Ein Fuss in Süd- & der andere in Osttirol – eindrucksvolle Panorama-Herbstwanderung entlang der Grenze am Cresta Carnica zum Helm / Monte Elmo 2434m mit Abstecher zu einem mysteriösen Holzkreuz und weiter über den Heimatsteig (Grenze) auf’s unmarkierte Füllhorn 2445m (8.9km & 550hm). Buchweizentorten-Einkehrstopp-Tipp mit Fischleintal- & Sextner Dolomitenblick inklusive!

Manche Touren brennen sich ins Gedächtnis ein – diese ist eine davon. Nicht nur die gewaltigen Sextner Dolomiten im Blick, das Pustertal, die Gletscher der Hohen Tauern, die Villgrater Berge... statt felsiges Grau ist der Karnische Kamm in Rot & Braun getaucht – der Weg so abwechslungsreich wie die Ausblicke rundum. Eine Herbstwanderung für Herz & Seele – die gesamte Strecke über den gesamten Karnischen Höhenweg (Nr. 403, Friedensweg) vom Helm in Vierschach / Sexten bzw. von Silian bis nach Arnoldstein beträgt 156 km. Die Weitwanderung mit 4-8 Tagesetappen führt über 30 Gipfel & 11 Hütten – täglicher Abstieg ins Tal möglich.

TOURDETAILS: 17. Oktober 2023

Start: Bergstation Helmbahn Sexten 2041m (gratis mit Gästekarte) – Rundweg Nr. 20 – Abstecher zum unmarkierten Kreuz (Wimmpocha?) – Helm / Monte Elmo 2434m – Heimatsteig (Grenze) – ‚Pfonne‘ – Füllhorn 2445m (unmarkiert) – Leckfeldsattel 2381m (Silianer Hütte 2447 5min weg aber schon geschlossen) – retour mit Einkehrer auf der Hahnspielhütte / Rif Gallo Cedrone 2150m  

8,9 km & 550 hm

Alternative Option: Aufstieg von Sexten via Lärchenhütte zur Bergstation / Abstieg Bergstation ins Tal: ca. 6km & 730hm

EIGENVERANTWORTUNG, GEWISSENHAFTE TOURENPLANUNG & AUSRÜSTUNG sowie GUTE SELBSTEINSCHÄTZUNG tragen ZUR EIGENEN SICHERHEIT bei! 

Ein Holzkreuz, satte Herbstfarben & Panorama-Ausblicke

Von der Bergstation startet meine Wanderung erst über den markierten Rundweg Nr. 20 – schnell wird die Natur bunter und der Pfad schmäler. Stetig bergauf, aber nie zu steil… wunderschöne Herbstfarben, an denen ich mich kaum sattsehen kann. Auf der Pustertal Seite ri Helm schiebt sich mir an einem Punkt ein Gipfelkreuz zum ersten Mal ins Blickfeld… es ist weder auf den Wegmarkierungen verzeichnet noch in der Karte. Die Neugier ist geweckt und meine Schritte werden automatisch schneller. Keine Markierung, keine Info, kein Hinweis.. nur ein leicht ausgetretener Pfad weist den Weg zu meinem ersten Gipfelkreuz. Es wurde 2022 lt Prägung neu aufgestellt, die Reste des alten Holzkreuzs liegen rechts daneben – evtl Blitzschlag? Auf einer alten Übersichtskarte in Sexten an der Gemeinde entdecke ich am nächsten Tag einen Verweis auf das „Wimmpocha Kreiz“ – könnte es das sein?

Helmhaus am Helm / Monte Elmo 2434m

Weiter zum nächsten Gipfel auf 2434m, auf dem das alte Helmhaus thront. Unterhalb finden sich die Überreste alter Schützengräben & Bunker. Es verfällt leider komplett. Neben dem geschnitzten Jesuskreuz führt der (nach dem Helm bissi ausgesetzte) Heimatsteig bis nach Silian einmal komplett über den Karnischen Kamm – am Helm oberhalb oder links neben dem breiten Wanderweg absteigen … diese Variante ist viel schöner!


PS: die Geschichte vom Helmhaus (erbaut 1890) ist wirklich interessant – von den goldenen Zeiten vor Ausbruch des Gebirgskriegs, dem Verlust nach Grenzziehung, den Bunkern und der Auflassung des Grenzposten in den 70ern. Seither steht es leer und ist dem Verfall preisgegeben. Seit 2020 gibt es ein Kulturprojekt dazu… Mehr zur Geschichte nachlesen -> HELMHAUS

In die „Pfonne“ und weiter zum Füllhorn 2445m

Der Weg führt mich weiter, leicht bergab in die sogenannte „Pfonne“, Von dort geht’s dann weiter zum Füllhorn 2445m, Gipfel Nummer 3 – unmarkiert, weglos und statt einem Kreuz wartet nur ein kleines Stoamandl mit Blick in die Villgratener Berge. Die nahe Sillianer Hütte 2447m im Blick (hat bereits geschlossen) mache ich mich an den Abstieg zum Leckfeldsattel 2381m. Statt links führt mich mein Rückweg nach rechts ri Hahnspielhütte – die hat zum Glück bis November geöffnet! Auf deren Sonnenterasse hab ich mich schon einmal im Winter mit grandiosem Ausblick verwöhnen lassen – die Buchweizentorte ist ein Traum! Und der Ausblick auf die Sextner Sonnenuhr und ins Fischleintal erst recht…

Danach ist die Runde auch schon fast wieder zu Ende – über weite Wiesen und Schotterwege geht’s retour zur Bergstation und entspannt mit der Gondel ins Tal. Ein direkter Abstieg ins Tal nach Sexten via Lärchenhütte ist natürlich auch eine Option (ca. 6km & 730hm, Abzweigung zw Hahnspielhütte & Bergstation)

Tourentipp für gegenüber -> Rotwand Runde / Croda Rossa, Sextner Dolomiten