Egal ob klein und fein, besonders nachhaltig oder einzigartig. Ab sofort präsentiere ich ausgewählte Verstecke und persönliche Sehnsuchtsorte. Kraftplatzerl No.1: Grafenast am Hochpillberg in Tirol
Es gibt sie noch, diese besonderen Plätze, an denen das Herz sofort schneller schlägt. Rückzugsorte. An denen man sich direkt geborgen fühlt, durchatmen und Kraft tanken kann. Die mit Leidenschaft betrieben werden und dies auch direkt spürbar wird. Hideways. Hoch über dem Inntal thront so ein Kraftort mit dem Namen Grafenast.
In Serpentinen schlängle ich mich von Schwaz den Pillberg hinauf. Kehre um Kehre. Bis auf 1330m. Hoch über dem Inntal, 1907 von Toni Unterlechner (da „Rodel-Toni“) erbaut und bereits seit 1986 Bio-Hotel zertifiziert. In 3. Generation betreiben Peter & Walli Unterlechner dieses Schmuckstück. Ein Familienbetrieb mit Tradition. Grafenaste ist übrigens der Hausname und geht auf 1890 zurück. Als Aste bezeichnete man früher eine Wiese in dieser Höhenlage.
Doch zurück zu diesem besonderem Ort. Weit weg von allem. Der Ausblick ist gewaltig, das Panorama raubt mir fast den Atem. Die Luft klar und frisch – ein perfekter Rückzugsort für eine kurze oder auch längere Auszeit. Der Schatz von Grafenast: sein Platz. Rechts das Karwendel, links die Tuxer Voralpen. Vorne blitzen Gletscherspitzen.

Hier trifft Natur auf biologische Nachhaltigkeit. Es gibt nur 24 Zimmer – keines gleicht dem anderen. Und doch haben alle etwas gemeinsam: Lärchenholzböden und Schurwollteppiche. Zum Ende der Saison nutze ich die Gelegenheit, auf Einladung für 2 Nächte einzuchecken. #bergseensucht goes #grafenast
Mein Nest für die nächsten Tage heißt Birke 2. Klein und fein, im ersten Stock. Ich fühle mich sofort wohl. Die Sonne strahlt durch die bodentiefen Fenster, auch vom Bett aus liegt mir das Tal zu Füssen. Das markante Karwendel rechts stiehlt den anderen Bergen glatt die Show. Auf dem Dinkelpolster schlafe ich extrem gut – obwohl ich sonst nicht ohne meine Daunen kann. Erst am zweiten Tag fällt mir auf, dass es keinen Fernseher gibt… dafür steht ein prall gefülltes Bücherregal im Gang! Je nach Stockwerk sind auch die Zimmer benannt. Neben der Birke warten noch Lärche, Fichte und Zirbe. Im zweiten Stock gibt es noch etwas besonderes zu entdecken, dort befindet sich das Skimuseum Schwaz.
Tradition ist hier in jeder Ecke spürbar – sei es in der gmiatlichen Rodelhüttenstube (unverändert seit 1907) oder in der Kräuterstubn, wo den ganzen Tag über Teemischungen warten. So oft und viel man trinken kann. Mein Favorit: Ingwer Energie – ja, das Glas mit der losen Mischung ist jetzt leer… Aber auch die getrocknete Pfefferminze aus dem eigenen Garten ist ein Traum. Allerdings kann es schon mal vorkommen, dass eine Yoga-Gruppe den gesamten Teewasser-Vorrat leer trinkt 😉 Auf der großen Sonnenterasse einfach mal den Kopf ausschalten. Geht gut. Details wie Wärmflaschen, die abends auf frostige Zehen warten spiegeln das besondere Grafenast-Gefühl wider. Man fühlt sich irgendwie sofort zu Hause. Sicher. Geborgen.



In der Küche verwendet Hotelchef Peter Unterlechner nur Bio- und regionale Produkte (außer Wildfang). Das Gemüse baut er selbst an, deswegen gibt es im Winter auch keine Tomaten oder Gurken. Hauptsächlich wird vegetarisch gekocht, jedoch gibt es immer auch ein Gericht mit Fleisch oder Fisch. Auf Wunsch auch vegan. Beim Frühstück noch warmes, selbstgebackenes Brot und Eier von glücklichen Hühnern – mehr brauch ich nicht. Abends kann ich zwischen zwei Hauptgerichten wählen. Diese besondere Naturküche verwöhnt den Gaumen und die Sinne. Apropos Sinne: ein schöner Spaziergang ist „der Weg der Sinne“, der 6.220 Schritte für die Seele verspricht. Wiesen, Wald – Wunderbar. Wären da nicht ein paar extrem schräge Kunst-Installationen… Natur trifft Kultur oder so.
Abends lädt der Waldsauna-Turm zum entspannen ein. Komplett aus Holz und wie eine traditionelle, runde Jurte angelegt. Unten Sauna, oben Ruheraum mit einer lichtoffenen Kuppel zum Sterne schaun. Außerdem gibts noch Hamam, Kräuterdampf und eine Zirben-Infrarotkabine. Massagen und Behandlungen. Zu viele Möglichkeiten, zu wenig Zeit. Ein Saunagang ist aber drin. Die Wärme läßt dem Muskelkater keine Chance – genau das Richtige nach meinem #solohike am Berg. Klar war ich unterwegs, zur Kellerjoch-Kapelle auf 2344m (die genaue Tourbeschreibung –> HIER).
Viel zu schnell vergeht die Zeit, wenn man sich wohlfühlt. 2 Tage sind definitiv zu wenig aber reichen, um die Akkus fast wieder komplett aufzuladen. #thanksforhavingme

Ab dem 20. Dezember ist das Grafenast wieder geöffnet! Infos zu Preisen und Angeboten unter www.grafenast.at
Noch mehr interessanten Facts zum Thema Nachhaltigkeit:
- Die Biomasse Heizanlage (Hackschnitzel) von Grafenast versorgt 6 Häuser am Hochpillberg – Jahresverbrauch liegt bei ca. 500 Festmeter Holz. Der österr. Wald braucht dafür nur 8 Minuten um nachzuwachsen. 100% Ökostrom und LED-Lampen werden eingesetzt.
- Im Sommer sorgt ein Waldschwimmbad und eine Kneippanlage für Erfrischung.
- Das Haus ist TRIGOS Tirol Preisträger (Preis für Nachhaltigkeit), das Restaurant für die ausschließliche Verwendung von Bio-Produkten mit der Grünen Haube ausgezeichnet.
- Hauseigenes Bergquellwasser (die Quelle liegt auf 1600 m) im ganzen Haus. Dazu auch noch Grander Wasser (durch Magnetisumus belebt), dass durch ausgependelte Mineralien aktivierte Pichler Wasser und Sauerbrunn Wasser aus Obladis – einer Quelle im Tiroler Oberland.
- Ganz nach dem Motto „Teilen statt Besitzen“ gibt es Wanderrucksäcke (im Winter ABS-Rucksack), Tourenski oder auch Schneeschuhe zum ausleihen. Tipp: im Winter gehen Walli & Peter einmal die Woche nachmittags mit den Gästen eine Skitour…
Der Aufenthalt wurde vom Hotel Grafenast gesponsert – Vielen Dank für die Unterstützung! Im Blog teile ich stets meine persönlichen Erlebnisse und Eindrücke, positiv wie negativ.
8. November 2016 at 8:40
Liebe Katharina, danke für Deinen wunderbaren Bericht und die traumhaften Bilder. Du hast mir ganz große Sehnsucht nach der „gräflichen Wiese“ gezaubert, da bumpert s´Herzerl, das hast Du wahr beschrieben und es ist dort noch schöner als Worte…Grüße an die Bergseensucht vom Almröserl Ane-Mari
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8. November 2016 at 11:10
Liebes Almröserl Ane-Mari,
das freut mich sehr, genau so soll’s sein!
Danke für die netten Worte,
K
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