Kurze Tour auf den kleinen Bruder der Drachenwand, dessen Panorama aber ein ganz grosses ist! Mehr ein Spazierer am Mondsee mit 530hm (auf 4.4km) – kaum ausgesetzt, im Frühling schnell schneefrei und deswegen leider auch sehr gefragt…
Wenn ma scho am Mondsee is – eine nette Frischluftpause auf der Heimfahrt ins Salzkammergut. Für mich weniger eine grosse Wanderung, als ein kleiner feiner Spazierer – aber das darf jeder für sich selber einordnen. Danach ein Badestopp, besser gehts nicht (vom Sommer träumen darf man ja immer). PS: am 25. Feburar kurzärmlig & in Shorts bei 19 Grad unterwegs sein, das ist mir auch noch nicht passiert… Saharastaub sei Dank! Statt Frühlingsgefühle durchaus ein kleiner, sommerlicher Vorgeschmack!
TOURDETAILS 25. Februar 2021
Start: Plomberg am Mondsee (Parkmöglichkeiten sehr begrenzt aber ausgeschildert – Strassenrand oder Seeseitig) – Strasse bei Treml Punsch / Bushaltestelle nach oben folgen, diese geht in den Spazierweg Nr 11 ri Theklakapelle über. Dem Wegweiser (Nr. 12) zum Almkogel links bis zum Gipfel 1030m folgen. Abstieg wie Aufstieg.
530 hm, 4.4km (im Aufstieg)
Vorsicht bei Nässe!
Alternativ: Parkplatz St. Lorenz nahe Gasthof Drachenwand (gebührenpflichtig) und von dort ri Drachenwand & Almkogel, nach der Theklakapelle über die Brücke und weiter wie oben beschrieben
Oder: Start Scharflingerhöhe 600m, Rundweg möglich und danach beim Krottensee auf an geräucherten Fisch einkehren! (ca. 430hm)
Wer erst den DRACHENWAND Klettersteig machen möchte, kann natürlich mit dem Almkogel noch einen Gipfel dran hängen, ohne zwischendrin absteigen zu müssen. Diese Variante via Eibensee ist für demnächst geplant – liefere ich gerne nach! Alleine schon aus dem Grund, dass damit der steile Normalabstieg umgangen werden kann… mehr dazu im verlinkten Beitrag!
Tipp: Badestopp mit einplanen. Beim GH Drachenwand lässt sich’s super essen!
Frühlingsgefühle am Mondsee
Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern – es ist warm. Viel zu warm für Ende Februar. Kurze Hose, Shirt – vollkommen ausreichend an diesem Tag. Saharastaub sei Dank! Für den Start fahre ich nach Plomberg, parke das Auto neben dem See und gehe dann gute 5 Minuten retour bis zur Bushaltestelle (bei Treml Punsch). Daneben steht das ehem. Gasthaus Plomberg. Die private Zufahrt endet in einem kleinen Spazierweg (Nr. 11), der oberhalb des Sees Richtung Theklakapelle in den Wald führt. Wird diese rechts neben der Brücke sichtbar, ist man schon fast an der Abzweigung zum Almkogel (Nr. 12) – gut beschildert geht’s links nach oben. Zur Drachenwand würde man geradeaus bzw leicht rechts weiter gehen.




Waldwegerl zum Gipfel
Durch ein Meer aus Schneerosen gehts im Wald serpentinenartig und kaum ausgesetzt nach oben. So extrem viele dieser wunderbaren Frühlingsboten habe ich selten gesehen. Wunderschön! Der Weg ist schmal, wurzelig und nässebedingt ziemlich gatschig stellenweise. Eine kurze Schrofenstufe, ein paar querliegende Bäume (nicht nur aus diesem Winter). Ab und zu mal umdrehen lohnt sich – die Drachenwand ragt steil empor! Rechts von einem (aktuell trockenen) Bachgraben geht es nach einer kurzen Querung in steilen Serpentinen bis zu einem Sattel hinauf. Spitze Felsformationen ziehen meinen Blick wie magisch an und auch der Gipfel lässt sich ausmachen. Links vor dem Gipfelaufschwung wartet eine gestufte Rinne, danach flach über Schrofen zum schönen Kreuz. Sogar da Sendl (Erika) blüht hier heroben schon im schönsten Pink!





Panoramablicke ins Salzkammergut
Von oben hat man nicht nur das gesamte Mondseeland und natürlich den Mondsee zu Füssen – ein Blick rüber ins Salzburgerland, zum Schafberg und sogar auf der Wolfgangsee spitzelt blau hervor. Salzkammergut Liebe. Das obligatorische Gipfelbild mit Kreuz und Mondsee gibt’s nicht. Zuviele Leute, zu wenig Platz. Aber mei! Die Drachenwand winkt von gegenüber – zu dem Zeitpunkt ist der Klettersteig noch in der Wintersperre (seit April wieder offen), keiner hängt am Fels. Beim Abstieg hat man die steile Wand stellenweise besonders gut im Blick!






Die Schattenseite des Almkogels 1030m
Eins muss gesagt werden: aufgrund der Einfachheit der Tour ist der Almkogel leider sehr überlaufen – auch heute nachmittag. Bis gut Mitte des Aufstiegs habe ich wohl einfach Glück und treffe genau niemanden. Was danach folgt, ist aber eher mit dem Begriff Völkerwanderung zu umschreiben. Obwohl unter der Woche, nachmittags. Mir kommen 3 Gruppen mit je 5-8 Leuten entgegen, manche rutschen derart unkontrolliert dank profillosen Sneakern, dass es auch kein Spass sein kann. Unterhalb des Gipfels macht die Geräuschkulisse klar, dass man auch hier nicht alleine ist. In dem Moment sind es zwar nur 6 andere, aber so viel Platz ist halt auch nicht. Gerade jetzt, wo Abstand Sinn macht. Von in Ruhe Mittagessen, auf den See schauen und geniessen kann ich ehrlich gesagt nur träumen. Spätestens, als nach 20 Minuten eine 6er Gruppe (sehr knapp und sehr leichtbekleidete) Mädels mit Lautstärkepegel eines Junggesellenausflugs oben ankommt, ist es Zeit für mich zu gehen. Zumindest a Stück weiter runter zum in Ruhe fertig essen. Sie haben genug Bier, Redbull & Snacks „for the Sunset“ dabei und checken schonmal die besten Posen für Instagram. Von unten gesehn wirkts ehrlich gesagt echt witzig, deswegen schau ich da auch gern noch a bissal zu. Für die zwei Jungs, die sich auch ein Gipfelbierli am Kreuz gegönnt haben, sichtlich erst ein Jackpot. Nach 15 Minuten aber wohl auch etwas „too much“ – die Flucht ins Tal wird ergriffen. Ich hoffe für mich nur, dass sie alles wieder in ihren kleinen Beutelchen und Bauchtaschen mit nach unten nehmen… freu mich auch beim Abstieg über die Schneerosen und zähle bis zur Brücke unten weitere 15 Leute im Aufstieg. Entspannt wird dann unten am See, a schee!

Fazit: wer Ruhe sucht und geniessen will, muss Glück haben. Oder vielleicht nicht ganz so gutes Wetter…

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