Empfehlung für alle mit Knieproblemen: schöne Halbtagestour am Achensee mit durchaus fordernden, kurzen Bergauf-Abschnitten inklusive Panorama-Ausblicken, rauschenden Wasserfälle und saftigen Almen. Der Abstieg erfolgt schonend und bequem per Rofan-Seilbahn.
Die nächsten knapp 1000hm für mein neues Kreuzband – am Wochenende ging es zurück an den Achensee. Von München aus ein Katzensprung. Die Tourenplanung war keine Herausforderung, da ich die Brandenberger Alpen (wie das Rofan Gebiet richtig heißt) zum Glück gut kenne und schätze. Für meine dritte Bergtour nach der OP fiel die Wahl deswegen schnell auf diese schöne, aber zum Teil nicht unanstrengende Panorama-Runde.
Start: Talstation Rofan-Seilbahn in Maurach 970m (Parkplatz kostenlos) – Ziel: Erfurter Hütte (1840m)
Weiche Waldwege und wuchtige Wasserfälle
Die ersten paar Hundert Meter werden neben der Strasse zurück gelegt – immerhin mit Blick auf den See. Danach geht es aber gleich ins Grüne: über den Rofangarten (Weg Nr. 413) geht es auf weichen Waldwegen zum Buchauer Wasserfall. Bergseensucht-Tipp: die angebotene Forststrassen-Option auslassen! Nach der kleinen Brücke geht es stetig im Wald bergauf bis das Rauschen den nächsten Wasserfall verrät: am Dalfazer Wasserfall stürzen jetzt zur Schneeschmelze wirkliche Massen 60 Meter in die Tiefe. Tief ein- und ausatmen. Augen Zu. Dem Rauschen lauschen. Der kurze Abstecher lohnt sich, bevor es wieder zurück zur Abzweigung und dann weiter bergauf zur Dalfaz Alm geht.

Bergauf zur Dalfaz Alm (1692m)
Dieser Abschnitt zieht sich in Serpentinen bergauf. Raus aus dem Wald und dann wird es etwas steiler und vor allem: ungeschützt. Deswegen: an heißen Tagen besser früh aufbrechen und genügend Wasser einpacken! Vorbei an der Teisslalm, an blühenden Enzian. Zwei Gämsen sind auch unterwegs und geniessen die Stille und die Sonne. Auf der Dalfaz Alm ist das gröbste geschafft – Pause mit Ausblick ins Karwendel und auf den Achensee. Übrigens: von hier zum Münchener Nockherberg wären es 16 Stunden Marsch 😉
Endspurt zur Erfurter Hütte – Einkehr- & Kuchentipp
Zum Ziel ist es nicht mehr weit – es wird dem Weg 413 weitergefolgt – unterhalb der Dalfazer Wände durchquert man das Gebiet, unschwierig und meist eben. Vorbei am Durrakreuz – das folgende Stück durch den Wald ist noch schneebedeckt. Hier liegt noch einiges. Weiter zum kleinen See unterhalb des Gschöllkopf (2039m) – dieses Platzerl mag ich einfach so gern. Hier schwimmen noch Eisschollen, der ist noch gar nicht ganz aufgetaut. Ein letzter Anstieg und schon sitzt man auf der grossen Sonnen-Terasse der Erfurter Hütte. Statt Stille herrscht hier ein Verkehr wie in einem Bienenstock. Inklusive Geräuschpegel. Klar, die Bergstation liegt direkt daneben. Aber das ist egal – die nächste Tour ist abgehakt, das Knie macht mit – keine Probleme oder Schmerzen. Nur das zählt für mich, alles andere blende ich mit einem Lächeln aus. Zufrieden und Glücklich – nicht nur wegen dem Weißbier in der Hand (Isotonisches zuerst) und dem ofenfrischen Erdbeer-Rhabarber Blechkuchen im Bauch… (danach)
Zurück geht’s brav und vor allem sehr bequem mit der Rofan-Seilbahn (Talfahrt 12 Euro) und danach: in den See, kostenlos aber unbezahlbar. Und ehrlich gesagt – wohin sonst 😉

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