Die Erdpyramiden in Percha bei Bruneck – ein beeindruckendes Naturdenkmal. Die Wanderung ist mehr ein schöner Wald- & Wiesenspaziergang im Pustertal und einen Abstecher wert. Kann beliebig verlängert werden, zB mit Einkehr auf der Gönneralm oder Aufstieg zum Rammelstein 2483m (ca. 1100hm). Gehzeit rund 30 Minuten, ca. 140hm & 3 km.

Auf der Suche nach einem kurzen Spazierer am Weg von Bruneck ins Antholzertal, bin ich auf dieses Naturdenkmal in Percha gestossen. Ja, Erdpyramiden gibt es in Südtirol nicht nur am Ritten! Diese bieten als Bonus noch einen gewaltig schönen Ausblick auf die Berge des Naturpark Riesenferner-Ahrn.

TOURDETAILS  8. Juni 2021

Start: Parkplatz 2 Oberwielenbach (ab 13 Uhr 2 Euro Parkgebühr, davor 4 Euro). Markierter Pyramiden-Weg mit kurzweiligen Beschreibungen – Wissenswertes für Kinder & Erwachsene zu Geologie, Natur & Co.

Gehzeit rund 30 Minuten, ca. 140hm & 3 km. Retourweg wie Hinweg, Abstieg aber auch über einen Wiesenweg direkt nach Percha möglich.

Kein Eintritt zur Aussichts-Plattform bei den Erdpyramiden, freiwillige Spende!

Pyramiden statt Gipfeln

Wenn das Wetter zum unbeständig für eine lange Tour ist, freut man sich umso mehr über so kleine Abstecher. Statt Gipfelglück gibts spektakuläre Spitzen, ganz von der Natur geschaffen. Die Erdpyramiden von Percha – je nach Lichteinfall erscheinen sie grün bis golden… oder sogar fast cremeweiss. Alleine bei meinem Besuch, wechselten sie dank kurzem Regenschauer & Sonnenschein mehrmals die Farbe. Es sind übrigens nicht die einzigen in Südtirol, auch in Ritten sowie Dorf Tirol und im Rosengarten gibt es diese einzigartigen Formationen!

Panorama-Blick ins Pustertal

Schön schattig geht es zu Beginn stetig bergauf – im Wald gibts die ersten liebevoll angelegten Kleinigkeiten zu entdecken. Beschriftete Felsen, Traumfänger, unzählige Stoamandln (Stuamandal), Kreise oder Hinweistafeln zu den verschiedenen Gesteinsarten. Vorbei an einem kleinen Wasserfall, mal schmaler, dann wieder ein breiter. Aussi ausm Wald, am Sattel eröffnet sich der Blick auf das Pustertal – Kronplatz und die Pragser Dolomiten. Fette Blumenwiesen und Stille. Von diesem Punkt sind es nur mehr wenige Meter – max 5 Minuten – bis man ins Reich der Erdpyramiden eintaucht.

Pustertaler Panorama mit einem Meer an Pusteblumen (Löwenzahn)

Und dann stehn si do…
Enstanden sind sie übrigens 1800 irgendwann. Ein Unwetter löste einen Erdrutsch aus, der den damals zwischen Thalerhof und Aschbach bestehenden Karrenweg unterbrochen hatte. Die Abbruchstelle wurde damals aufgrund der fehlenden Verkehrsanbindungen – glücklicherweise – nicht wieder mit Erde aufgefüllt. Im Jahr 1882 kam es erneut zu einem Unwetter, im Rahmen dessen ein großer Graben entstand. Im Laufe der Zeit wurden die Seitenhänge durch die Niederschläge abgeschwemmt und abgewaschen. Dadurch entstanden lehmartige Säulen, auf denen jeweils ein Stein liegt. Diese Steine oder auch Gesteinsplatten schützen die darunter liegende Erdsäule vor Auswitterung. Mehr dazu gibts hier: http://pustertal-direkt.com/…/116-erdpyramiden-percha.html

Steh und schau, jo des tua i a gern moi…
Retourweg zum PP Oberwielenbach