4 Tage in Osttirol. Auf Tour zwischen Lienzer Dolomiten, Villgratental und dem Nationalpark Hohe Tauern. Stadt-Flair gemischt mit einer großen Portion unberührter Natur. Legenden und Geheimtipps. Freude und Tränen – ein ganz besonders schöner Trip mit weniger schönem Abschluss…

Das Programm für vier Tage Osttirol hätte vielfältiger und dicht gepackter kaum sein können: Rodeln nach einem Schmankerl-Dinner auf der legendären Dolomitenhütte (1616m), Skifahren am Zettersfeld mit den mächtigen Lienzer Dolomiten als Hintergrund, eine Skitour im ursprünglichen Villgratental und zum Abschluss noch eine Ranger-Tour im Nationalpark Hohe Tauern in Kals am Großglockner.

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Zimmer mit Ausblick: Moarhof Lienz

Mein zweites Mal Osttirol – nach der Großvenediger Besteigung im Sommer (und dem wetterbedingtem Abbruch der Venedigerkrone-Tour) freue ich mich bei diesem Winter-Besuch besonders darauf, mehr als nur Natur pur zu sehen. Ich war noch nie in Lienz, kenne den Ort nur vom Damen-Ski-Weltcup. Fazit: die alte Innenstadt ist wirklich sehenswert! Tipp: bis 11. März verwöhnen in den hübschen Gourmet-Pavillions am Rathausplatz die besten Sterneköche der Region abwechselnd hungrige Winterliebhaber mit regionalen Spezialitäten und Gerichten – für nur 10 Euro!

Legende am Abgrund – die Dolomitenhütte

Apropos typische Schmankerl – die erwarten mich am ersten Abend auf der Dolomitenhütte (1616m) bevor es mit einer Hightech-Rodel (inkl. integriertem Licht) knappe 1000hm und 8km durch die Nacht retour nach Lienz geht. Die Dolomitenhütte thront geradezu über dem Ort, umgeben von mächtigen Wänden wie der Laserzwand. Leider ist es schon so spät, dass weder Fotos noch weitere Erkundungen im Dunklen Sinn machen. Es wandert ein Punkt mehr auf meine Sommer-To See Liste 😉 Dafür ist gerade noch Zeit, schnell die Hütte bzw. die Doppel-Zimmer zu checken. Verfestigt direkt den Plan für Sommer – Glasfront in den Abgrund, Deluxe-Duschraum – ja, bitte direkt vormerken! Auf den Tisch kommen natürlich traditionelle, osttiroler Schlipfkrapfen, Gröstl oder Hirschgulasch… eine vernünftige Stärkung ist bei der langen Abfahrt von Vorteil. Kurz vor Mitternacht falle ich dann endlich im Moarhof ins Bett… so eine Nacht auf der Hütte hätte ich aber definitiv nicht ausgeschlagen!

Tag 2 – Skifahren am Zettersfeld & Gourmetküche am Rathausplatz

Morgenstund hat einen gewaltigen Sonnenaufgang im Mund! Mit nacktem Füssen am Balkon – macht wach und gute Laune. Gleich zwei Skigebiete gibt es in Lienz – auf der einen Seite Hochstein mit der Weltcup-Strecke und Blick auf Schloss Bruck. Quasi gegenüber nur über eine Gondel erreichbar, wartet ein kleiner, feiner und vor allem sonniger Geheimtipp: das Zettersfeld. Auf 1660m gelegen mit ganzen 6 Liften & 14 Abfahrten plus einer Variante – aber mit Blick auf die Lienzer Dolomiten auf der einen Seite, die Hohen Tauern und das Osttiroler Matterhorn (Glödis & die Schobergruppe) auf der anderen Seite. Höchster Punkt ist das Schoberköpfl auf 2278m. Panorama-Skifoan vom feinsten – auf fast leeren Pisten mit Top-Schnee!

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Panorama-Skifahren am Zettersfeld
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Das Matterhorn Osttirols: Glödis 3206m (Schobergruppe)

Und weil heute Freitag ist, werden wir direkt beim wöchentlich für die Gäste stattfindenden Hotelcup eingespannt. Riesenslalom, ein riesen Spass! Einkehrtipp für Mittags: die etwas abseits, am Osthang gelegene Naturfreundehütte, die einfach über einen Zubringerweg erreicht werden kann. Schon wieder Schlipfkrapfen? Oder doch lieber Suppe und die legendären Knödel probieren… Noch ein paar Pisten cruisen bevor um 3 ein elektrolytisches Weißbier auf der sonnigen Alm bei der Siegerehrung eingeplant ist. Danach gehts per Gondel wieder abwärts, Speed-Dusche, Umziehen und auf in die Innenstadt zu den Sterneköchen! Hunger! Am Markt werden noch frischer Käse und Hochzeitskrapfn probiert, am Rathausplatz diese Woche vor Ort: Werner Gander (Strasserwirt, Strassen) und Michael Rainer (Hotel Rauter, Matrei). Meine Wahl: Spicy Kalbsrouladen mit Quinoa und Gemüse. Oder doch die geräucherte Forelle? Vorneweg auf jedenfall Tiroler Tapas – vom Wild, Käse, Speck, Fisch – von allem regionalen nur das Beste. Trotz der Kälte könnte ich lange hier am Rathausplatz sitzen, mich unterhalten und durchprobieren – aber: der nächste Programmpunkt wartet schon…

Abendprogramm: ab zum Skitourenfestival im Villgratental

266 Dreitausender warten in Osttirol, nicht nur deshalb hat sich die Region längst als nicht mehr so geheimer Geheimtipp bei Skitourengehern etabliert. Unzählige Touren und Highlights wie Großglockner, Großvenediger und Dolomiten warten, dazu tief verschneite Hänge, in die sich verlockende Spuren ziehen lassen.

Zur Eröffnung des 5. Austria Skitourenfestivals im Haus Valgrata (Außervillgraten) treffen wir nicht nur unseren Guide Hannes Grüner für die morgige Tour sondern auch Alpinist & Extrembergsteiger Steve House sowie Gesa, Caro, Melanie und Anja – wie ich Mitglieder der Munich Mountain Girls. Sie haben ihre erste Tour schon erfolgreich hinter sich und schwärmen von den Konditionen im Tal. Ach ja, dann war da noch der Vortrag von Bergfotograf Uwe Grinzinger, zum Thema Winter. Kurz sollte er sein. War er nicht. Und leider leider neben ein paar interessanten Foto-Facts auch wirklich nicht besonders mitreißend. Im Gegenteil, ich werde dabei so müde, dass ich fast im sitzen einschlafe… vielleicht ist aber auch nur das Skifahren heute und das Pensum der letzten Wochen schuld. Zum Glück weckt mich Steve mit seinem Vortrag direkt wieder auf. Vielleicht auch die schlechte und teilweise wirklich peinliche Übersetzung der Moderatorin. Danach wird wieder zurück nach Lienz geflitzt, Schlafenszeit. Es ist spät und ich falle nur mehr ins Bett. Hätte mich ja fast schon bei den MMG’s in der feinen Ferienwohnung eingeschmuggelt… 

Was an Tag 3 passiert ist? —> hier zur OSTTIROL-STORY TEIL 2, Skitour zum Marchkinkele (2545m) im Villgratental: Vom Gipfel-Glück zum LAST RUN DOWN

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Sonnenaufgang in Lienz

Vielen Dank an die Österreich Werbung für die Einladung zu dieser Pressereise & an Eva Haselsteiner vom TVB Osttirol für die nette Betreuung!