Schöne, einfache Rundtour, die erst durch die wildromantische Grießbachklamm und über Almwiesen zurück nach Erpfendorf führt. Mit knapp 10km, 650hm Auf- & 500hm Abstieg eine wunderbare Halbtagestour mit Weitblick in Tirol!

Eine weitere Premiere für mein neues Kreuzband – 3 Monate nach der OP: die erste Tour MIT AUF- & ABstieg. Klein und fein – nur rund 500 Höhenmeter bergab, das sollte doch machbar sein. Auch wenn es länger als bergauf dauern wird… Dafür habe ich mir diese Tour in den Kitzbüheler Alpen ausgesucht, ein Katzensprung von St. Johann, wo ich drei Tage bleiben werde. Heute also die Ruhe vor dem morgigen Gipfel-Sturm…

Start: Parkplatz Grießbachklamm Erpfendorf (gebührenpflichtig, Tagesticket 3 Euro) – Grießbachklamm – Grießbachwasserfall – Jägersteig – Angerlalm (1102m) – Huberhöhe (1146m) – Huberalm (1102m) – Jägeralm – Erpfendorf

Durch die Grießbachklamm

Dem Grießbach folgend geht’s vom Parkplatz in Richtung Klamm-Einstieg und dann entlang von Felswänden immer tiefer in die Schlucht. Das tosen hält sich ehrlich gesagt in Grenzen – all zu viel Wasser ist im Moment leider nicht in der Klamm. Über Holzstege und 2 Hängebrücken, eine davon 26m lang und 4m hoch. Im Zick-Zack Richtung Wasserfall. Erst ein kleinerer, dann ein größerer. Nach diesem wartet eine Kneipp-Möglichkeit inkl. geschnitzten Riesen-Holz-Fuß, der über dem Bachbett schwebt (ist das Kunst?). Sandbänke und Holzstämme laden zur Pause ein. Mich zieht es weiter – an einer Weggabelung halte ich mich rechts, bergauf durch die Schlucht. Dabei wäre links oben ein schöner Aussichtspunkt / die Kanzel versteckt gewesen – sehe ich an der Infotafel an der Forststrasse. Glatt verpasst!

Über den Jägersteig zur Angerlalm

Von der Forststrasse geht es nach ca. 1km rechts zum Einstieg in den Jägersteig – der stetig bergauf führt. Zum Teil komme ich bei den steilen Passagen ins Schwitzen, bei 25 Grad trotz schattigem Wald kein Wunder. Danach geht es auf einer Schotterstrasse weiter bis zur Angerlalm (1102m). Dort brennt der Hut – massig Radlfahrer, Wanderer, Kindergeburtstag und mittendrin im Biergarten unbeeindruckt eine Herde Ziegen, die das Klettergestell samt Rutsche in Beschlag genommen haben. Herrlich. Man merkt, dass hier eine Forststrasse bzw. eine Güterweg hoch führt. Ich steige gegenüber zum Gedenkkreuz und mach dort oben meine Pause. Ruhe. 360 Grad Panorama. Steinplatte, Loferer Steinberge, Wilder Kaiser,…

DCIM100MEDIA
Blühende Almwiesen oberhalb der Angerlalm – mit Blick auf den Koasa

Über die Huberhöhe zur Alm und retour nach Erpfendorf

Nach dem Abstieg wartet unten ein Moorteich, an dem der Weg rüber und bergab zur Huberalm führt. Es gibt zwei Möglichkeiten: der direkte Abstieg zur Alm oder über die Huberhöhe (1146m) noch Panoramatanken. Diese Alm hat übrigens eine wirklich schöne Terrasse (und leider erst einen Tag später aufgesperrt). Hier hätte ich gerne vor dem Abstieg noch a bissal pausiert. Denn: der Abstieg ist für mich 3 Monate nach der Kreuzbandplastik weitaus anstrengender als der Aufstieg. Ich muss mich extrem konzentrieren, Schritt für Schritt gezielt setzen und an steilen Passagen wenn möglich in Serpentinenform ausweichen. Zur Jägeralm geht es durch den Wald bergab – auf einem Steig. Ich brauche wesentlich länger, als wenn ich ihn rauf gehen würde. Aber es hetzt mich ja keiner. Anstrengend. Der Rest vom Abstieg über die Forststrasse geht problemlos, an der Jägeralm (unbewirtschaftet) vorbei. Zurück in den Wald, neben einem kleinem Bachlauf, der mich neben dem Jägerbauern in Erpfendorf wieder ausspuckt. Ich nehme den kleinen Wiesenweg rechts (zum Bichlbauer) und dann geht’s weiter auf der Strasse retour zum Parkplatz. Dort gäbe es übrigens auch noch eine Kneippanlage… für alle, die Kältetherapie genauso gut finden wie ich…