An einem heissen Sommertag am Klettersteig neben dem Simmswasserfall abhängen – wenn auch noch verschiedene Varianten in den Kategorien B/C bis D/E warten, ein unerwarteter Glücksgriff! Alles zu meinem Doppeldate mit kurzem Zustieg & Panorama-Bonus auf der berühmten Höhenbach-Hängebrücke

Eine echt lässige Klettersteig-Runde mit mehreren Optionen: bei der Stoabock Variante (C) warten 2 Seilbrücken oberhalb Schmelz-Wassermassen, wählt ma die Anfängerfreundliche Gams Variante (B/C), geht ma daneben vorbei. Ich hab mich für ein feines Doppeldate entschieden und zur Gams den Steinbock angehängt. Wer noch nicht genug und Kraft übrig hat, nimmt den Adler (D/E) mit – bissl Überhang-Tango tanzen, olé! Kurze, schöne Zustiegsvariante über die Höhenbach-Hängebrücke!

TOURDETAILS  12. Juli 2021

Start: Parkplatz Gemeinde Holzgau (gebührenpflichtig, Tagessatz 4 Euro) – Gföll – Lechweg (5) -Zustieg via Höhenbach Hängebrücke – Café Uta – Simms Wasserfall

Abstieg: via Forstweg zurück nach Holzgau

Fakten Klettersteig: 350m, 70hm Kat B/C-D/E. Topo siehe unten.

Keine Notausstiege, Seilbrücken dürfen nur von 1 Person betreten werden. Achtung vor Steinschlag & Sturzholz.

Von 11. Oktober – 15. Mai Wintersperre!

Die Gams (B/C) ist für Klettersteiganfänger und Kinder geeignet!

Gesamt 5,8km & 230hm

Höhenbachschlucht mit Hängebrücke

Panorama-Zustieg via Höhenbach-Hängebrücke

Der Rückweg von Warth (Tipp: Karhorn 2416m Klettersteige Warth – Ostgrat (B/C) & Westgrat (C)) führt mich ins Lechtal. Perfekt für einen Klettersteig-Stopp. Von der Gemeinde Holzgau erst an der Kirche vorbei, über Gföll den Lechweg (5) nach oben. An der Strasse bis zur Abzweigung zum ersten Highlight. Über die Höhenbachschlucht führt eine Hängebrücke… klar, dass ich mir meinen Zustieg inklusive wähle. Die Hängebrücke queren – sie ist 200m lang und 100m tief (kostenlos). Es war lange die längste und höchste bis in Reutte eröffnet wurde (aber die kostet ja auch was). Lohnt sich total, wenn man schwindelfrei is – super schöner Aus- & Talblick – Achtung: schwingt minimal mit, je nach Wind evtl a bissl mehr… Danach dem Wanderweg zum Café Uta erst bergauf dann bergab im Wald weiter folgen, links erster Ausblick auf den Simms-Wasserfall und dann neben dem Höhenbach nach unten zum Wasserfall.

Von Gams (B/C) und Steinbock (C) – Klettersteig Doppel

Einstiegspassage südseitig via Gams (B/C) gegenüber der Bärenhöhle (Anseilplatz mit Topo auf einer riesen Tafel, Sicherheitsinfos & kurzer Übungsklettersteig). Über eine kleine Seilbrücke den Höhenbach und dann diese Wand queren – viele Klammern, die bei Nässe fix hilfreich sind – der Fels wie Schmierseife dort. An der Stelle wo ich steh, gehts dann bergauf… des Wasser unterhalb rauscht ganz schön, aber des war noch nix gegen des, was folgt.

Einstiegspassage – danke an Stefan aus Stuttgart für die Fotos!

Vom Einstieg in der B/C Gams erfolgt an den Punkt der Abstieg in die Stoabock Variante (C), direkt über eine steile, kurze C-Stelle bergab zur ersten Seilbrücke, die überquert werden muss, um die Runde zu gehen… Wem hier doch a bissl zu viel Getöse is, der kann einfach die Gams (B/C) weitergehen und rechts vom Wasserfall bleiben.

Nach der ersten Seilbrücke in der Steinbock C-Variante – erst Aufstieg durch die Wand, danach queren von links nach rechts und wieder bergab bis zur zweiten Seilbrücke… schönes Reibungskraxln inkl, kaum Stahlstifte oder Klammern, die kommen erst wieder Richtung Seilbrücke. Links sieht ma noch die Schneemassen, die den Rest der Schlucht verdecken…

Detail Seilbrücke 1: bei den Schmelzwassermassen am 12. Juli hab i glaubt, mi reissts owi – fast nasse Zehen kassiert. Da woar da PULS echt moi auf 1 6 9 – a bissi sehr lose bzw frei schwingend sans, de Seile…

Verlauf der C-Variante Steinbock sieht man auf dem Bild ganz gut… ja, es geht bis auffi in die Latschen, quert dann und wieder bergab zur nächsten Seilbrücke. Abklettern, wenn unterhalb Leute unterwegs sind – an der Stelle wo ich grad bin, war des allerdings nicht so fesch. Ziemlich bröselig an manche Stellen und owi schicken will man ja nix…

C-Passage mit Lawinenrest überm Höhenbach

Die Gamsrunde B/C führt weiter – erst bergauf… An der Seilbrücke gibts eine Stelle, wo Überholmaneuver kein Problem sind – weil ja die Variante rüberkommt. Damit i a mal an Herren am Foto hab, hat er gern den Vortritt bekommen.

Gamsblick Aussichtsplatzal

Panorama vom Gamsblick – a herrliches Aussichtsplatzal! Nur allzuviel Platz is oben nit. Der breite Schotterweg ist übrigens Teil des E5 und nur sehr selten so leer… a Stückl weiter hinter liegt des Cafe Uta, wo ich im Zustieg vorbei gekommen bin. Wenn man die Runde umdreht (also erst danach über die Hängebrücke) hat ma fix Zeit auf Kaffee & Kuchen dort – aber: die extrem volle Terrasse hat mi vorab a weng abgschreckt!

Gamsblick

Statt der Adlervariante geht’s für mich auf der Nordseite retour zum Einstieg, knapp überhalb der feschn Gumpen und endlich im Schatten – selten so geschwitzt… PS: Blick zurück beim Abstieg – der Wasserfall und der Rest vom Lawinenfest. Wahnsinn, was do nu an Altschnee & mitgrissenen Holz de Schlucht versperrt…

100m unterhalb der Hängebrücke gehts durchs kühle Höhenbachtal wieder retour in die Holzgauer Dorfmitte…

Fazit: überraschend fesch gwesn – nix erwartet und dann is des echt a voi lässige Runde, besonders fia an hoassen Sommertag! Stellen zum Abkühlen im Bach gibts danach genügend…

Handy an die Leine – dank Reeloq sicher fotografieren

Dass i an solchen Stellen ohne schlechtes Gewissen fotografieren und filmen kann per Handy: danke an das Grazer Startup REELOQ für ihr super Tool – damit kann nix passieren, ois sicher!
PS: 10% Rabatt mit „bergseensucht“ www.reeloq.com/bergseensucht (*werbung)

Bei Fragen gerne melden, bi echt überzeugt und habs doch scho a Zeital jez im Einsatz. Und kloar, auch für GoPro geeignet!

(c)lechtal_tvbholzgau