Klein und fein, besonders nachhaltig oder einzigartig. bergseensucht präsentiert ausgewählte Verstecke und persönliche Sehnsuchtsorte. Kraftplatzerl No.4: das BergBlick in Balderschwang, Allgäu.

Es gibt sie noch, diese besonderen Plätze, an denen das Herz sofort schneller schlägt. Rückzugsorte. An denen man sich direkt geborgen fühlt, durchatmen und Kraft tanken kann. Die mit Leidenschaft betrieben werden und dies auch direkt spürbar wird. Hideaways. Knapp über 1000 m gelegen, in Balderschwang, befindet sich so ein Kraftort: das 4* Superior WellVitalhotel BergBlick. Ein besonderer Platz, um sich eine Auszeit zu gönnen…

Der Himmel. Fetzblau. Das Gras. Knallgrün. Die Luft. Warm. Ein Frühlingstag deluxe. Langsam schlängle ich mich letzten Sonntag durch das Allgäu bis nach Fischen. Die gewaltigen Allgäuer Alpen im Blick. Von dort geht es über den Riedbergpass (höchster Punkt auf 1.420 m) ins kleine Örtchen Balderschwang. Auf der Anfahrt inklusive: die wunderschöne, satte Naturkulisse. Für dieses Hideaway übernimmt die Anfahrt schon den ersten Teil der Entspannungsarbeit. Auf 1.044 m liegt  – auf der Sonnenseite – eine alpine Wohlfühloase mit rundum Berg-Panorama. Der Ortsteil Schlipfhalden grenzt bereits an Vorarlberg, der hübsche Ort Hittisau ist gerade einmal 10 Fahrminuten entfernt.

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Grüne Wiesen und sanfte Gipfel

Nach einer herzlichen Begrüßung beim Check In beziehe ich mein Zimmer – das Silberdistel „Deluxe“ No. 201 – hell, luftig und großzügig geschnitten. Am Ende des Neubaus im zweiten Stock gelegen. Heimisches Holz trifft auf flauschigen Teppichboden und Lodenstoff. Teppichboden? Ungewöhnlich für mich, aber er fügt sich perfekt in das Bild ein. Das Design: puristisches und doch Alpin. Edles Grau im Mix mit warmen Naturtönen. Der wahre Luxus: neben dem Panoramablick über den Balkon gibt es noch eine weitere grosse Glasfront, die vom Bett aus auch seitlich den Blick über saftige grünen Wiesen bis zum Säntis freigibt.

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Silberdistel „Deluxe“ 201

Ende 2016 wurde das BergBlick, ein Familienbetrieb in der dritten Generation, nach einem Umbau wieder eröffnet. Neue Eingangshalle mit Kamin, Panorama-Bar mit Terasse. Der ehemalige Kuhstall machte Platz für den Deluxe-Neubau. Statt 25 warten 35 Zimmer unterschiedlicher Kategorien von Komfort über ein Appartment bis zur exklusiven Suite auf Ruhesuchende. Die alte Tür zum Stall verwahrt übrigens jetzt die Vinothek. Der alte Gebäudeteil wurde angepasst und die bestehenden Zimmer ebenfalls renoviert.

Die grosse Sonnenterasse lädt nachmittags zum verweilen ein, mich zieht es nach einer kurzen Hausführung zur Orientierung plus Kaffee aber direkt wieder raus. In den Wald. Das Wetter geniessen. Die Gegend erkunden. Vorbei am eigenen Wildgehege, dass sich Hirsch Oskar mit seinen fünf Damen teilt. Oberhalb befindet sich ein ganz besonderes Kraftplatzerl, der hoteleigene Entspannungswald. Ganz nach dem Motto „sich Zit long“ – sich Zeit lassen – wie die Balderschwanger sagen. Bewusst entspannen. (Auf)Atmen. Einfach mal den Kopf ausschalten. 

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Kulinarische Genüsse am Abend

Der Bauch knurrt – vor lauter Relaxen und Entdecken hab ich glatt die Zeit übersehen. Also zurück. Aber nicht, ohne mit Oskar zu schmusen. Der holt sich seine Streicheleinheiten sicher nicht zum ersten Mal – und das Posing für’s Foto beherrscht er zusätzlich. Nennt man das dann Hirschie statt Selfie? Abends wartet danke Verwöhnpension ein 5 Gänge-Menü bei flackernden Kerzenschein. Unterschiedliche Plätze warten auf die Gäste – von der kleinen urigen Jäger-, Bauern- oder Cabrio-Stube bis zum klassischen Restaurantbereich. Rind oder Fisch? Mein favorisierter Hauptdarsteller: die frisch gegrillte Gebirgsforelle. Vorab werde ich noch mit Flusskrebsen auf Fenchelsalat und Flädlesuppe verwöhnt. Und dank Sorbet passt das Dessert auch noch rein. Es wird übrigens Detox-Heilfasten angeboten… Ich halte mich lieber an die regionalen Köstlichkeiten. Danach nutze ich meinen Balkon, mache es mir im Holzsessel bequem und schaue der Sonne beim untergehen zu. Müde und satt, das grosse Doppelbett ruft!

Morgenrot Schlechtwetter-Bot

Morgens um 6 – verschlafen blicke ich nach draussen. Die Vorhänge bewusst offen gelassen. Die Berggipfel sind in sanftes Rot getaucht… und dieses Anzeichen verheisst leider oft einen Wetterumschwung. Lieber direkt aufstehen und noch etwas bewegen, bevor es zu Regnen beginnt.

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Schuhe geschnürt und bei frostigen 2 Grad plus Wind geht’s um halb Acht raus zum Trailrunning. Dafür eignet sich übrigens der Balderschwanger Zeitweg super, der vom Hotel aus startet und oberhalb zurück Richtung Dorf verläuft. Eine feine Runde, insgesamt ca. 10 km. Kleine und größere Wasserfälle rauschen, vorbei an Nagelfluh-Formationen. Ein Fuchs springt von der Wiese zurück in den Wald. Kein Mensch weit und breit. Kühe sind auch noch keine unterwegs auf den Alpflächen um diese Jahreszeit. Es ist komplett ruhig, die Luft klar. Mein Ziel: die berühmte 2000jährige Eibe, der älteste Baum Deutschlands. Nebelschwaden ziehen auf. Es beginnt zu nieseln – also schnell zurück. Und gelernt hab ich auf dem Rückweg auch noch was: Nagelfluh ist als Herrgottsbeton bekannt… 

Nach einer heissen Dusche ist Frühstücken angesagt. Das gibt es für Langschläfer bis 10.30 Uhr. Die grosse Auswahl lässt keine Wünsche offen. Mein Tipp: die Overnight Oats mit Dinkelflocken, Leinsamen, Naturjoghurt und Äpfeln. Die Saftpresse füttere ich mit Apfel, Karotten und Ingwer für meinen eigenen frischen Saft. Eine Kanne Kräutertee. Ein Omlett, Spiegel- oder doch lieber ein weiches Ei? Käse und Körnerbrot. Draussen wird das Wetter immer schlechter. Besser kann es nicht sein. Warum? Weil sich der restliche Tag dann ohne schlechtes Gewissen im BergBlick SPA beim Wellness verbringen lässt. Der Historiengang verbindet das Hotel mit der Kristallhütte, wo sich die Allgäuer Schwitzstube (eine Panorama-Sauna) und zwei Ruheräume (WeitBlick und LeichtigKeit mit Kristallklängen) befinden.

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Das BergBlick SPA bietet Anwendungen, die sich auf vier Säulen (ReinHeit, FreiHeit, GanzHeit und SchönHeit) stützen. Entspannung für Körper und Geist. Die Besonderheit: es werden BioEnergetische Behandlungsmethoden, die ganzheitlich wirken, angeboten. Tipp: Stressreduzierende oder Tiefenentspannende Massagen. Auch als DaySpa nutzbar!

Zwei Jahreszeiten in 24 Stunden

Beim ersten Saunagang gegen halb 12 Uhr in der Allgäuer Schwitzstube verwandelt sich der Nieselregen plötzlich in dicke Schneeflocken. Alles richtig gemacht. Zum Abkühlen raus ins Freie, die Kristalle schmelzen auf der dampfenden Haut. Eine prickelnde Abkühlung von Mutter Natur. Der grosse Ruheraum WeitBlick, eine dampfende Tasse Tee und das Schneegestöber draussen im Kuschelbademantel drinnen beobachten. Ein spannender Krimi. Abgewechselt vom nächsten Saunagang. Mehr brauch ich heute nicht – und geniesse diese Auszeit bis zum späten Nachmittag. Es schneit unentwegt weiter. Die grünen Wiesen verschluckt von einer frischen, weissen Pulverschicht. Einfach Wunderschön, sagt das Winterkind. Körper und Geist im Einklang – es kann so einfach sein.

Abends wird das kulinarische Verwöhnprogramm im Restaurant wieder gestartet und mit Kaiserschmarrn zum Abschluss gekrönt. Und dann klingt auch schon der letzte Abend an der Bar aus. Der Junior-Chef erzählt mir von der Fuchsalm – beim nächsten Mal muss ich dort oben unbedingt vorbeischaun. Es gäbe noch so viel zu Entdecken. Gin Gin. Und es schneit noch immer…

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Zurück in den Frühling

Am nächsten Morgen streicheln wieder Sonnenstrahlen mein Gesicht. Im Flausch-Bademantel mit nackten Füssen in den Schnee am Balkon – ein schneller und effektiver Wachmacher. Packen, Frühstücken und zurück in den Alltag. Schade. Aber eins ist sicher, dieser besondere Ort wird mir in Erinnerung bleiben. Zwei Jahreszeiten kenne ich – Sommer und Herbst fehlen jedoch. Grund genug, noch einmal ins Allgäu zurückzukehren… um dann auch die Berge zu erkunden. Meine BERGSEENSUCHT zu stillen. Das passende Hideaway dafür wäre bereits gefunden…

VIELEN DANK an Satori & Thaler / PR WellVitalhotels für die Einladung ins BergBlick sowie an Familie Torghele & Team für die freundliche Betreuung! Im Blog teile ich stets meine persönlichen Erlebnisse und Eindrücke, positiv wie negativ.

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Am Platz des ehemaligen Kuhstalls (linke Gebäudehälfte) warten nun Deluxe Zimmer auf Ruhesuchende. Foto: WellVitalhotel BergBlick / Andre Schönherr

Mehr BergBlick Facts:

Ganzheitliche Erholung steht im Vordergrund. Das BergBlick ist Mitglied der WellVitalhotels und den Healing Hotels of the World.

Ausbildungszentrum der Deutschen HF Bioenergetik

BergBlick SPA: zusätzlich zum kleinen Indoor-Pool, Dampfbad, Bergquell Tauchbecken, Thermium (ein Mix aus Dampfbad und Sauna) wurde die Kristallhütte errichtet, in der sich die Allgäuer Schwitzstube, eine Sauna mit Panoramablick befindet. Zwei Ruheräume, einer davon mit Kristallklängen (Raum der Stille mit Kristallklangschale) sowie ein Aussenbereich gehören dazu. Kinderfrei lässt es sich dort umso besser entspannen.

Spezielle, ganzheitliche Massagen aus der sanften Medizin von Kopf bis Fuß. Von Detox bis zur Tiefenentspannung.

Aktivraum mit Sportgeräten von Technogym

 

UPDATE: aus dem BergBlick wurde 2020 TORGHELES HOTELEREI WALD + FLUH https://torgheles-hotelerei.com/de/