Mittelschwere Rundtour im Zahmen Kaiser – beeindruckender Aufstieg, Gipfelpanorama deluxe mit Tiefblick auf den Walchsee sowie Wildem Kaiser und Roßkaiser im Rücken. Die zweite Berg-Tour mit kompletten Auf- und Abstieg (ca. 840hm) fürs neue Kreuzband… durchaus fordernd aber lohnend!
Bergtouren, die nach dem Gipfelsieg die Möglichkeit zum baden bieten, sind eindeutig meine liebsten. Als ich vor zwei Wochen von St. Johann zurück gefahren bin, hab ich genau am Walchsee im Kaiserwinkl eine Badepause eingelegt. Dabei fiel mir direkt die grüne, grasige Pyramide ggü auf. Der Heuberg. Schon war eines der nächsten Tourziele gefunden… a kloana mit ganz großem Panorama!
Tourstart: Wanderparkplatz Hochberg in Durchholzen (kostenpflichtig, mit Kaiserwinkl Gästecard kostenfrei) – Ri Winkelalm, Pyramidenspitze – über Jöchlalm (1343m) zum Jöchl, Heubergsattel – Heuberg (1603m).
Abstieg vorne Richtung Walchsee über Wolfingeralm. Ca. 10km & 840 Höhenmeter Auf- und Abstieg – keine Einkehrmöglichkeit beim Aufstieg!
Vorneweg, diese Tour ist nicht besonders schwierig – weil der Aufstieg von Durchholzen aus aber zum Teil steil & steinig verläuft, ist Trittsicherheit und Kondition gefragt. Der einfachere Aufstieg ist aus Walchsee möglich.
Der Heuberg ist ja eigentlich eher unscheinbar. Die Tour umso feiner. Der gewählte Aufstieg nicht so überlaufen. UND: es ist wahrscheinlich der schönste Aussichtspunkt im Kaiserwinkl. Behaupte ich jetzt einfach mal…
Der Anfang der Tour ist eher eine Tortur für mich. Es geht über eine Strasse durch den Wald, aus dem Wald raus auf eine Schotterstrasse und immer weiter gerade aus, bis endlich freies Almgelände beginnt. Zum Glück relativ rasch vorbei. Um zum Heuberg zu gelangen, hält man erst immer auf den Zahmen Kaiser, den Roßkaiser und das Winkelkar zu. Mächtig erheben sich die kahlen, felsigen Wände. Links ist scheinbar ganz schön viel Geröll im Frühling runtergekommen. Murenabgang.

Die Sonne brennt. Es geht stetig bergauf. Bis kurz unterhalb der Winkelalm – dort steht der nächsten Wegweiser. Zum Heuberg links – rein in den schattigen Wald. Geradeaus würde der Weg weiter zur Pyramidenspitze (1997m) im Zahmen Kaiser führen. Mit dieser liebäugel ich schon auch, aber dafür bin ich noch nicht wieder fit genug. Also rauf evt. schon, aber der Abstieg wäre wohl für mich noch nicht machbar.
Zurück in den Wald. Der Weg schraubt sich zum Teil steil nach oben. Zweimal muss ein kleiner Bach gequert werden. Bei der verfallenen Jöchlalm, die 2009 von einer Lawine zerstört wurde, sehe ich schon das Gipfelkreuz des Heubergs. Nach der Alm wird der Weg wieder angenehmer – bis zum Sattel unterhalb des Heubergs, dem Jöchl. Endspurt: über die grasige Flanke steil zum Gipfelkreuz auffi! Ankunft: 1.45h später. Ohne zu rennen, mit kurzen Pausen. Offiziell mit 2.30h beschrieben.
Oben gibt’s Panorama satt: unter einem glitzert der Walchsee, hinter einem ragt der Wilde Kaiser und auch das Zahme Kaiser Massiv… Allerdings um ehrlich zu sein, lange hab ich’s am Gipfel nicht ausgehalten: Fliegen & fliegende Ameisen Attacke! Dafür gibt’s was besonderes zu entdecken. Was? Der Hinweis ist in den Fotos versteckt…

Abstieg: erst über die grasige Flanke zurück zum Jöchl, über den Zaun steigen, und über einen kleinen Pfad im Almgelände vorne Richtung Walchsee absteigen. Nach ca. 10 Minuten kommt man an einer kleinen Alm vorbei, deren Name mir leider nicht mehr einfällt. Wars die Hageralm? Vielleicht hätte ich dort bei dem nett winkenden, alten Senner einkehren sollen… aber der Ruf des Walchsee war stärker.

Allerdings muss ich ehrlich gestehen, die 800hm Abstieg hab ich schon ordentlich gemerkt. Vielleicht genau 200hm zuviel fürs neue Kreuzband. Ab der Hälfte hab ich dann Big Schlupfi (meine GenuTrain Kniebandage von Bauerfeind) eingeweiht. Weil wir nicht die normale Abstiegsstrecke zurück sind, sondern an der Wolfingeralm noch einen kleine Schleife angehängt haben und zurück zur Jöchlalm gegangen sind. Dann von dort durch den Steig im Wald runter. So eine Bandage stützt halt doch noch a bissal mehr zusätzlich zu den Stöcken. Dementsprechend hat der Abstieg auch viel länger als der Aufstieg gedauert. Ordentlicher Muskelkater in den Oberschenkel inklusive, Sonntag war dann auch Ruhetag… fürs Knie und für mich! Die Tour an sich ist echt empfehlenswert – super schön! Tipp: früh losgehen und danach den Rest des Tages wie ich einen Badestopp am Walchsee einplanen

2 Pingback