Kurze aber sehr knackige Skitour zur Iglmoosalm 1216m in Gosau bei 30-50 cm frischen Pulverschnee. Bei Lawinenwarnstufe 4 waren diese 480hm am 3.1 besser als nichts und noch relativ sicher zu gehen, bevor starker Schneefall und Wind die Tour beendete…

Seit 30.12 schneit es unaufhörlich. Über Nacht im echten Winterwunderland dahoam in Goisern aufgewacht. Nach den täglichen 2 Stunden Schneeschaufeln morgens während der Nachbar den Rest fräst, kurz das Wetter gecheckt. Ab mittags soll es besser werden und Frau Holle eine kurze Pause einlegen. Die LLB ist von 3 auf 4 hochgegangen, aber diese kurze Tour von Gosau Ramsau zur Iglmoosalm ist heute machbar. 

Tourdetails: Start Gosau Ramsau (Winter-Parkplatz Goisererhütte direkt rechts neben der Strasse, freiwillige 2 Euro Spende) – der Skiroute folgen und einmal kurz die Forststrasse queren, bevor es im Wald weiter geht – Iglmoosalm 1216m. Von dort geht es weiter zur Goisererhütte…  (mittlerweile an den Wochenenden seit Ende Januar nach den gewaltigen Schneefällen wieder geöffnet) Tipp: auch mit Schneeschuhen & oder Rodel super!

Willkommen in Gosau – das Schneeloch im Salzkammergut

Am Parkplatz kann direkt mit den Tourenski weggegangen werden – Schnee genug. Erst die Strasse nach oben, rechts über die kleine Holzbrücke und dann den Wegweisern zur Goisererhütte folgen. Leichter Schneefall, im Wald wurde bereits gespurt. Wahnsinn, wie viel Schnee hier schon liegt. Die Aufstiegsroute ist super schön zu gehen, kurze steile Passagen führen bis zur Forststrasse, die komplett ungeräumt ist. Links von mir stauben zwei Herren durch den Wald – bevor ich sie sehe, höre ich sie schon. Tiefschnee-Freudes-Juchzer. Ein anderer wartet oberhalb und erkundigt sich wohin ich allein unterwegs bin. Zum Ziel Iglmoosalm kommt: „gute Entscheidung – viel Spass und lass di nit weg wahn“ (oben scheint es zu stürmen, aber so schnell weht’s mich eh nicht weg). Auf der Strasse liegen auch sicher 30 cm frischer Pulver – nach einer Kurve biegt man bereits wieder rechter Hand in den Wald ab.

Steiler Aufstieg – die Lunge tanzt Lambada

Dieser Abschnitt der Tour ist fordernd. Lange, eng und verdammt steil. Meistens brutal eisig. Auch wenn man zwischendurch kurz in den Wald ausweicht – durch den Tiefschnee nicht minder anstrengend. Ich spüre meine Lunge, das Herz pumpt gewaltig – ganz gesund bin ich also noch nicht. Die Bronchien sind beleidigt und brauchen noch Zeit. Trotzdem geniesse ich jeden Schritt nach oben, auch wenn sie nicht so leicht fallen und mir die Woche Bett von vor Weihnachten in den Knochen steckt. Egal, hetzt mich ja keiner. Immer mal stehenbleiben, atmen, sich freuen. Bei dem Anblick kein Problem.

cof
Iglmoosalm am 30.12 (nicht bewirtschaftet im Winter)

Iglmoos – oder was im Schnee von den Almhütten übrig ist

Schnee, Schnee und noch mehr Schnee – taschentuchgroße Flocken watschen mir ins Gesicht. Die Almhütten tief verschneit, der Wegweiser versunken. Feinster Pulverschnee. Ich gehe doch noch ein Stück weiter, dort wo sonst die Forststrasse nach oben führt. Spuren im knietiefen, frischen Pulver. Erkennen kann man die Strasse jetzt nicht wirklich. Aber, so schön es auch ist, meine Kraft brauche ich auch noch für die Abfahrt und die wird durch’s spuren sicher nicht mehr. Der Wind wird stärker und ungemütlich – besonders wenn so viel Schnee jetzt schon auf den Bäumen liegt. Ich drehe um, Felle runter und Abfahrt.

Statt lockeren Tree-Runs im Wald angespannt aber Sicher

Der weiche, tiefe Schnee bremst – besonders weil es hier nur leicht bergab geht bis man wieder zur steilen, engen Passage kommt. Es macht Spass – endlich! Komplett durch den Wald fahren? Dafür fehlt mir gerade Kraft, Technik und Mut. Ja, auch das kann man ehrlich sagen – ich geh komplett auf Nummer sicher wegen dem Knie. Und dem Kopf – auch das mentale Problem hat sich heute nicht wirklich gelöst. Zumindest hier, wenns wieder steiler wird und in den Wald geht. Der Pflug ist mein Freund, auch wenn er jetzt Pizza heisst. Seitliches Rutschen geht nur bedingt, weil es eben so steil und eng ist. Schön sieht das nicht aus, und gut fühlt es sich auch nicht am – aber: sicher ist sicher. Aber knieschonend ist das sicher auch nicht. Ich spüre nicht nur beide, sondern auch meine lädierten Sprunggelenke, super. Nicht. Dann taste ich mich eben diesen Teil langsam nach unten, fahre zum Schluss sogar ein paar Passagen durch den Wald. Und auch den letzten Hang im Tiefschnee zurück zum Parkplatz. Ich will, dass es besser wird. Egal, ob ich von null anfangen muss. Es wird. Langsam aber sicher, bei jeder Tour minimal ein besseres Gefühl. Auf die nächste…

fbt

Falls wer Tipps für meine mentale Gelände-Blockade hat – ich bin über jeden noch so kleinen Lösungsansatz froh!

PS: auf meinem Instagram-Account gibts zu allen Touren kurze Videos – zu finden in den Highlight-Stories!

DCIM100MEDIA
Danke an den Gosauer Skiverleih für den Support mit Top Leihmaterial – ohne euch wär der Winter koa richtiger Winter! (zu finden direkt an der Hornspitz Talstation in Gosau!)