstauden vor der gewaltigen Kulisse des Dachstein Gletschers entdeckt. Bei dieser Wanderung, die abschnittsweise durch typisches Karstgelände führt, sollte man trittsicher sein – gemalte Markierungen sind alle 1-2m großzügig auf den Felsen vorhanden. Bei Schlechtwetter oder Nebel sollte man aber besser nicht im Felslabyrinth unterwegs sein. PS: mit Dachstein Krippenstein Bergbahn als Aufstiegshilfe ist in der online Planung die Tour mit gerade mal 450hm angegeben, meine Uhr zeigt aber danach einen ganz anderen Wert. Wird jedes Auf- & Ab im Karst gerechnet, sind es 735hm vom Start bei der Gjaid Station, Teilstrecke III.

TOURDETAILS: 15. September 2025
Start: Station Gjaid (Teilstrecke III) Dachstein Krippenstein – Abstieg zur Gjaid Alm 1738m – via Tiefkar 1668m zum Zwölferkogel 1982m – retour übers „Wandeln“ – Gjaid Alm (Einkehroption) – Gjaid Station (letzte Rückfahrt zur Bergstation aktuell 16:50 Uhr, letzte Talfahrt von dort nach Obertraun 17:00 Uhr – an WE & Feiertagen bis 26.10 1h später)
8 km & 735 hm
Ein Abstieg von der Gjaid Alm ins Tal ist über den Weg 615 möglich – dafür sollte man aber genügend Zeit einplanen und die nötige Kondition mitbringen (ca. 1250 hm im Abstieg & 6,5km bis Winkl)
Trittsicherheit nötig, Erfahrung im alpinen Gelände – nur bei stabilen Schönwetter planen
Auch als Öffi Tour planbar – Busverbindung zur Talstation von BHF Obertraun & via Hallstatt
EIGENVERANTWORTUNG, GEWISSENHAFTE TOURENPLANUNG & AUSRÜSTUNG sowie GUTE SELBSTEINSCHÄTZUNG tragen ZUR EIGENEN SICHERHEIT bei!
Von der Gjaid Alm in die hochalpine Landschaft eintauchen
Nach dem Start an der Station Gjaid (Teilstrecke III) führt der Weg erst gemütlich über einen Schotterweg abwärts zur Gjaid Alm und geht dort in einen schmalen Wiesenpfad über. Das gelbe Markierungsschild zum Zwölferkogel bringt einen rasch in die ersten Latschengassen und zu einer Kreuzung, die für den weiteren Aufstieg entscheidend ist. Meine Wahl fällt auf die Variante Tiefkar mit Abstieg via „Wandeln“, die mich erst über einen schmalen Steig und über ein paar Felstufen bergab führt – wie der Name verrät. Über einen wunderschönen Almboden geht es dann wieder sanft ansteigend bergauf – Schwarzbeersträucher wechseln wieder mit dichten Latschen, bevor die ersten spitzen Karstpassagen warten. Auch hier ein stetes Auf- & Ab – so abwechslungsreich wie schön. Immer wieder tiefe Dolinen neben dem Weg, die aber oft mit Latschenschnitt befüllt sind. Der Weg durch den Karst erfordert etwas mehr Konzentration, ist aber weder ausgesetzt noch technisch schwierig. Immer wieder wechselt grau zu grün zu grau. König Dachstein grüßt hinter Latschen. Ganz tief im Europaschutzgebiet Dachstein (Natura 2000) ist man hier unterwegs, zum Teil ohne Empfang. Alleine auf der oberösterreichischen Seite misst die Fläche 13.300 Hektar. Und dann schiebt sich der rote 12Stein in mein Blickfeld, dort trifft der Steig auf den zweiten Weg (Wandeln – unsere Abstiegsvariante) – zum grasigen Gipfel mit Blick auf den Hallstättersee ist es nun nur noch ein Katzensprung…












Panorama-Gipfel hoch über dem Hallstättersee
Über ein grasiges Plateau erreicht man das – etwas in Latschen versteckt stehende – Gipfelkreuz aus Holz, das Gipfelbuch weist die Höhe von 1978m aus – mein Geburtsjahr. Im Kartenmaterial ist er jedoch mit 1982m angegeben. Das schlichte Kreuz wurde 1996 auf Anregung von Hans Schilcher, dem damaligen Hüttenwirt der Gjaid Alm, aufgestellt und seitdem wurden bereits viele Bergmessen am „Zwölfer“ abgehalten. Zurück zum 360 Grad Panorama rundum: da braucht es keine Worte. Dachstein mit Hallstätter Gletscher, Gosaukamm, Tennengebirge, Plassen, Katergebirge, Ewige Wand Goisern, Höllengebirge, Sarstein, Totes Gebirge und das weite Krippenstein Plateau. Und im Tal zieht natürlich der Hallstättersee alle Blicke auf sich… nach Obertraun hin sieht er fast wie ein Herz aus.





Abstieg durchs Karstlabyrinth am Wandeln
Zurück geht es bis zur Wegkreuzung den bekannten Aufstiegspfad – danach folgt für etwa 15-20 Minuten ein Tanz durchs schroffe Karst, über Karren und Felsstufen. Hier im Auf- & Ab sollte man jeden Schritt konzentriert setzen, zu schnell kann einer der Steine nachgeben. Bei dieser Abstiegsvariante ist der Weg etwas länger und macht einen Bogen rundum den Berg Wandeln – daher der Name. Andauernder Dachstein Blick inklusive. Nachdem man das Karstgrau passiert hat, wartet ein schöner Pfad durch Latschen, Felsgassen & Wiesen, der sanft absteigend retour führt. Angekommen am bereits bekannten Wegweiser erreicht man über den Zustiegsweg die Gjaidalm in ca. 15 Minuten. Verdienter Einkehrschwung (extra Zeit eingeplant), zurück zur Station Gjaid sind’s nur 10 Minuten und dann wird knieschonend erst zur Bergstation (mit Seepanorama) und von dort ins Tal gegondelt. Dankbar für so einen perfekten Herbsttag am STOA!






*Blogbeitrag in Kooperation mit Bergbahnen Dachstein Salzkammergut / BBDS (Paid Content)
Alle Infos zu den Herbst-Betriebszeiten & Online Ticketkauf -> Dachstein Krippenstein

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