Vom öberösterreichischen ins steirische Salzkammergut – von Bad Goisern via Raschberg- 1345m, Lambacherhütte 1432, vordere Sandlingalm 1334m & den tlws versicherten alpinen Steig 250 auf den Gipfel. Panoramatourl vom feinsten mit Einkehroptionen & einem Sonnenuntergangsbankerl… (ca 850hm & 10,5 km) mehrere Auf- & Abstiegs-Varianten!

Wie oft i scho am Sandling (dem Altausseer Salzberg) oben war? Oft… und manchmal sogar mehrmals im Jahr. Aus gutem Grund. Es ist und bleibt eine Lieblingstour mit vielen Varianten – kurz od lang, knackiges Steigal und des Gipfelkreuz steht nach dem Blitzeinschlag a wieda. Der Blick ins Ausseerland mit Loser & Trisslwand, zum Dachstoa & Gosaukamm, Kalmberge, Schafberg und auf 3 Seen ist einfach gewaltig! Perfekt für Frühsommer-Herbst, bei Schnee & Nässe nicht empfehlenswert…

TOURDETAILS  31. Mai 2023

Start: Bad Goisern St. Agatha, PP Flohwiesen 948m (dann knapp 1000hm im Aufstieg) od. PP Hüttneck/Raschberghütte (offen an den Wochenenden)

Aufstieg via Raschberg- 1345m, Lambacherhütte 1432m owi zur vorderen Sandlingalm 1334m & via alpinen Steig 250 (teilweise seilversichert, ausgesetzt – schwarz markiert) westseitig zum Gipfel. Abstieg wie Aufstieg, ca 850hm & 10,5 km

Nicht schwindelfrei? Bitte unbedingt direkt den NORDANSTIEG wählen! 

Aufstiegsoption 1: PP Flohwiese – Leisling – vordere Sandlingalm

Abstiegsoption: über den Nordanstieg – Runde dann ca. 1000hm & 14km

Oder von der Altausseerseite via Blaa & Pitzing Alm / Ausseer Sandlingalm… (10k & 815hm)

Weitere Gipfeloption: Hoher Raschberg 1488m

ACHTUNG im Herbst: oft gewaltig feucht & rutschig weils nimmer auftrocknet.

TRITTSICHERHEIT & SCHWINDELFREIHEIT nötig

EIGENVERANTWORTUNG, GEWISSENHAFTE TOURENPLANUNG & AUSRÜSTUNG sowie GUTE SELBSTEINSCHÄTZUNG tragen ZUR EIGENEN SICHERHEIT bei! 

Via Raschberg zur vorderen Sandlingalm

Vom PP ein kurzes Stück Forststrasse, dann zweigt der Wanderweg links in den Wald ab… dieser führt mit einer weiteren kurzen Strassen-Unterbrechung bis unterhalb der Raschberghütte. PS: die Forststrasse hoch gehen, is nit nur fad sondern a gscheids Stückl weiter! Diese lässt man rechts liegen und folgt den Wegweisern geradeaus ri Lambacherhütte, wo sich der Sandling ein erstes Mal zeigt… Ein Auf- & Ab, auf Wiesen und im Wald. Bei der Lambacherhütte is übrigens dahinter a Trinktankstelle, genauso wie auf da Raschberghütte – beide ham nur am Wochenende offen bzw werden nur im Sommer bewirtschaftet. Weiter und wieder ein ganzes Stück bergab. Blick von der vorderen Sandlingalm 1334m auf die schroffe Seite des Sandlings – aktuell ein Blütenmeer zu Füssen… und zwischendrin zeigt sich auch der Dachstein.

Sandlingalm mit Blütenmeer

Warum der Sandling übrigens so ausschaut und wer mehr zum gewaltigen Bergsturz von 1920 in der Westwand wissen mag (das sogenannte „Pulverhörndl“, rund 200 m hoch, das sich 1765 bei einem ersten Bergsturz von der Sandling Westwand abspaltete, stürzte damals verheerend auf die Alm und begrub nicht nur die Hütten), dem leg ich die interessante Zusammenfassung der Katastrophe inkl alter Bilder auf der viasalis.at Seite zum 100jährigen Jubiläum ans Herz.

Kurz & knackig bergauf kraxln

Bei der Wegkreuzung der Sandlingalm links relativ direttissima in die Scharte & von hinten auf den Gipfel… wie brüchig hier alles ist, wird sichtbar, je näher man kommt. Dort verläuft übrigens auch die Grenze zwischen Oberösterreich und der Steiermark – vom inneren Salzkammergut ins steirische – im Ausseerland. Dann beginnt die kurze Kraxl-Gaudi. Über ausgesetzte Felstufen gehts zt senkrecht und durch nach Latschengassen nach oben, 3 Trittklammern in einem Abschnitt. Wer an dem ersten versicherten Stück schon Probleme hat – bitte umdrehen weil oben vorm Gipfel gibts dann keine Versicherungen mehr… I bin letztes Jahr nit oben gwesn, aber jetzt san relativ neue Seilversicherungen bis zum nächsten „normalen“ Wegstückl drin. Extrem überversichert leider (für einen reinen alpine Steig) – und meiner Meinung nach trügerisch für alle, die dann glauben es geht bis zum Gipfel so weiter… mein persönlicher Gipfelgrant folgt erst – do hab i echt glaubt, i siag nit richtig! Bei Nässe ist der Steig sowieso immer mit Vorsicht zu geniessen! Wer nicht Schwindelfrei ist, sollte den Nordanstieg wählen. Im Aufstieg am steilen Steigerl noch Luft? Nach hinten blickst du auf die vordere Sandlingalm, Raschberg, dahinter Ramsaugebirge mit den Kalmbergen, Gamsfeld, rechts aufs Katergebirge. Wie senkrecht & luftig es im Steig auffi geht, siagt ma bei dem kurzen Abschnitt mit den Trittklammern guad. Generell ist’s gut zum steigen, im Fels findet man immer wieder Tritte… Und wenn dann die Versicherungen wieder aufhören, folgt der schöne Kraxl-Teil des Aufstiegs bis zum Gipfel. Achtung: Schneefelder halten sich hier oben oft bis in den Juni hinein.

Gewaltiger Panorama-Gipfel

Gipfelpauserl verdient – auf meiner Uhr waren 720hm & 5km… der Rest kimmt dann im owi, auffi, owi, auffi retour zsamm. Mei Ausseerland, du bist scho schee. Altaussee mit dem Altausseersee, die mächtige Trisslwand dahinter, der markante Loser… Grimming spitzlt hinten aussa und im Toten Gebirge liegt nu ordentlich Schnee. Auf der anderen Seite anschließend der Dachstein, Sarstein, Hallstättersee, Gosaukamm & Plassen ummi… weiter über Goisern & Ischl ins Salzburger Land mit Wolfgangsee & Schafberg. Meine Abstiegsoptionen? Ich geh oft den alpinen Steig auch wieder bergab weil für mich der Nordabstieg auch weit weg von knieschonend ist. Dann lieber die steilere, ausgesetztere aber kürzere Variante. (PS: die letzten zwoa Büdl unten san ausm Herbst)

Sonnenuntergangs-Ritual dahoam

Die letzten Sonnenstrahlen geniess i gern auf der Raschberghittn 1362m mit an Doserl eiskoidn Radler in der Hand – mit eines der schönsten Rituale dahoam… früher beim Koarl, jetzt bei der Nina (zumindest, falls i mal am Wochenende oben bin).