Einladung mit Planänderung: wenn aus der Skitour wegen Lawinengefahr ein Klettersteig Kat. D in St. Gervais les Bains wird – steil, nass & luftig. Durchaus ein perfektes Setting für den ersten Härtetest der leichten Norrøna Lyngen Alpha100 Zip Hood… Bonus: die schönsten Ecken in Chamonix!
2 Tage, 1 Nacht in Chamonix – keine Zeit für wetterbedingte Wartereien bei diesem Event von Norrøna & Polartec. Und weil der Berg eben immer bestimmt, wurde statt Höhenluft Wasserfalldunst geatmet. Talnaher Klettersteig statt hochalpine Skitour. Schweisstreibend war aber auch Plan B bzw D (weil Kategorie D). Mein Dorfspaziergang nach der Ankunft im Chalet Hotel Le Prieuré & Spa**** (Balkon mit Montblanc Blick) war dagegen zwar erholsam, der Herzschlag aufgrund des Bergpanoramas nicht weniger hoch… zur Beruhigung wartete das Get-Together im Norrøna ProStore, um mehr über den Grund der Einladung zu erfahren. Mit einer Fahrt zur berühmten Aguille du Midi 3842m Bergstation wurde es leider nichts – Schnee- & Windbedingt geschlossen, Tragseile gefroren.









Via Ferrata du Parc Thermal (Kat. D), St. Gervais les Bains
Kurze Recherche – viele Klettersteige gehen um diese Jahreszeit nicht mehr (zb alle in Chamonix direkt – auch aufgrund von Erdrutsch & Steinschlag nach den heftigen Regenfällen die Tage zuvor) – doch dieser ist noch offiziell begehbar. Kein Topo, die Prognose nicht gerade trocken – weder von oben noch Wasserfallbedingt von daneben/unten. Aber mit Hängebrücken und drei Notausstiegen nach jeder Sektion eine Option und perfekt zum testen, ob die Jacke hält, was Norrøna verspricht. Wärme ohne Nässegefühl – auch bei schweisstreibenden Aktivitäten weil das Polartec Alpha Material super atmungsaktiv ist! Und ja, ich hab nicht nur in den (oft) überhängenden Passagen gschwitzt – waxer Klettersteig, kaum Tritte/Griffe aber Stahlbügel… Links würden heisse Thermalquellen und Saunafässer warten – bei dem Wetter auch eine Idee.

Der Zustieg vom PP Parc Thermal dauert keine 10 Minuten – das tosen des Wasserfalls / Cascade de Thermes hört man direkt, beim ersten Blick zum Einstieg grüsst der Fels nass glänzend…
Hinter der oben sichtbaren Brücke Passerelle des Thermes befindet sich der Notausstieg 1 – aber erst gehts in der Einstiegstraverse von rechts durch die nasse Wand & steil bergab auf die erste Seilbrücke – die Holzrundlinge wie Seife. Die erste Sektion ist mit D (schwierig) klassifiziert, danach wirds noch schwieriger…
Im Steig sind Extra-Haken für die Bergführer und eine laufende Seilsicherung angebracht, beantwortet mir Gustav Mellgren von Season Guiding meine Frage. Nicht nur für mich ungewohnt, das ständige zusätzliche Aus- & Einhängen umständlich und zt bissi kräfteraubend (vor allem in den senkrechten & überhängenden Passagen). Do kimmt ma echt zusätzlich zu viel Luft unterm Schuach ins Schwitzn. Nach der zweiten Seilbrücke und einer zahmen Passage (B/C) durch die komplette Wand links, mit vielen senkrechten & tlws überhängenden Passagen. Es gibt kaum Tritte od Griffe (auch ungewohnt), nur Stahlbügel/Platten. Taugt ma nit so. Die Wand wird übrigens auch in der Drytooling Szene gerne geklettert weil der Fels weich ist. Ja, es war anstrengender als erwartet (besonders wenn man etwas erkältet ist und die Kraft weniger) und als Petrus dann an Schütter von oben spendiert, nimm i liaba den Mick und unsere 3er Seilschaft entscheidet sich für den Notausstieg. Hoart reicht ma, brutal hoart muass neama sei – die Unterarme blau… Der Notausstieg 1 führt direkt zur Brücke Passerelle des Thermes, Abstieg auf der anderen Seite auf einem nassen Steig im Wald – wer mittig steht hat den perfekten Blick auf die Steilwand und auch auf den Weiterverlauf des Klettersteigs.









PS: für Klettersteig-Anfänger definitiv keine Option – nach der knackigen Einstiegswand und der tropfnassen Seilbrücke gibts direkt beim Felsen die Möglichkeit vor der nächsten Brücke links auszusteigen.
Mein Fazit: Lyngen Alpha100 Zip Hood – mog i!
Die super leichte Norrøna Lyngen Alpha100 Zip Hood (290 Gramm in Gr. M) aus der Ski/Skitouren Kollektion ist wirklich angenehm zu tragen. Nur a Merino-Baselayer drunter – fühlt sich auch beim schwitzen nicht feucht an weil das Polartec Alpha Material super atmungsaktiv ist! Dank Body Mapping Isolierung hält sie genau dort warm, wo sie soll (Brustbereich, Rücken, Arme). Die Signalfarbe „Orange Alert“ ist im Winter und generell am Berg von Vorteil – gibt’s aber auch in Schwarz oder einem schönen Violet. Die Kapuze helmtauglich und mit einer Hand verstellbar. Die Jacke lässt sich komplett in der Brusttasche verstauen, die Nähte sind versetzt, die Ellbogen gelenkt. Der Rücken lange genug geschnitten und rutscht auch mit Klettergurt nicht nach oben! Zipper lassen sich auch mit Handschuhen gut greifen. Passform für mich perfekt- nicht zu eng oder weit. Die Jacke ist nicht komplett winddicht, mehr als ein leichter Schauer darf es auch nicht sein, aber dafür gibt es ja dann eine Shell zum drüberziehen. PS: natürlich auch als Männer-Variante erhältlich!

Nachhaltig: Oeko-Tex-zertifiziertes Gewebe, PFC-freier DWR. Die synthetischen Fasern dieses Produkts werden zu mehr als 50% recycelt. Die einzigartige Rochell-Stricktechnologie von Polartec Alpha bietet das beste Wärme-Gewichts-Verhältnis. TOP: 5 Jahre Garantie (wie auf alles bei Norrøna).

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