Schnee, Nebel, Regen, Sonne – alle Jahreszeiten in 2,5 Tagen abgehakt. Und das Mitte August. Sommer am Berg kann schon schön sein, bei Hitze macht das sowieso keinen Spaß. Redet man sich ein. Ein Kurztrip an den schönen Achensee… #mountainscape
Aber von vorne…. Die Wettervorhersage war perfekt für einen kleinen Ausflug zum Achensee – zum #kopffreiblasen & #krafttanken nach stressigen Wochen und Projektabgaben. Dann kam der Kältesturz dazwischen, Schneeprognose olé. Nicht wild, aber wohl wieder nix mit #aussichtgeniessen am ersten Tag. Egal, vom Wetter hab ich mich noch nie abhalten lassen, einen Plan umzusetzen.
Aus leichtem Gepäck wird dann aber bei mir eher viel Gepäck – lieber zwei Jacken zuviel als eine zuwenig im Rucksack. Multifunktionelle Teile wandern bevorzugt mit, Merino geht immer. Und seit meiner Alpenüberquerung im Juni geh ich auch nicht mehr ohne Handschuhe, Mütze und Stirnband. Nur eine Regenhose wäre noch hilfreich gewesen… aber irgendwas ist immer.
Tag 1 – Schnee, Kalt, Nebel, Regen, Sonne
Regen. Kalt. Ziel für heute: Quartier beziehen und je nach Wetter noch eine kleine Tour anhängen. Die Erfurter Hütte liegt direkt an der Bergstation der Rofan-Seilbahn. Praktisch für alle, die in 5 Minuten auf 1831m sein wollen und auf der riesigen Terrasse die Sonne mit Blick auf den See und die Berge genießen wollen. Bei der Seilbahn unbedingt einen Ausweis holen, damit parkt man kostenlos so lange man bleibt auf den Parkplätzen 3 & 4.
Die normale Route geht über die Buchauer Alm hoch, viel schöner ist aber der Weg bei dem man über den kleinen Buchauer und den großen Dalfazer Wasserfall zur Dalfazalm kommt und von dort weiter zur Alpenvereins-Hütte. Klein und schnuckelig ist sie bei weitem nicht, aber trotz der Dimension drinnen gemütlich. Und bei schlechtem Wetter schön ruhig. Das Essen bodenständig, das Zillertal Bier kalt und der Schuhraum beheizt. Was will man mehr.
Meine letzte Hüttenübernachtung ist ewig her, deswegen ziehe ich das Zweibettzimmer dem Lager vor. Alleine für den Ausblick auf die angezuckerte Haidachstellwand (2192m) lohnt sich das Zimmer im zweiten Stock, direkt unter dem Dach. Angezuckert? Ja, weiß wie nach dem ersten Schneefall, Mittags war noch immer eine dünne Schicht sichtbar. Überhaupt ist es heute erstaunlich ruhig hier – aber wir haben ja auch Donnerstag. Die Wochenenden sind bis Mitte Oktober komplett ausgebucht…
Aufgrund des Wetters schmeiße ich den Plan für heute erstmal um und mache mich auf den kurzen Weg zum Adlerhorst am Gschöllkopf (2039m). Auch heute wirds von dort oben nix mit Panorama, genau wie bei meinem Besuch im Juni. Aber oben angekommen lockern sich die Nebelschwaden immer mal wieder auf und zwischendurch blitzt etwas Blau durch. Außer mir und einigen Bergdohlen verirren sich bei dem Wetter nur eine Handvoll Leute hoch. Kühe samt Kälbern freuen sich aber auf Gesellschaft im Nieselregen und ein paar Schmuseeinheiten. Für Fotos posieren die Mamas routiniert, die Kälber haben eher weniger Lust drauf und verziehn sich lieber an die Milchbar.
Fototechnisch ist das Wetter schon lässig, so eine Endzeit-Stimmung im Sommer hat was. Aber es wird immer besser, deswegen gehe ich noch ein Stück weiter den Gamshals hinauf Richtung Hochiss, die wie eine Felspyramide hinter dem Gschöllkopf empor ragt. Den Gipfel spar ich mir für morgen auf – eine falsche Entscheidung, wie sich noch herausstellen wird…

Der Hunger treibt mich zurück zur Erfurter Hütte und dann passierts. Sonne? Sonne! Am späten Nachmittag gibt der Planet auf einmal alles und brennt auf die kalten Arme und Beine. Zur Feier gibt es ein Weißbier und Stärkung in Form von „Tiroler Tris“ – Spinat- & Kaspressknödel brav neben Schlutzkrapfen, umrahmt von Salat. So guad! Es wird ruhig am Berg, die letzte Gondel weg und jetzt ist nur mehr da, wer auch bleibt. Der Sonnenuntergang versöhnt – und dann checkt man freudig die Wettervorhersage für den nächsten Tag. In der Nacht Sturm und dann gibt es Regen. Und das nicht zu knapp. Bis Abends. Statt versprochener Sonne. Na super. In die Berg ist halt immer alles möglich… Bis halb 8 gibt’s für Hüttengäste übrigens noch Essen, Hüttenruhe obligatorisch um 22.00 – wie fast überall. Zu dem Zeitpunkt träume ich schon von…
< Tag 2… auf geht’s! >
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