Fesche Biketour (Gravel tauglich) von Goisern Mitte nach Weißenbach zur alt ehrwürdigen Chorinskyklause (1819 gebaut). Über den Dürren mit Abstecher nach Lauffen wieder retour (24.5km & 350hm). Auch Bike & Hike Optionen im Goiserer Weißenbachtal werden verraten…

Fette Tropfn, a oide Klause, satt greana Woid. Das abgeschiedene, ursprüngliche Weißenbachtal in Bad Goisern (nicht zu verwechseln mit dem zwischen Ischl & Attersee) ist immer einen Besuch wert. Nicht nur an verregneten Tagen, sondern besonders auch im Sommer bei Hitze. Denn nichts ist schöner, als nach dem Radln für die Wadln im eiskalten Bach eine Pause einzulegen… auch im Herbst lohnt es sich!

TOURDETAILS  8. Mai 2022

Start: Goisern Mitte via Sophienbrücke, Hanuschhof & Wildpfad nach Weißenbach, von dort 5km taleinwärts zur Chorinskyklause.  Vorbei an der Brunntal Alm, über den Dürren (Forststrasse 1898! errichtet) wieder nach Weißenbach – Abstecher nach Lauffen & retour nach Goisern am Traunreiterweg (24.5km & 350hm) 

(M)eine verkürzte Variante der offiziellen, ausgeschilderten Weißenbach-Runde (Gravelbike tauglich). Diese ist länger mit mehr Höhenmetern – Details HIER!

Tipp: BIKE & HIKE Touren, zB zu Fuß weiter ri Goldenes Bründl, Rußbachtörl & Gamsfeld, zur Goisererhütte oder zur Knallalm (nicht bewirtschaftet). Eigene Tourenplanung! Und dann gibts da noch dieses Schmankerl: Wilder Jäger 1842m via Weißenbachtal und Platteneck

PS: wer a Bike bei uns in Goisern leihen (oder kaufen) mag – bei den Profis von Goisern Bikeworld werdet’s bestens beraten – i geh nirgends anders hin 

Radln für die Wadln

Von der Ortsmitte gehts über die Traun bei der Sophienbrücke, die erste Steigung ist beim Hanuschhof (Kurzentrum) schon erledigt. Im OT Wildpfad rasant bergab und schon ist man in Weißenbach, zwischen Weißenbachwirt und seinem „gschmohn“ Gastgarten mit den alten Bäumen der Strasse folgen (eingekehrt wird erst danach!). Es geht bergauf, kontinuierlich – gut 5km bis zum ersten Stopp. Wüds Wossa, tiefe Schluchten & sonst nit vü… Sobald man ins Weißenbachtal abbiegt, hört man nur mehr das Rauschen vom Wasser in den Schluchten & des knirschen vom Schotter (mit kurzem Gatsch-Bonusabschnitt) unter den Reifen. Okay, bergauf damals unterbrochn vo meinem Gestöhne und dem getrommel der Regentropfn auf meinem Helm – zfuass schnauf i jo nit so… 

Eine mächtige Klause mit noch größerer Geschichte

28.27m lang, Staumauer 6,21m hoch – die Chorinskyklause ist eine der letzten, klassischen Holzdriftanlagen im Salzkammergut. Nach der Sanierung ist sie zum Glück wieder begehbar und kostenlos zu besichtigen. Das Radl wird oben geparkt und zu Fuss geht es ein paar Schritte weiter – der schönste Blick darauf folgt erst noch… Wer a bissl Zeit hat, sollte mehr Schritte & a bissl Zeit investieren – es wartet ein besonderer „Tisch“ – der steinerne Kaisertisch! 1526 hat’s die ersten Vorbauten gegeben, die zur Stauung von Wasser genutzt wurden – aus Holz, deswegen war eine Erneuerung immer wieder nötig, die von 1656 und 1766 sind belegbar! 1809 wurde mit dem Bau der jetzt bestehenden Klause begonnen: auf einer Felsbank thront die Holzdriftanlage, bestehend aus Kalkstein-Quadern (im Salzkammergut gibts vorrangig Kalk). Die eigentliche Staumauer schaffte mit ihren 6 Metern eine technische Pionierleistung: einen maximalen Rückstau von 75.000 m³ Wasser! A Wahnsinn für diese Zeit damals!

Chorinskyklause Weißenbachtal, Bad Goisern am Hallstättersee

Bis in die frühen 2000ern war das „Klausschlagen“ jährlich a großes Festl. Erst wurde Wasser aufgestaut, um das zu transportierende Holz im Bach unterhalb bis nach Weißenbach zu spülen. Die Schleusen wurden dabei nicht einfach geöffnet, sondern mit einem speziellen Mechanismus „geschlagen“. In den letzten Jahren durfte aus umwelttechnischen Gründen dieser alte Vorgang nicht mehr wiederholt werden.

Über den Dürren zum wilden Lauffen

Vorbei an der Brunntal Alm geht es über den „Dürren“, eine bereits 1898 gefertigte Forststrasse über die andere Talseite zurück nach Weißenbach. Hier gibts mehrere Möglichkeiten, müde Haxn im Bach (dem Weißenbach) wieder aufzufrischen. Ein Abstecher am Radlweg nach Lauffen, zum wilden Lauffen (ein gewaltiger Traunfall), ist gerade nach starken Regenfällen oder Schmelzwassermassen ein echtes Erlebnis. Zurück durch den kleinen hübschen Ort und am Radweg ri Bad Goisern. Vor dem Bhf Jodschwefelbad biege ich auf den Traunreiterweg ab und fahre die letzten Kilometer traunaufwärts zur Goiserer Brücke und dann retour ins Zentrum.

Und wenns regnet und koid is, fällt der Badestopp hoit ins Wossa…

Auch im Herbst ist das Weißenbachtal a Runde wert…