Herbst-Panoramatour: Aufstieg vom Fischleintal Val Fiscalina zu den Rotwandwiesen Prati Croda Rossa 2050m und über den Gamssteig mit einem Abstecher zu den Rotwandköpfen 2345m zur Anderter Alm 1862m. Abstieg zur Talschlusshütte Rif Fonde Valle 1548m & retour zum Hotel Dolomitenhof (11,2km & 890hm)
Endlich zruck im Fischleintal – nach einem Kurzbesuch im März waren mir ein paar gewaltige Herbsttagerl Mitte Oktober in den Sextner Dolomiten vergönnt. Diese Runde im Rotwand Massiv mit Blick auf die Dreischusterspitze, die Zinnen & die Sextner Sonnenuhr hätte zur Begrüssung nicht schöner sein können! Und perfekt gewählt – während ri Drei Zinnen viele unterwegs waren, habe ich keinen Menschen bis zur Talschlusshütte getroffn… Kloane Info vorneweg: als Teil der von der UNESCO unter „Nördl. Dolomiten“ zusammengefassten Dolomitengruppen gehören die Sextner übrigens seit dem 26. Juni 2009 zum Welterbe Dolomiten. Die bekannte Sextner Sonnenuhr umfasst den Achter (Arzalpenkopf 2371 m), Neuner 2582 m, Zehner (Sextner Rotwand 2965 m), Elfer 3092 m, Zwölfer 3094 m & Einser 2698 m.
TOURDETAILS 16. Oktober 2023
Start: direkt am Hotel (Dolomitenhof & Alte Post****) od öffentlicher PP Fischleintal (Gebührenpflichtig). Aufstieg zu den Rotwandwiesen / Prati Croda Rossa 2050m (Normalweg 153 od 124 ri Alpinisteig als Option) – Gamssteig / Sentiero dei Camosci – Abstecher zu den Rotwandköpfen 2345m – Anderter Alm 1862m (Freilichtmuseum Gebirgskrieg) – Talschlusshütte Rif Fonde Valle 1548m – retour zum Dolomitenhof.
11,2km & 890hm
Trittsicherheit & Schwindelfreiheit nötig – zT schmaler SteigEIGENVERANTWORTUNG, GEWISSENHAFTE TOURENPLANUNG & AUSRÜSTUNG sowie GUTE SELBSTEINSCHÄTZUNG tragen ZUR EIGENEN SICHERHEIT bei!

Goldener Herbst in den Sextner Dolomiten
Wenn man mit dem Blick auf die Dreischusterspitze aufwachen darf… glühender Fels vom Balkon aus um kurz nach halb 8 bei nur 1 (!!) frischen Grad. Nach dem Frühstück (mit Blick auf die Sextner Sonnenuhr) starte ich direkt hinter dem Hotel – der Weg 153 führt zu den Rotwandwiesen. Erst ein kurzer Forstweg, der in einen zt schmalen, aber unschwierigen Steig übergeht. Man passiert ein schönes Gedenk-Marterl für 3 junge Burschn, die bei an Lawinenabgang im Rotwandtal ums Leben gekommen sind. Stetig bergauf – die meisten Höhenmeter sind geschafft, das letzte Stück führt steil über Holztreppen unterhalb des Rotwandlifts nach oben (war bereits in Revision, deswegen auch keinen Menschen oben getroffen, die Hütten geschlossen). Und bei den Rotwandwiesen angekommen, zeigt sich hinten mittig die Prominenz…





Vom Rotwandwiesen Plateau auf den Gamssteig
Angekommen am Plateau oberhalb der Rotwandwiesenhütte / Rif Croda Rossa – sowohl die Bergbahn (fährt von Bad Moos aus) als auch die Hütten bereits geschlossen. Im Wald beginnt der Gamssteig / Sentiero dei Camosci und quert das Massiv auf der Fischleinalseite – großteils im Schatten (2 Grad). Und die Dreischusterspitze 3145m ist auch wieder im Blickfeld. Schmal windet sich der Steig nach oben, quert eine große Schotterriese mit Blick zu den Altensteinspitzen P.te Sassovecchio 2880m. Danach zeigt sich der 11er / Cima Undici 3092m.





Der Gamssteig ist Teil des Bellum Aquilarum – ein besonderes Freilichtmuseum, das die Geschichte des Gebirgskriegs (Ersten Weltkrieges) auf der Rotwand erzählt. Die Geschichte von Lager, Stellungen, Schützengräben und Galerien – von Soldaten, die der Höhenlage, der Kälte, den Schneemengen, den Lawinen, den Versorgungsschwierigkeiten und der Einsamkeit trotzten. Ein paar dieser Relikte sind noch erhalten – i hab ma Zeit gnumma und alles angeschaut. Mehr dazu -> Bellum Aquilarum
1er Rast-Platzerl und Kurzabstecher Rotwandköpfe
Bitte wie schön kann’s sein? Bei diesem Herzensplatzal hab ich a kurze Pause eingelegt. Und zum Alpinisteig ummi gspechtlt, steht a nu immer auf da Listn. Aber den dat i gern mit besonderer Begleitung geh und de is grod nit fit… er wartet fix! Am Weiterweg offenbart sich ein Blick zur Dreizinnenhütte / Rif Locantelli 2405m und den Aufstieg dorthin vom Talschluss via Altensteinertal… Bergsteigerlegende Sepp Innerkofler vom Hotel Dolomitenhof & Alte Post**** war übrigens nicht nur Hüttenwirt dort, er kannte als Bergführer jeden Winkel der Sextner Dolomiten – seine „fliegende Standschützenpatrouille“ ging in die Kriegsgeschichte ein (Patrouille aus Bergführern, Jägern und Schützen). Und immer wieder schiebt sich die Dreischusterspitze beim weiteren Aufstieg ins Blickfeld – dieses Mal umrahmt von brennenden Lärchen…





Von der Rotwandwiese via Rudi Hütte gibt es übrigens auch einen direkt Aufstieg zu den Rotwandköpfen – i hab lieba nu a Bonus-Schleifal retour dreht. Hier oben startet auch der Zustieg zum Rotwandpitze-Klettersteig.




Abstieg zur Talschlusshütte
Gewaltig der Blick – genauso wie der Felssturz am 12.10.2007 – 60.000 m³ Gesteinsmasse lösten ich vom 1er Kofel – das gesamte Fischleintal war von einer dicken Staubwolke bedeckt, wie durch ein Wunder wurde damals keiner verletzt. Bei der Talschlusshütte auf Infotafeln nachlesbar… Bei der Anderter Alm (unbewirtschaftet – Überreste) auf 1862m steigt man über den Weg 122 in den Talschluss ab, quert das breite Schotterbecken und steht dann vor der Talschlusshütte. Auf Kaffee & Buchweizentortal einkehren sehr empfehlenswert! Zum PP bzw Hotel führt mich ein breiter Schotter-Gehweg, der auch im Winter einen Spaziergang wert ist. Bestes After-Hike Programm? Im Pool erste Reihe fußfrei den Sonnenuntergang mit glühender Sextner Sonnenuhr geniessen… scho so schee do!






Und wer bissl mehr segn mog – auf Instagram steht die Fischleintal-Story in den Highlights!
Winter im Fischleintal? JA weil…
PS: und damit hat die Liebe zum Fischleintal angfangt… Winterspazierer Monte Elmo / Helm 2200m, Südtirol

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