Spitze Felsnadeln, schmale Steige, unerwartete Tief- & Ausblicke, a Wasserfall und immer wieder der Blick auf den Traunsee. Eine Runde durch das Naturschutzgebiet am Ostufer – für trittsichere und schwindelfreie wartet der ein oder andere unmarkierte Steig. Ca 3km & 230hm, meine Variante hatte etwas mehr…

Am Fuße der mächtigen Traunstein-Wände, am Ostufer der Traunsees, befindet sich dieses wunderbare Platzal. Ein Klassiker unterhalb des Beilsteins, samt fast schon romantischer und doch schroffer Schlucht. Leider nicht mehr ganz so ruhig wie früher, aber immer noch genau so schön. Ob schneller Spazierer, längere Tour oder Kletterrouten – vieles ist möglich!

TOURDETAILS  26. April 2021

Start: Gmunden Ostufer Traunsee, Traunseestrasse, Parkplatz beim Hernlersteig (generell sehr begrenzte Möglichkeiten – Achtung: Beschränkung an Wochenenden & Feiertagen überall auf 180min – Traunsee-Shuttle nützen!) – erst Ri Hernlersteig halten, dann Wegweisern Kaltenbachwildnis nach links folgen – retour via Forststrasse. Einstieg auch beim GH Hoisn via Forststrasse möglich, Parksituation gleich.

Normale Runde: 3 km & 230 hm (ca. 1- 1,5h einplanen) / meine Variante 440hm & 5km (2 Abstecher auf unmarkierten Steigen) 

Normalweg teilweise gesichert an ausgesetzten Passagen – Trittsicherheit notwendig!

Die Wände des Traunsteins – auf dieser Seite führt der Hernlersteig nach oben zur Gmundnerhütte und zum Gipfel auf 1691m

Von der Zivilisation in die Wildnis und retour

Eines vorweg: Einsamkeit darf man hier (leider vor allem an Wochenenden) keine mehr erwarten. Auch bei meinem Besuch unter der Woche wurde es ab 19 Uhr sehr belebt… Afterwork oder Sonnenuntergangs-Hunger? Es ist aber auch kein Wunder weil dieses Naturschutzgebiet (bitte a bissi dran denken) wirklich ein wunderschönes Platzal ist. Die mächtigen Wände des Traunsteins, spitze Nadeln und witzige Fels-Formationen. Schöne Jausen- & Rast-Bankerl zum verweilen. Tief- und Weitblicke, auf den Traunsee bis hin zu Dachstein auf der einen Seite – nach Gmunden in die City, auf der anderen Seite. Nach Regenfällen sprudelt der Kaltenbach, auch den ein oder anderen Wasserfall gibts aktuell zu sehen. Es führt nur ein Normalweg durch die Kaltenbachwildnis.

Blick von der Kaltenbachwildnis in die Zivilisation (nach Gmunden City)

Steile Steige, unerwartete Überraschungen

Neben etlichen Kletterrouten warten in der Kaltenbachwildnis etliche, nicht markierte und teilweise alte Steige. Der eine besser oder schlechter erkennbar, ausgetreten oder zugewachsen. Wer sucht, findet hier kleine Gipfel mit grossem Panorama. Oft steil, rutschig, brüchig und oder ausgesetzt – Erfahrung (Trittsicherheit & Schwindelfreiheit) sollte dafür genauso vorhanden sein wie die richtige Ausrüstung am Berg. Und Schuhwerk mit griffigem Profil. Wenn beim Blick auf den markanten Adlerhorst bereits der Mund offen stehen bleibt, kann es übrigens auch mit dem gesichteten zu tun haben: ein Jungadler zieht seine Kreise. Momente wie diese sind unbezahlbar und einzigartig. Zur eigentlichen „Überraschung“ ist es vom Adlerhorst aber auch nicht mehr weit… mehr sag ich dazu nicht, sie ist verzeichnet und scheinbar aktuell auch stark frequentiert. Drei unmarkierte Steige, einer davon der Zirlersteig. Auf dem Weg dorthin liegen aber noch ein paar versteckte Schätze. Den Zirler hab ich mir auch näher angeschaut, bergab… nicht kniefreundlich.

Überraschung, 789m
Adlerhorst mit Jungadler – rechts oben

Naturschutzgebiet Kaltenbachwildnis am Traunsee

Eines hat mich aber traurig gemacht. Und ganz schee angfressn (wütend). Die vielen Tschickstummel oben – am Weg in die Wildnis, am Gipfel, am Adlerhorst Sattel. Warum? Aber zum Glück a Gackisackerl dabei gehabt und eingesammelt.

A bissal mehr schätzen & schützen – des wünsch ich mir.

Nicht nur im Naturschutzgebiet sondern überall. Draussen. Am Berg, am See, im Wald. Nur schauen, Momente sammeln und nichts sonst zurücklassen. Ist doch nicht so schwer alles wieder mit heim zu nehmen, oder?

Danke für die Aufmerksamkeit!
Sonnenuntergang am See – Flucht vom Berg, weil mir einfach zu viele Leute unterwegs waren
Und geniessen kann ich sowas nur, wenns Ruhig is…