Sonne, Regen, Schnee – beim ersten Womens Summer Festival in Ischgl zeigte sich das Wetter genauso vielfältig wie die Angebote. Tagsüber Klettersteig-Kraxlerei, Bergtouren, Trailrunning, Biken, Functional Training, Massagen… Abends: Party. Herz, was willst du mehr? Alles zu diesem wirklich lässigen Event im Paznauntal, Tirol!
Ischgl, bekannt für seine rauschenden Winter-Opening / Closing-Parties startet die Sommersaison dieses Jahr mit dem ersten Womens Summer Festival. Ein Event für sportliche Ladies jeden Alters, die am liebsten draussen unterwegs sind. Diese Einladung ins schöne Paznauntal – wo ich übrigens auch noch nie war – kann und will ich nicht ausschlagen!
Der Wetterbericht hält allerdings weniger sommerliche Aussichten bereit. Nach der Hitze der letzten Wochen folgt ein Kälteeinbruch. Shorts hätte ich wirklich nicht einpacken müssen… Lagenlook, it is. Warmes & Regenfestes. Hat aber auch einen Vorteil: ich werde weniger Sonnenschutz verbrauchen als geplant. Deswegen lasse ich auch den zweiten 50SPF-Spray direkt in München. Donnerstags bei der Anreise: Sonne. Für einen kurzen Moment. Wird direkt für eine Erkundungstour durch Ischgl genutzt. Von der hinteren Talseite Richtung Galtür winken allerdings schon dunkle Gewitterwolken, die sich natürlich genau in dem Moment entladen, als ich mit diesen Herrschaften unterhalb eines Wasserfalls Freundschaften knüpfe… was für ein dramatischer Empfang!
Trotz Sprint retour bin ich nach 50m komplett nass – schnelles Trockenlegen im Hotel Ischglerhof (meiner Base für die nächsten Tage) ist angesagt, bevor es zum Dinner geht. Dort treffe ich auf Kolleginnen – internationale Presse und Bloggerinnen – die alle eins gemeinsam haben: die Liebe zu den Bergen! Das Programm für die nächsten Tage ist vollgepackt – die Lieblingstouren aus dem Riesen Angebot des Festivals wurden vorab gewählt und könnten unterschiedlicher nicht sein. Egal ob sportliche Herausforderung, Genuss-Wanderung oder anspruchsvoller Klettersteig – es kommt garantiert keine Langweile auf. Aber dieses Wort exisitiert in Ischgl sowieso nicht. Nach dem Essen werden die Füsse auf der Festivalbühne im Expo Gelände mit DJ Pat Benedetti aufgewärmt. Der offizielle Hashtag #Relaxifyoucan passt wie Faust aufs Auge – obwohl die Wellness-Möglichkeiten durchaus gegeben wären…
Freitag. Bergtour zum Breitspitz (2196m), Kopsstaussee & Zeinissee in Galtür
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel startet auch schon meine erste Tour. Zwar
leider nicht die ursprünglich gewählte 3x3000er sondern eine schöne, leichte Panorama-Wanderung zum Breitspitz im Silvapark Galtür. Ist schon lange her, dass ich mit 13 anderen unterwegs war. Irgendwie gewöhnt man sich doch sehr an die Solohikes. Die ersten Freundschaften werden geknüpft und dann geht’s mit dem Bus nach Galtür, dem höchstgelegenen Ort im Paznaun. Startpunkt unserer Tour auf 1600m. Traurige Bekanntheit durch die Lawinenkatastrophe 1999. Die Birkhahnbahn bringt uns direkt auf 2000m. Luxus und doch ungewohnt. Sessellift im Sommer gibt’s sonst nicht. Dank der Silvretta-Card ist die Benützung aller öffentlicher Verkehrsmittel, der Bergbahnen und noch viel mehr gratis! Grandiose Ausblicke – ob ins Tal, auf die Silvretta-Gruppe mit ihren 74 Dreitausendern, dem Kops- und dem Vermunt-Stausee bis ins Montafon begleiten uns. Das Wetter hält und die Sonne blitzt zwischendurch immer wieder mal raus.



- Breitspitz (2196m)
Beim Abstieg ziehen aber die ersten dunklen Wolken auf, als wir am Kopsstaussee sind fallen die ersten Tropfen. Und die werden schnell größer... Also im Laufschritt rüber zum Zeinissee (Kanada lässt grüssen), von wo uns der Bus am nachmittag wieder nach Ischgl zurück bringt.

Höchste Zeit, der nicht nur mir knurrt der Magen ganz schön. Am Festival-Glände wird erstmal der Burger-Stand gestürmt… Rettung! Glücklich mampfend den anderen beim Smovey-Workout zuschaun, fies aber gut.
Danach schnell zurück ins Hotel – Trockenlegen die Zweite, Fotos sichten und dann geht es auch schon auf Einladung von Ischgl Tourismus zum Gourmet-Dinner ins Designhotel Fliana. Andreas Spitzer (1 Haube Gault&Millau) verwöhnt dort den Gaumen mit gehobener Tiroler Küche und internationalen Spezialitäten. Und zwar so gut, dass wir zur Ledlenser Trailrun Filmnacht zu spät kommen. Am Rückweg zum Hotel liegt der Kuhstall – eine Ischgler Aprés-Ski Institution. Muss man rein. Heisst es. Ist so. Wenn allerdings über 20 Fussballmannschaften dort feiern, weil am nächsten Tag der eigene Cup stattfindet, ist es mit einem Absacker-Schnapserl nicht getan… #Relaxifyoucan – gescheitert.
Samstag. Klettersteige im Silvapark Galtür. Little Ballun & Ballunspitze (2671m, Cat. C/D)
Frühstück wird zugunsten einer halben Stunde länger schlafen gestrichen. Müsliriegel, Apfel und Kaffee vom Merchant muss reichen. Das Wetter sieht gar nicht so schlecht aus – im Moment jedenfalls. Am Edelrid-Stand auf der Expo ist der Treffpunkt. Klettergurt geliehen, das KS-Set zur Sicherheit mit eingepackt. 2 Klettersteige, 2 Möglichkeiten zum Testen. Denn der Rider 3.0 von Skylotec wartet auch im Rucksack auch auf seinen zweiten Einsatz. Zu acht plus Christoph Pfeifer (Bergführer Galtür) geht’s wieder in den Silvapark nach Galtür.

ALLES zum KLETTERSTEIG-DOPPEL (extra Story verdient) —> AUFFI GEHT’s!

Zurück. Kalt und Nass. Der Magen muss noch a bissl warten. Nach einer heißen Dusche sieht die Welt schon wieder anders aus. Und nach der Massage, die am Womens Summer Festival angeboten wird, erst recht. Dafür lege ich mich auch halbnackt gerne bei 8 Grad ins Freie. Zum Glück (für die anderen) war die Musik so laut – Verspannung from Hell. Danke Maria für die perfekte Bearbeitung. Eine Blackroll Session wäre sinnvoll, muss aber dem Essen weichen. Genauso wie die geplante Sunset-Tour. Heisse Suppe von Little Lunch hilft gegen die Kälte. Und dann direkt ins Bett. Das wärs. Zweiteres muss warten. Wir sind ja schließlich nicht zum Spass in Ischgl. Mütze auf, zwei Jacken an und ab vor die Bühne – Live-Musik von The Johnny Freelance Experience. Danach: Besuch beim Zelt-Festl des lokalen Krampus-Vereins und auf dem Heimweg kommt man nicht am Kuhstall vorbei. A Schnapserl ham ma immer no trunkn. Und vielleicht hilft Schnaps ja nicht nur von aussen sondern auch von innen gegen meine Knieschmerzen…
Sonntag. 3x3000er Tour: Breite Krone, Bischofsspitze und Grenzeckkopf. Nicht. Manchmal läuft es eben anders…
Das war der Plan. Morgens um 7 komme ich kaum aus dem Bett, Knieschmerzen aus der Hölle – eine Entscheidung muss her. Das Wetter sieht bescheiden aus – es regnet. Und auf 3000m liegt noch/wieder etwas an Schnee. Zwar macht mir das ja wenig aus, aber im Hinblick auf die nächste Große Tour in Osttirol muss ich der Vernunft den Vortritt lassen. Leicht fällt es mir nicht, weil ich mich total darauf gefreut hatte (und es eigentlich meine Einstiegstour sein sollte am Freitag, die aber leider wegen zu wenig Anmeldungen auf Sonntag verlegt wurde). Aber die Tour rennt mir ja nicht weg. Statt 3000er erstmal eine ICE-Power-Packung aus dem Goodiebag für die beiden Sorgenknie bevor ich sowieso aus dem Hotel auschecken muss. Aber was mache ich dann bei dem Wetter? Ruhetag? TRX-Training gegen den Rest-Muskelkater? Meine C3fit Kompressions-Tights an, frischen Himbeer/Gurke/Ingwer Shake am Festival Gelände mitgenommen, Silvretta-Card raus und dann mit der Fimba-Bahn auf die Idalp gondeln. In 15 Minuten auf 2320m. Von dort weiter mit der Flimjochbahn zum Flimsattel.
Die Flimspitze (2929m), deren Via Ferrata wir zuerst machen wollten, schneebedingt aber die Ballunspitze gewählt haben, ist der höchste Tiroler Berg im Ischgler Skigebiet. Vom Gipfel seh ich nichts – vom Panorama des schweizerischen Samnaun auch nichts. Deswegen hält sich der Aufenthalt bei 3 Grad, eisigen Wind und Regen in Grenzen. Bissl die Füsse vertreten bevor sie einfrieren und dann zurück nach unten. In der Gondel habe ich Zeit zum Rekapitulieren der letzten Tage. Wir stehen nämlich einige Zeit – überhalb der wunderschönen Kitzlochschlucht mit Blick auf die Hängebrücke. Viele wunderbare und gleichzeitig genauso Bergverrückte Ladies kennengelernt. Aus Tirol, Deutschland, der Schweiz, Belgien, aus den Niederlanden, Polen und Italien. Freundschaften geknüpft, Pläne geschmiedet. Müde aber glücklich gehts nach einem letzten Besuch am Amidori Food-Truck auf dem Expo-Gelände nachmittags wieder zurück nach München…
Relax. If you can – für ersteres habe ich nach diesem Wochenende wirklich Bedarf 😉
Vielen lieben Dank an Crystal Communications & Fiedler Concepts für die Einladung zum ersten Womens Summer Festival sowie an den Tourismusverband Ischgl-Paznaun für das gewaltige Rahmenprogramm, die nette Betreuung und die Unterbringung im Ischglerhof!

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