Für mein Winterprojekt Back2Ski war es klar, dass es auch zurück ins Zillertal gehn muss. Ob Hochzillertal, in Zell oder am Penken – Möglichkeiten zum Skifahren gibt es ja ohne Ende. Geeignete Pisten für mein erstes Technik-Training auch…
Schneelage: könnte besser nicht sein. Wetteraussichten: ein Mix aus Sonne (wenig) und Schnee (viel). WOHOO. Temperaturen: winterlich. Zusatzbonus: sicher fast leere Pisten ein Wochenende vor Weihnachten. Super Vorraussetzungen für ein paar Tage Skifoan und mein erstes Techniktraining mit einem Privat-Lehrer!
Leistbare Ski-Base: Explorer Hotel Zillertal
Fehlt nur noch eine Base für die ersten beiden Nächte im Zillertal. Suche: Hotel, gerne in Poleposition nahe der Gondel. Bestenfalls mit Sauna. Und Frühstück. Lässiges Design schadet auch nicht. Und vor allem: leistbar. Neu darf es natürlich auch sein, WIFI ein Muss. Gefunden: in Kaltenbach. Das Explorer Hotel Zillertal – eröffnet im Sommer, ausgelegt auf „sportliche Entdecker“. Passt ja ganz gut. Zu übersehen ist die schöne Holzfassade mit dem weissen Explorer Schriftzug sowieso nicht – zur Bergbahn sind es keine 5 Minuten zu Fuß. Bonus: es ist Grün (also nicht nur farbtechnisch): die ersten, zertifizierten Passivhaus-Hotels Europas! Alles andere als Passiv sind die Mitarbeiter – im Gegenteil. Super freundlich und gut gelaunt, hilfsbereit – Phrasendrescherei. Entweder man fühlt sich direkt beim Check-In Willkommen, oder eben nicht. Bei mir war es so. Und das hat sich auch den ganzen Aufenthalt duchgezogen – egal ob nach dem Skifahren an der Bar oder morgens beim Frühstücken. Mein Zimmer für die nächsten 2 Nächte: das 6406 im 6. Stock. Inklusive kleiner Dachterasse mit Blick talauswärts – diese Zimmer sind übrigens exklusiv nur hier buchbar. Für gerade mal 20 Euro mehr (für 2 Nächte/Person)! Kein anderes Explorer Hotel besitzt solche. Weiterer Pluspunkt, das Sport Spa mit Sauna, Dampfbad & Infrarot liegt auf der selben Ebene. Perfekt, wenn man wie ich wieder mal meinen Bademantel vergessen hat und nur mit einem Handtuch bekleidet den Gang entlang rasen muss 😉 Vom Ruheraum aus blickt man auf den mächtigen Ahorn und die Zillertaler Bergwelt, Terasse zum frische Luft schnappen ist natürlich auch vorhanden. Und zur rechten funkeln die Lichter der Talabfahrt Kaltenbach (Stephan Eberharter Goldpiste)…
Donnerstag früh an der Eierbrutzel-Station (super Idee) in der Explorer Lounge noch anständig gestärkt, ein doppelter Espresso zündet meinen Kreislauf für das was gleich auf der Piste folgen wird. Next Stopp: Ski ausleihen. Dafür schau ich zu Sport Stock direkt an der Talstation, dort gibt es 10% Rabatt für Explorer Gäste auf den Verleih. Einmal Nordica Speedmachine 95W Boots und den Atomic Cloud 9 in 163. Und dann schnell in die Gondel und nach oben. Das Technik-Training steht an!

Privates Technik-Coaching mit einem Profi
Die Mission Privatlehrer hat Sebastian Keiler (Freiluftakademie/Skischule Keiler) übernommen. Der Chef selbst wird mich schleifen. Und ja, es bringt wirklich doppelt so viel, sich so ein Coaching zu gönnen um die Technik zu verbessern. Direktes Feedback und Fehleranalyse haben mir extrem geholfen – auch wenn die 2,5 Stunden anstrengender und fordernder waren als ein ganzer Tag fahren. Keine Gnade für die Wade, ZACK ZACK ZACK – kurze Schwünge, lange Schwünge. Rote und schwarze Pisten. Rein in den Lift, raus aus dem Lift – mit Sicht und ohne. Und zwischendurch Luft holen nicht vergessen…
Die besten Tipps für Wiedereinsteiger? Sicherlich eine individuelle Sache, aber für mich:
- Stöcke nach vorne. So sind sie nicht im Weg (gerade nach 15 Jahren Snowboarden bekommt Pole Dance eine ganz neue Bedeutung)
- Bei den Schwüngen die Beine einzeln belasten, als ob man Treppen steigt
- Blick immer nach vorne richten, nicht nach unten auf die Piste
- Oberkörper nicht zum Hang neigen sondern leicht nach vorne in Fahrtrichtung
- Oberkörper ruhig und aufrecht, Hüfte dreht nicht mit
- Schwünge variieren – kurze schnelle und längere/weitere mit weniger Speed
- Nicht zu viel denken
- Der enge, 80er Parallelschwung hat ausgedient, breitere Skistellung ist okay
- DRANBLEIBEN! Manchmal läuft es besser, manchmal eher semi-gut… aber es wird
- Beim Material anfangs lieber zu etwas fehlerverzeihenden, leicht drehenden Modellen greifen. Taillierte Carver drehen fast von alleine, heißt es. Das gibt Sicherheit und man macht schneller Fortschritte.
- Rocker-Ski eignen sich auch gut: leicht und mit wenig Kraftaufwand zu fahren
- Angst: zum Glück bei mir überhaupt kein Thema. Wahrscheinlich auch, weil ich nur gute Erfahrungen als Kind gemacht habe und auch immer brav in den Skikurs bin. Na gut – ich bin eher wie eine WÜDSAU gefahren, würde meine Mama sagen…
Wie ich mich geschlagen habe? Laut Sebastian ganz gut – jetzt heißt es fahren, fahren, fahren… denn nur so prägt sich die Technik gut ein, ohne dass man zuviel mit dem Kopf fährt. Das erübrigt sich aber sowieso, wenn die Sicht mal wieder zu Wünschen übrig lässt und nach Gefühl gefahren werden muss. Das Kommando: ZACK ZACK ZACK für die Schwungsetzung habe ich noch immer in den Ohren 😉 PS: Für die Fotos haben wir uns wirklich erst nach dem Training Zeit genommen.
Aprés Ski im Sport SPA, Absacker in der SCHIC Bar
Die Sauna war nach dem ersten Tag im Hochzillertal wirklich hart verdient. Das Bier danach auch. Und für einen Absacker empfehle ich die SCHIC Bar an der Talstation. Da gibts einfach eine super Gin-Auswahl.
Am zweiten Tag auf der Piste habe ich mich morgens am Berg erst noch von der Sonne streicheln lassen, währen unten im Tal dick der Nebel waberte. Ein Abstecher nach Hochfügen rüber, erster kurzer Powder-Kontakt. Meine Lieblingspiste, die schwarze 4 (Obitraudi) leider noch gesperrt und unpräperiert. Hat mich trotzdem extrem gelockt, aber ich halte mich an Regeln. Das mit der Sonne und der super Sicht war übrigens ein relativ kurzes Vergnügen, da Frau Holle wie auch schon am Tag zuvor ab Mittags wieder ordentlich zum schütteln angefangen hat. Kurzzeitige Schneesturm-Flucht in die Wedelhütte inklusive. Dort wurde dann eben neben einer warmen, aber eher untypischen Stärkung (Moules Frites dank Skifood Festival) a bissl Skirennen geschaut bevor es wieder raus ging. Denn wie heißt es: bei Schönwetter kann ja eh jeder fahren…

Von Kaltenbach aus ging es am Freitag dann direkt weiter nach Schwendau, dort wartete nicht nur ein Adler aus Holz… der Penken und das 6. Rise & Fall in Mayrhofen rufen! TEIL 2 des ZILLERTAL-TRIPS –> From Zillertal with Love II
FACTS & Wissenswertes zum EXPLORER HOTEL ZILLERTAL (plus meine Favoriten)
Explorer Wall in der Lobby mit interaktiven Touchscreen – Tipps zu Touren, Ausflügen, Restaurants, etc. Wirklich Informativ, wenn man sich nicht auskennt
21qm große Design-Zimmer mit vielen Ablageflächen, Haken und Stauraum. Mit Sportequipment brauche nicht nur ich immer extrem viel Platz… schlau! Über meinem Bett ein Riesen-Poster von einem Freerider im Powder, Schneeträume garantiert…
Sport SPA (Sauna, Dampfbad, Infrarotkabine, Fitnessraum, Ruheraum) im Winter ab 15 bis 22 Uhr. Damit der Muskelkater keine Chance hat!
Zuviel Aprés Ski? Oder nach dem Tag auf der Piste nochmal duschen? Für nur 10 Euro gibts den Late-Check OUT und das Zimmer bis 18 Uhr.
Gratis SKI-/Bikeraum, beheizter Sport-Locker zubuchbar. Werkbank mit Werkzeug; GO-PRO Verleih. Lifttickets können auch direkt mitgebucht werden.
Wer seine #explorermoments postet und zum Shot of the Day gekürt wird bekommt einen Drink aufs Haus! Und ja, das WIFI funktioniert einwandfrei – egal wie viele Stories man postet 😉
Preis/Leistung: TOP! Das Frühstück ist wirklich wunderbar – Obst, Müsli, Joghurts, Käse, Wurst, Aufstriche, x verschiedene Marmeladen, Säfte, Brot/Weckerl und wie gesagt die coole Bar zum Eier selber kochen/Omlettes, Rühr- oder Spiegeleier braten. Ich glaube nicht, dass da Sportler-Wünsche offen bleiben… Abends gibt es echte Monster-Sandwiches an der Bar (von wegen Kleinigkeiten) – da werden zwei auch satt davon!
EXPLORER HOTELS gibt es neben dem Zillertal auch in: Kitzbühel, Montafon & Hinterstoder. In Deutschland: Oberstdorf, Neuschwanstein & Berchtesgaden. Alle Hotels sind „Green Buildings“ und in ihrer Energiebilanz klimaneutral! Mit gutem Gewissen nachhaltig schlafen ist also garantiert.
Mein FAZIT: ich würde mich wirklich jederzeit wieder einbuchen… im Winter gibt es spezielle Ski-Deals, im Sommer Berg und Bike-Deals.
Das wirklich einzige, was ich bemängeln kann: mein Zimmer war ganz schön hellhörig. Aber mal ehrlich, wer den ganzen Tag auf der Piste ist, schläft trotzdem gut. Noch ein Hinweis: die Parkplatzsituation in Kaltenbach ist nicht optimal (Tiefgarage vorhanden, aber kostenplichtig). An der Talstation gibt es Gratis-Parkplätze.
Vielen lieben Dank an Zillertal.at für die großzügige Unterstützung sowie an Explorer Hotels für die Unterbringung in Kaltenbach. Auch bei Einladungen/Kooperationen gebe ich immer meine eigene Meinung wieder – positiv wie negativ.
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