Tour de Erinnerung – am Almsee war ich vor über 40 Jahren als Kind. Und jetzt am Ameisstein, dem Mini-Gipfel mit Doppelkreuz. Spärliche zwei Markierungen, Stoamandal – trotzdem nicht zu verfehlen oder einsam. Aufstieg zum Gipfel steil & aufgrund der Laubmenge im Herbst rutschig. (m)eine einfache, kurze aber wunderschöne Wanderung (ca 6.5km & 200hm inkl Seeabstecher). Kemmt’s mit!

Endlich hat’s geklappt mit dem Almsee Besuch – keine Ahnung, warum es so lange gedauert hat. Das Platzal im Almtal steht eigentlich seit 10 Jahren auf meiner Liste… aber was lange währt – darüber freut man sich umso mehr! Die Farben aktuell gewaltig, die Gipfel im Toten Gebirge schneebedeckt und die Fische im Almsee riesig wie damals…

Neues Lieblingsplatzal auf diesem Steg gefunden

TOURDETAILS 29.10. 2025

Start: nähe Deutsches Haus 589m (einige PP am Straßenrand) – Steig 420 bis Abzweigung Ameisstein – danach Stoamandal – Aufstieg rechts – Aussichtspunkt – steil bergauf im Wald – Plateau queren – kurzer Abstieg & Aufstieg zum Gipfel auf 776m

Abstieg wie Aufstieg im Wald – unmarkierter Steig rechts zur Forststrasse & retour zum See wie Aufstieg. Weiterweg auch in die andere Richtung nach Schwarzenbrunn möglich.

meine Variante ca 6.5km & 200hm inkl Seeabstecher (zum Gipfel ca. 1,6km)

Umrundung Almsee ca 6.5km ohne nennenswerte HM – kostenpflichtige PP beim Seehaus EIGENVERANTWORTUNG, GEWISSENHAFTE TOURENPLANUNG & AUSRÜSTUNG sowie GUTE SELBSTEINSCHÄTZUNG tragen ZUR EIGENEN SICHERHEIT bei! 
 

Kurzer Aufstieg zum unmarkierten Gipfel

Die gelbe Markierung zum Steig 420 leuchtet mit den Laubbäumen um die Wette. Das Steigerl führt durch den Wald bergauf zur zweiten und letzten Markierung der Wanderung zum Ameisstein. Danach gehts auf mehr oder weniger gut sichtbaren Pfaden weiter – ein kurzes Stück über eine Forststrasse und danach zeigt ein Stoamandl die Richtung. Wer online auf die AV / Outdooractive Karte schaut, findet sich auch recht einfach zurecht. Und alleine ist man auch wahrscheinlich eher sehr selten dort unterwegs. Der Ameisstein ist begehrt – klar, bei dem kurzen knackigen Aufstieg zum gewaltigen Almsee-Panorama. Aber kurz noch zurück zum Stoamandl: hier biege ich nach rechts ab, dort wartet der erste Almsee-Ausblick. Danach geht’s stetig (steil) bergauf durchs Laubmeer (Vorsicht rutschig). Zum durchschnaufen quert man oben nach rechts, dann kurz bergab, um danach final bergauf zum Kreuz zu gelangen. Ameisen habe ich übrigens keine gesehen – aber der Name kommt auch vom althochdeutschen „meiz“, was Holzschlag oder Rodung bedeutet. Einen stellenweisen Kahlschlag kann man heute noch erkennen.

Der Ameisstein 776m – kleines Kreuz, grosser Ausblick

Das kleine geschnitzte Holzkreuz mit dem großen Ausblick auf den Almsee und ins Tote Gebirge – mittlerweile kein Geheimtipp mehr und deswegen auch gut besucht. Das Original-Gipfelkreuz wird scheinbar kaum beachtet – Aussicht gibt’s dort auch keine. Wem das Platzal beim Holzkreuz zu überlaufen und laut ist, sollte einfach noch ein kleines Stück weiter gehen… hab da auch für mich was anderes gefunden, die Almtaler Sonnenuhr im Blick. Aber Achtung: die markanten Nord- und Ostwände fallen fast senkrecht ab. Der Abstieg führt das erste Stück gleich retour, wer nach dem Wald-Steilstück genau schaut, sieht einen verwachsenen Pfad – meine Wahl. Er bringt mich wieder zur Forststrasse und wird scheinbar wenig begangen – Spinnweben Lifting inklusive. Hier gibts dann die Option, nach rechts ri Schwarzenbrunn auf der Forststrasse weiterzugehen (zb für eine anschliessende Seeumrundung) oder nach links ri Parkplätze. Ich bleib auf meinem bekannten Aufstiegsweg fürs retour gehen – es wäre auch auf der Forststrasse möglich aber weiter. Unten am See zieht es mich dann erst noch Richtung Seehaus & See…

Almsee im Almtal, Naturschutzgebiet seit 1965

Dieses Bergsee-Juwel liegt am Nordfuß des Toten Gebirges auf 589m und gehört zur Gemeinde Grünau im Almtal. Er hat eine Länge von 2,3 km und eine maximale Breite von 700m, ist aber durchschnittlich nur 2,5m tief. Eine Besonderheit ist die tiefste Stelle, ein Quelltrichter – die sogenannte Seegrube – mit 9m Tiefe. Es gibt viele oberirdische Zuläufe, zB. der Aagbach oder der Kolmkarbach und auf der Ostseite zahlreiche unterirdische QuelltrichterAlle zehn Tage erneuert sich das Wasser komplett, deswegen hat der Almsee auch nur eine durchschnittliche Wassertemperatur von 7,99 °C. Der Ablauf ist die Alm, welche in die Traun mündet. Das Gebiet mit seinen Moorwiesen, naturnahen Uferzonen & der reichhaltigen Vegetation bietet Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Seit 1965 steht das Gebiet unter Naturschutz – SUP`s sowie paddeln, Campen & offenes Feuer sind untersagt. Früher gab es dort noch eine weitere Attraktion: die schwimmende Insel. Eine zusammenhängenden Torfmasse von ungefähr 15×25m – mit Gräsern, Fichten und Birken bewachsen – diese wurde bei hohem Wasserstand mitsamt dem Bewuchs vom Grund abgehoben und je nach Wasserströmung und Wind umhergetrieben. Seit dem Hochwasser im Oktober 1996 sitzt die Insel am Ostufer fest – mehrere Versuche, sie von dort zu lösen, scheiterten. Der Almsee ist übrigens im Besitz des Stiftes Kremsmünster. Und jetzt bitte einfach noch a bissi geniessen…

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