Das blaue Auge des Chiemgaus, wie dieses Bergsee-Juwel auf 1140 m auch genannt wird, gehört definitiv zu den schönsten Orten. Eine Tour mit grenzüberschreitenden Ausblicken… Von Tirol nach Bayern und retour!
In der Nähe von Kössen in Tirol starte ich meine Tour. Ich bin für ein paar Tage im Kaiserwinkl, genauer gesagt im 4*S Peternhof, um den Kopf auszuschalten, durchzulüften und neu zu sortieren. A bissl Laufen, a bissl Berg gehn, a bissal Klettersteig und dabei noch kulinarisch sowie massagetechnisch verwöhnt werden. Das Hotel liegt oberhalb von Fritzing an der Grenze zu Bayern – nach Reit im Winkl nur ein Katzensprung ist. Der Wilde und auch der Zahme Kaiser sorgen für ein gewaltiges Panorama. Aber zurück zur Tour!
Vom Peternhof aus geht’s oberhalb neben dem riesigen 18-Loch Golfplatz in den angenehm kühlen und schattigen Wald, den obwohl es erst kurz nach 9 ist (ja, im Urlaub muss ich nicht um 6 aufn Berg, wenn die Tour so überschaubar ist wie diese) brennt die Sonne bereits ordentlich vom Himmel. Es geht erst Richtung Embachhof und dann wähle ich den schwarz markierten Steig, der am Bachverlauf steil aufwärts führt. Denn auch bietet Schatten… Zum Teil sieht es wüst aus, scheinbar ist hier eine ganz schöne Mur runtergekommen und hat Steine, Bäume und Geröll mitgerissen.
Aber nachdem dieses Stück geschafft ist, geht es über eine Alm und dann rechts auf der Forststrasse nach oben. Links von mir zweigt ein kleiner, wieder schwarz markierter Steig in den Wald ab, der meine Neugier weckt. Premium Weg „Chiemseeblick Alpin“ steht da. Dann kann’s ja nur schön werden. Und stellenweise ganz schön knackig. Nicht, weil er extrem ausgesetzt wäre – aber zum Teil gut steil. Eine gute Wahl! Zwischendrin geht’s wieder mal aus dem Wald raus und über eine Kuhweide mit verspielten Kälbern, denen scheinbar trotz Hitze fad ist und ein kleines Stück mit mir mitgehen…


Auf der Stoibenmöseralm (1273m) gibt’s nicht nur die Möglichkeit für eine Erfrischung/Stärkung von innen – ein Panorama deluxe ist inklusive. Der Chiemsee, das Meer der Bayern, liegt einem zu Füssen. Und auch die Hohen Tauern winken aus der Ferne. Ein kurzer Fotostopp, denn ich will ja weiter zum Taubensee!
Also auf über die Sauermöseralm durch den Wald nach unten. Da ist er… der Taubensee. Klein aber fein und wirklich besonders. Manche nennen ihn „die Perle der Alpen“, andere „das blaue Auge des Chiemgaus“.
Interessante Facts:
Der Taubensee hat keinen Zu- oder Abfluss. Er wird mit Oberflächenwasser aus dem gesamten Bergkegel gespeist.
40 m Tief – im Sommer Temperaturen bis zu 24 Grad. Bis zur Schneeschmelze im Mai ist er meist mit einer dicken Eisschicht bedeckt.
Direkt durch ihn verläuft die Grenze zwischen Tirol und Bayern.
Sein Name hat nichts mit Vögeln zu tun, sondern kommt von Steinkrebsen, den sogenannten Dauppn, die hier noch immer vorkommen. Dazu kommen Hechte, Karpfen, Schleien und Friedfische.
Und weil die Sonne brennt und fast keiner da ist (Montag vormittag), steht einem erfrischenden Bad nix im Weg. Naja – die gefühlten 10 Grad vielleicht, aber die sind mir lieber als zu warm. Also rein ins Wasser (wunderbar) und mal schnell über die Grenze nach Bayern schwimmen – keine Kontrolle 😉
Der Rückweg zur Taubenseehütte ist nicht weit – heute leider Ruhetag. Über die Frankenalm (offen) und die Rinderbrachalm (zu) gehts wieder Richtung Embachhof und von dort zurück zum Peternhof. Leider nur ab und an durch den Wald, viel Forststrasse – bei Hitze für mich keine gute Wahl. Was aber die Tour ansich wieder gut macht.
Kurz und knackig mit wunderschönen Panorama-Ausblicken. Auf die Berchtesgadener Berge, die Loferer Steinberge, die Hohen Tauern, die Kitzbüheler und Zillertaler Alpen bis hin zum mächtigen Massiv des Kaisergebirges. Und natürlich gibt es mehrere Möglichkeit, auch ohne Steig hochzuwandern! Egal welche man wählt – alle führen zu diesem schönen Bergsee, der seine Beinamen auf jedenfall verdient hat!
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