Kategorie: kleiner Aufstieg, großer Ausblick! Der Plombergstein in St. Gilgen am Wolfgangsee ist mehr ein kurzer Spaziergang als eine lange Wanderung. Mehrere Wege führen zum Panorama Gschmoh-Platzl – für mich von Pöllach aus nach oben und über den Staffelgraben retour. Ein Abstecher zu den Steinklüften lohnt sich!

Jahrzehntelang fahre ich an der kleinen Knutschkugel vorbei (warum ich den Plombergstoa so nenne, zeigt sich bei der Anfahrt), die bekannt für ihren Klettergarten bzw den unzähligen Routen ist. Nie war ich oben. Fast das gleiche Schicksal, wie der Ellmaustein 994m, Fuschl am See – aber dank Stauprognose im Radio hätte der Zeitpunkt nicht perfekter sein können. Eignet sich als Feierabend-Auslüfter oder Zwischenstopp „Haxn Vertreter“ wie bei mir. Es gibt kein Gipfelkreuz, nur oder besser gesagt dafür a gschmohs Platzal! Vielleicht doch eher Knutschkogl als Kugel…

TOURDETAILS  28. September 2021

Start: St. Gilgen am Wolfgangsee, Parkbucht Pöllach 625m in Fahrtrichtung Fuschl (Parkplätze sind hier aufgrund des beliebten Klettergartens oft rar) – rot markierter Waldweg zum Plombergstein (letzter Abschnitt optional auch schwarz markiert möglich) – Abstieg via Staffelgraben, von dort retour zum PP

4,35km & 253hm

Abstecher zu den Steinklüften: entweder vom Staffelgraben den Wegweisern folgen – von hier aus wäre übrigens ein weiterer Aufstieg zum Plombergstein (den schau ich mir bei Gelegenheit an). Zustieg auch direkt von St. Gilgen via Brunnleitenweg möglich (ca. 100hm von der Mondseebundesstrasse aus)

Trittsicherheit im oberen Bereich & bei den Steinklüften notwendig – besonders bei Nässe & im Herbst

EIGENVERANTWORTUNG, GEWISSENHAFTE TOURENPLANUNG & AUSRÜSTUNG sowie GUTE SELBSTEINSCHÄTZUNG tragen ZUR EIGENEN SICHERHEIT bei! 

Ein Waldwegerl mit Stahlungetüm

Ein kurzes Strassenstück, bevor der Wanderweg in den Wald abzweigt. Es herbstlt, am ersten Kletterfelsen ist gut was los, das zu überquerende Bachal plätschert munter – der Anfang des Wegerls könnte schöner nicht sein. Schnell gewinnt man an Höhe und dann – steh ich vor einem Stahlungetüm. Eine überdimensionierte Aufstiegshilfe mit zusätzlicher Seilversicherung, die fast die Ausmasse einer Rolltreppe hat. Und weiter oben noch ihr kleiner Bruder. Oarg. Mehr fällt mir dazu im ersten Moment nicht ein. Und mit jedem Schritt nach oben frage ich mich – warum? Erstens ist es dort weder ausgesetzt noch technisch anspruchsvoll. Erinnert mich etwas an den Aufstieg zur Rinnerhütte am Offensee – dort sind die Stahltreppen aber durchaus sinnvoll und bei dem Geländeabschnitt angebracht. Überversichert, aus Grund? Notwendig weil der Mozartblick der Sound of Music Busse nahe liegt? Einfache Lösung statt naturnaher Option? Kostenfaktor? Soll sich jeder seine eigene Meinung bilden. Weiter oben wieder Waldboden, Holzstiegen – einfach a schöner, roter Wanderweg. Auf den letzten Höhenmetern kann man sich für eine kurze schwarze Variante entscheiden (bissl ausgesetzter, felsig) oder auf rot bleiben. Jeder wie er mag. Oder eine rauf, die andere runter – viel Unterschied in der Länge macht es nicht aus.

Wolfgangsee Berg-Panorama – Schafberg, Zwölferhorn, Sparber & Co

Auch wenn der Blick diesig war an dem Nachmittag, es war kaum mehr oben – a gschmohs Platzal wia mia Goiserer sogn datn (gschma sagns am Wolfgangsee). Links der Schafberg, rechts das Zwölferhorn. Bleckwand, Sparber, Postalm- & Katergebirge. Normalerweise ist natürlich mit mehr Leuten zu rechnen, weil doch ein begehrter und einfach erreichbarer Aussichtspunkt. Am Weg retour wähle ich unten am Bachal die Variante über den Staffelgraben. Fast schon wildromantisch mit dem kleinen, Wasserfallartigen Bachlauf und nett zu gehen.

Tipp: Abstecher zu den Steinklüften

Entweder hängt man sie bei der Runde an, oder man wählt den direkten Weg von St. Gilgen via Brunnleitenweg – einfach den Wegweisern folgen (kurzer Aufstieg im Wald). Wie kommt es zu dem Namen Steinklüfte? Gewaltige Felsbrocken bilden die „Hexenküche“ und andere Platzal wie „Teufelsschlucht“, „Felsentempel“ oder „Kalte Kuchl“. Anschaun lohnt sich – nicht nur für Kinder. Es ist echt ein besonderer Ort, ein Kraftplatz. Felsspalten, Felsplatten, Höhlen – teilweise relativ eng und niedrig. Andere dafür umso höher… Achtung: im Herbst wirds jetzt teilweise scho sehr rutschig. Ganz viel Spass beim erkunden! Übrigens: hab goa nit gwisst, dass in St. Gilgen auch an Predigstuhl haben, zwar ohne Gipfelkreuz aber zumindest mit Schild – a Glücksfund! 

In den Steinklüften