via Schneelochpfeiler (II. Grad, unversichert – hohe Steinschlaggefahr), Überquerung & Abstieg Guglgrat und Josephinensteig (nur tlws seilversichert) zur Hesshütte 1699m (ca. 7.7km, 1373hm im Auf- & 684hm im Abstieg, alpine Erfahrung nötig – Absturzgelände). Kemmts mit zur Audienz am Höchsten im Xeis, dank Übernachtung Spazierer zum Zinödl 2191m inklusive!

2 Tage offline im Nationalpark Gesäuse – wos gibts scheeneres? Jährlicher Besuch bei perfektem Herbstwetter und dank Hüttenübernachtung auch noch die wunderbare Runde aufs Hochzinödl angehängt (mehr Spazierer als lange Wanderung). Aber erst steht das Hochtor, von Johnsbach / Kölblwirt aus, am Programm! Vü Gams, nur a Handvoll Leit dank späten Start am Nachmittag – a Wochnteila vom feinsten… Komplett alloa um 17 Uhr am Gipfel und des letzte Liacht im Abstieg – was für eine Audienz am Höchsten in der Universität des Bergsteigens. Ma steht vor gewaltigen Felswandln und frogt si, wia kimmt ma durch… i nimm enk mit!

Hesshütte mit Hochtor

TOURDETAILS 27. September 2023

Start: Johnsbach / PP Kölblwirt – Zacher Schuach – Koderalm / Abzweigung Unterer Koderboden 1235m (ab da schwarz markiert Nr. 664) – Schneeloch – Schneelochpfeiler – Hochtor 2369m – Guglgrat – Josephinensteig (tlws seilversichert) – Hesshütte 1669m (geöffnet bis 26.10)

Ca. 7.7km, 1373hm im Auf- & 684hm im Abstieg bis Hesshütte 1669m

Info: der Josephinesteig ist KEIN Klettersteig – wer I & IIer Stellen (im Auf- & Abstieg) nicht sicher gehen kann ohne Set, der sollte besser an anderen Gipfel machen! Viele sind ohne Seil und somit frei bzw ungesichert zu gehen

Abstieg Weg Nr 601 Hesshütte – Gamsbrunn – Kölblwirt: knapp 800hm & 6.5km

Alternativ Aufstieg: Wasserfallweg -> nachlesen Überschreitung Hochtor-Massiv, Nationalpark Gesäuse

Tipp: Hochzinödl 2191m via Hesshütte (Abstieg via Panoramaweg): Runde 4.9 km & 470 h

Kondition, Schwindelfreiheit & Trittsicherheit nötig! Alpine Erfahrung & sicheres Klettern im II Grad vorausgesetzt

Dronenflugverbot im gesamten Nationalpark Gesäuse!

KEIN Empfang (nur am Gipfel) – auch auf der Hesshütte weder Wifi noch Netz!

Achtung: ab Oktober fährt das Gesäuse-Taxi leider nur mehr Sa & So

EIGENVERANTWORTUNG, GEWISSENHAFTE TOURENPLANUNG & AUSRÜSTUNG sowie GUTE SELBSTEINSCHÄTZUNG tragen ZUR EIGENEN SICHERHEIT bei! 

Über den zachen Schuach ins Schneeloch

Vom Normalweg zur Hesshütte gehts erst über Wiesen bergauf, übers Bachal und eini in Wald. Es wird steiler und nach dem Zachen Schuach zweigt bei er Koderalm bzw unterer Koderboden der Zustieg ins Schneeloch ab. Die gewaltigen Felswandln rücken ins Blickfeld. Warum die Passage Zacher Schuach heisst? Nujo – steil, schottrig und zum geh hiaz a weng… eh scho wissn. Erst durch Latschen, dann am Wandfuß des Rinnersteins ins weite Kar... Das Schneeloch – ein Minirest ist zu sehen. Genau in dem Moment hab i übrigens Zeuge einer wilden Gamsjagd werden dürfen… mehr Spielerei. Des Video gibts in meinem Beitrag auf Facebook – wirklich sehenswert! Ab diesem Punkt sollte spätestens der Helm auf den Kopf – man quert von rechts kommend mittig nach links in den Pfeiler!

Zum Gipfel im Gerölltango und II. Grad

Immer weiter bergauf – an Dolinen vorbei, zwischendrin grasige Abschnitte und Steilstufen. Zum Glück komplett trocken! Allerdings nimmt der Steinschlag mit den schottrigen/gerölligen Passagen zu… Weiter, immer weiter. Die Demut is bei solchen gewaltigen Felswandln zwoa koa andere als sonst – des Gefühl durchaus… Fokus statt vü Fotos, da Berg verzeiht do nix. Die IIer Stellen sind mal mehr, mal weniger luftig – ausgesetzt. Griffe und Tritte meist gut, paar abgespeckt. Extrem viel loses Gestein – hab wirklich vor fast jedem Griff prüft, ob’s hält (dauert länger). Und im Gehgelände versucht, so wenig wie möglich nach unten zu schicken. Leider hat des über mir zwoa Tschechen weniger interessiert – an einer Stelle mir ganz schee wos abtreten. Zerst hab i an Gams denkt, bei Sichtkontakt woars dann kloar… wahnsinn, wie unbedarft / egoistisch manche unterwegs san.
PS: Absturzgelände – halten tuat di dort nix
PS2: vielleicht bin i a deswegen so vorsichtig, weil i weiss wie schnell wos passieren kann Punkto Felsausbruch / Steinschlag – do hab i 2021 in de Loferer Stoaberg einige Schutzengel verschlissen (HIER Nachlesen -> Nuaracher Höhenweg – Gratüberschreitung Loferer Steinberge)

Gipfelglück und Abstiegsfreuden

Und dann wartet nur noch der letzte Gipfelaufschwung… direttissima auffi. Am Hochtor starke Windböen, lange Pause ist sowieso keine drin. Kurz verschnaufen, was trinken, an Bissen vom Riegel – einmal rundum das Panorama filmen. Die Anspannung rauscht a etwas ab – aus dem Wissen, dass es technisch bissi einfacher wird. Der Abstieg wartet… Jeder Schritt muss sitzen da oben, ohne Konzentrieren gehts nit! Von links nach rechts wird über den Guglgrat traversiert. Erst ab dort sind a paar Stellen versichert, auf den schmalen Felsbändern kommt leichtes Brenta Dolomiten Gefühl auf. Auch hier nochmal der Hinweis: der Josephinensteig ist kein Klettersteig – wer I & IIer Stellen (im Auf- & Abstieg) nicht gehen kann ohne Set, der sollte besser an anderen Gipfel machen! Viele sind ohne Seil und somit frei zu gehen. Durch kurze versicherte, vertikale Passagen verliert man zwischedrin schnell an Höhenmetern – im Abstieg fast luxuriös. Meine persönlichen Abstiegsfreuden: des Liacht wird golden, während die Rückwand des Hochtors längst im Schatten liegt… Gams überall und i bild ma ein, i kann des Essen von der Hesshütte scho riechen. Durch einen Schotterkessel gehts zu einem schmalen Steig, der dann als normaler Weg durch die Latschen bis zur Hütte führt. Punkt 19.00 mit dem letzten Licht eingecheckt – Abendessen verdient, Zeitplan aufgegangen! Stolz und gscheid froh woa i, dass i gsund ankemma bi.

Letzter Blick auf die gewaltige Hochtorwand, bevor’s komplett finster wordn is – vom meinem Mehrbettzimmer aus… und mit Morgensonne am nächsten Tag

Hochzinödl 2191 Panoramaweg

Von der Hesshütte geht’s tlws knackig auffi zum Gipfelkreuz, quer übers grasige Plateau & via Panoramaweg mit Gamsbegleitung retour – mehr ein leichter Regenerations-Spaziergang, wenn man am Vortag übers Hochtor kommt. Wer vom Tal / Kölblwirt aufsteigt, hat allerdings dann auch schon knappe 800hm & 6,5 km in den Beinen – da wird die Runde zu einer mittelschweren Tagestour. Die letzten Höhenmeter zum Gipfel führen durch felsiges Gelände & Schotterpassagen – Trittsicherheit notwendig.

Quer über das weite, grasige Plateau bis zu diesem 1er Platzal mit Blick zum Gstatterboden & zum Buchstein 2224m… da war i letztes Jahr beim ersten Gesäuse Besuch via Wengerweg oben, nachlesen? -> Gr. Buchstein 2224m via Wengerweg II, Nationalpark Gesäuse. Der Panoramaweg dreht sich dann um 180° Grad zurück Richtung Hesshütte… im leichten Auf- & Ab gehts retour, die ein oder andere Gams is a scho unterwegs – wer koan Trara mocht, siagt & trifft auf sooo vü!

Ho i mi auf des obligatorische Xeis Kipferl & an Kaffee gfreit danach. PS: empfehlenswert san die mit vü Liebe hausgemachten Mehlspeisen – zum Glück hab i an 3 Tagen jeweils an anderen Kuchen auf der Hesshütte probiert…

Abstieg Hesshütte via Gamsbrunn zum Kölblwirt

Gerne einfach nachlesen in Blogbeitrag von 2022 – plus: damals Mitte Oktober inkl brennender Lärchen -> Überschreitung Hochtor-Massiv, Nationalpark Gesäuse