Die ersten 1000hm für mein neues Kreuzband. Die ERSTE richtige Bergtour. 63 Tage nach der Operation. Ein Belastungstest. Die markante Kampenwand (1669m) im schönen Chiemgau als perfekte Location für eine knieschonende Tour, bei der der Abstieg brav per Gondel erfolgte… BERGSEENSUCHT gestillt!
…i gangat so gern auf d´Kampenwand, wenn i mit meina Wampn kannt… „
Dieser bayrische Reim war der Anlass damit’s bei mir erst gar nit so weit kommt. Seit dem Unfall Ende Januar war das Sportprogramm ja klarerweise brutal eingeschränkt. Ziel: die Kampenwand in den Chiemgauer Alpen mit seinem gezackten Gipfelgrat (der wie der Kamm eines Hahns aussieht). Oben war ich noch nie, weil ich ja sonst eher Berge mit Gondeln meide – überlaufen ist nicht so meins. Aber nach der Kreuzbandplastik anfang Februar wird meine Tourenplanung diesen Sommer bzw. bis in den Herbst grundlegend anders als sonst aussehn – #bergreha #knieschonendetourBergab geht’s nämlich nur per Gondel. Dem Knie zuliebe, damit im Winter alles gut eingeheilt und ich wirklich wieder ready für alle anstehenden Aktivitäten bin.
BERGSEENSUCHT – knieschonender Belastungstest für das neue Kreuzband
Die ERSTE BERGTOUR 2k18 fürs neue Kreuzband war auch für Kopf & Kondi eine ganz wichtige Sache. Knappe 1000 hm und ca. 7.5km. Von der Talstation der Kampenwandbahn in Aschau (die eigentlich gerade wg Revision geschlossen hat, aber bei Schönwetter am Wochenende fährt) links die Strasse bergauf und in den Wald in Richtung Reitweg. Bei der ersten Gabelung entschied ich mich aber nicht weiter rechts dem Reitweg zu folgen, sondern links die steile Forststrasse zu nehmen. Viele Wege führen hier nach oben. Vorbei an einem kleinen Wasserfall, die Skipiste gequert und ein kleines Stück darauf bergauf bis es dann direkt wieder links in den Wald geht. Andere quälen sich die steile Piste hoch – und röcheln dabei wie ein alter Traktor. Ich bin schon froh, alleine bergauf gehen zu können – schmerzfrei und problemlos – einfach schön.Schritt für Schritt. Keine Uhr, kein Zeitdruck, kein Wort. Den Wald riechen und spüren. Der Waldweg endet dann an einer Strasse, der ich nach rechts in Richtung Liftstüberl folge. Hier steht übrigens ein einsames, verlassenes Skidoo rum, falls es wer vermisst 😉
Unterhalb der Kampenwand
Vom erblühenden Wald zurück in den Schnee – Frühlingstour deluxe
Stetig weiter bergauf der Strasse folgend, die dann endlich wieder aus Schotter statt Asphalt ist. Ab hier liegt Schnee, aber nur mehr eine dünne, batzige Auflage. Hoch zur Göri-Alm (1250m), der Schnee-Grenze ab der ich meine Grödel auspacke. Sicher ist Sicher und rutschen keine Option für mich und mein Knie. Weiter über die Schlechtenberger Alm – den Chiemsee zu Füssen. An der Steinling-Alm dann unterhalb der Kampenwandnordseitig den teils vereisten Panoramaweg rüber gequert. Mit Grip bin ich die einzige, die hier nicht rutscht. Ja, den Gipfel habe ich ausgelassen – kein Risiko. Am Andachtskreuz angekommen – genau zum 12 Uhr Sirenentest – brutales Timing. Aber Moment… kann das überhaupt sein? Telefon raus, ja – mittag. Das heißt, ich war vom Parkplatz der Kampenwandbahn genau 2.15h unterwegs bis oben. Und ich bin weder gerannt noch extrem schnell gegangen für meine Verhältnisse. Im Gegenteil, auf Schnee habe ich jeden Tritt langsam und überlegt gesetzt, um auch nicht einzubrechen.
Panoramablick auf Chiemsee & Chiemgau
No words needed…
Extrem happy. Ich, mein Knie und der Rest vom Körper 💪 oben erstmal den Ausblick auf den Chiemsee, das bayrische Meer, genossen und a Kleinigkeit essen. Aber nachdem die Gondel nicht weit ist, ist das Platzerl nicht ganz so ruhig. Also ein kurzes Stück hoch zum Kampenwandhaus (Selbstversorger Hütte des DAV) und dort den grandiosen Blick auf die schneebedeckten Bergspitzen genossen. Berchtesgadener Alpen, Loferer Steinberge, Hohe Tauern mit Glocki & Großvenediger, Kaisergebirge und Wilder Kaiser…
Panoramablick vom Kampenwandhaus
Bevor ich retour dann brav per Gondel zurück nach Aschau bin, gab es nach kurzem Abstieg auf der Sonnenalm noch einen Dinzler Kaffee plus Topfentorte. A bissal Schnee fürs Knie – als Belohnung. Auf der sonnigen Terrasse hätte man auch nicht mehr umfallen können, so viele Leute zieht’s da bequem hoch. Bissal den Blick geniessen und dann rein in die gelbe Knutschkugel der Kampenwandbahn und Abfahrt. Mit dabei: ein Strahlen im Gesicht und ein funkeln in den Augen, dass nur bergauf gehen zustande bringt…
Retour knieschonend per Kampenwandbahn
Sonnenalm-Panorama
Ja, es liegt noch einiges an Schnee oben
Dank leichten Grödel kein Rutschen
Aufstieg mit Ausblick
War es zu früh für’s Knie? Das muss jeder für sich selbst wissen und entscheiden. Für mich war es der richtige Zeitpunkt, wieder zu starten. Klar, war ich danach müde (Kondition baut sich schneller ab, als ich wieder in den vierten Stock über Treppen hoch gekommen bin). Klar, war es anstrengend – auch fürs Knie. Deswegen gab es am Sonntag auch nur einen kleinen Spaziergang und sonst Ruhetag. Bissl Blackroll – das wars. Aber: die Tour hat garantiert nicht geschadet. Warum ich mir da so sicher bin? Weil: keine Schwellung, kein heißes Knie, keine Schmerzen – auch danach nicht… Ich hab mich einfach auf mein Gefühl verlassen, dem Körper vertraut und bin kein Risiko eingegangen. STOLZ, wie auf einem 4000er – mindestens… 😉
Nur da, wo man gerne ist, wird man gesund… in meinem Fall eben am Berg.
Bergliebe. Seensucht. Leidenschaft.
Draussen Daheim, bei jedem Wetter. Sommer wie Winter.
Zu Fuß, auf Ski oder Snowboard, am SUP oder beim Bike & Hike. Bergtouren, Klettersteige, knieschonende Genuss-Wanderungen oder See-Spazierer.
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K.
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