Ein ganz besonderes Kraftplatzerl im Salzkammergut ist dieses Hochmoor mit romantischem See auf 1.400 m, eingerahmt vom gewaltigen Gosaukamm: das Naturschutzgebiet Löckernmoos. Woher der Name stammt und wie man hinkommt… Bergseensucht verrät es!

Es muss nicht immer ein Gipfel sein: von Gosau erreicht man dieser Kraftplatzerl in gut zwei Stunden Fußmarsch ohne Schwierigkeiten. Eine lohnende, kurze Wanderung mit drei möglichen Routen. Entweder von Gosau Mittertal (Parkplatz Hornspitz, über die Schäffergasse zum Wanderweg 511) oder von Gosau Hintertal über den Wanderweg 644. Auch vom vorderen Gosausee über den zum Teil steilen Waldsteig und der wunderschön versteckt liegenden Ebenalm ist das Löckernmoos erreichbar. Von der Alm geht’s aber leider nur auf einer Forststrasse weiter Richtung Grubalm und dieser Weg liegt komplett in der prallen Sonne. Diese Variante ist gleichzeitig auch die längste zum Ziel, a echter Hatscher sozusagen… und ja, genau diese hab ich letzten Samstag gewählt und geschwitzt für zwei!

Es locken die Löckern oberhalb von Gosau…

Ohne Zweifel einer der schönsten Plätze – nicht nur im Salzkammergut, sondern in ganz Oberösterreich – ach was, weltweit 😉 Lange Jahre war es ein echter Geheimtipp unter Einheimischen. Das Hochmoor Löckernmoos dehnt sich über insgesamt 7,7 Hektar aus. Der kleine Löckernsee ist einer DER Kraftorte im Salzkammergut. Der Name entstammt dem Gosauer Dialekt. Löckern („Leggan“ gesprochen) sind Latschen bzw. Latschenkiefer und diese sind dort oben neben Hunderten von bunten Libellen überall zu finden. Eine Streitfrage gibt es beim Namen: Löckernmoos oder Löckermoos – beides wird verwendet. Dieses Hochmoor ist übrigens vor rund 11.000 Jahren entstanden, wie die meisten in Europa.

Für die Ausbildung von Deckenmooren ist ein extrem niederschlagsreiches ozeanisches Klima erforderlich, mit gleichmäßig kühlen Lufttemperaturen. Sie kommen nur in den Rätischen Alpen und eben im Salzkammergut vor.

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Der Löckernsee

Die Größe ist nicht immer wichtig – das gilt auch beim Löckernsee. Klein und Fein. Mit gewaltigen Bergpanorama im Hintergrund. Der mächtige Gosaukamm (auch ein echtes Kraftplatzerl – einer meiner Lieblingsorte) und sogar das Tennengebirge im Salzburger Land ist rechts dahinter sichtbar. Dem See fehlt übrigens ein oberirdischer Zufluss. Er bezieht sein gesamtes Wasser aus dem Moorkörper, wo es in geringen Mengen unterirdisch zufließt. Interessanter Fakt: wegen des sauren Wassers können sich dort weder Fische, Schnecken oder Krebsarten ansiedeln. Dafür gibt es  viele andere Pflanzen und Tiere, die nur in Hochmooren vorkommen. Ein sehr fragiles ökologisches Konstrukt welches sich hier im Salzkammergut befindet – extrem schützenswert. 

BERGSEENSUCHT-WUNSCH

Dank der schön angelegten Holzstege läßt sich das Löckernmoos super erkunden, auch für Kinder spannend und eine echte Empfehlung – aber bitte auch nur von dort aus. Deswegen, diese BITTE NICHT verlassen! Damit die seltenen Pflanzen und Tiere weiter in Ruhe wachsen und leben können – und dieser besondere Naturschauplatz auch noch lange genauso bleibt! Das ist mir wichtig. #schützewasduliebst

Wer für den Rückweg die lange Variante Richtung Gosausee wählt, sollte bei der Ebenalm einkehren und sich im Schatten kulinarisch verwöhnen lassen. Nach dem Abstieg geht aber nichts über ein erfrischendes Bad im Gosausee mit Blick auf König Dachstein... zumindest bei mir… Auch ein Abstieg von der Ebenalm durch die Große Klamm zum Stausee ist möglich.

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Eintauchen mit gewaltigen Ausblick

Tipp: Baden kann man zum Beipiel super direkt hinter der Abzweigung des Gosausee-Rundwegs hoch zur Ebenalm und dabei lässt sich auch noch der Einstieg zum Klettersteig beobachten… wer genau hinschaut, findet links den Startpunkt zum ersten Teil, der Nasenquerung oberhalb es Sees 😉

Löckernmoos, auch im Winter ein Kraftplatzerl

Goldenes Licht, glitzernder Schnee – weil mein letzter Besuch vor Weihnachten 2020 so schee war, spendier ich ein kleines Update zu diesem Beitrag. Mit aktuellen Fotos. Schnee liegt zwar föhnbedingt nur unten im Tal und wieder ab der Badstubnhütte / Schleifsteinbrüche, a feine Tour wars trotzdem! BITTE auch im Winter auf den Holzstegen bleiben und Achtung: bissl rutschig is es natürlich Grödel im Winter schaden nie. Der Löckersee gefroren, kein Spiegelung des Gosaukamms. Übrigens: dieses Mal hab ich ggü von GH Gosauschmied geparkt, auch von dort gibts einen Zustieg (der Gebirgssteig), der aber zwischendurch wieder ein Stück über die Forststrasse (Rodelbahn) führt, um dann rechts wieder in den Weg 644 einzusteigen… bei den Schleifsteinbrüchen & den Hütten vorbei und dann hat man es auch schon fast geschafft. Details: 640hm & ca 4,8km im Aufstieg (Gesamt 10km, retour komplett via 644 ins Hintertal und dann ri Stausee zum Parkplatz via Waldweg)

Glaub, mei Gsicht sagt alles was ma zu der Tour wissen muss