5 Wochen ohne Berge – schlimmer als der Kreuzbandriss und die OP zusammen. Für meinen Kopf, Herz und meine Seele. Für den weiteren Heilungsverlauf musste ich dringend raus aus der Stadt. An Tag 21 war es soweit… auf nach Tirol ins schöne Alpbachtal!

5 Wochen nach dem Unfall in Osttirol (NACHLESEN) und am Tag genau 3 Wochen nach der OP endlich wieder Höhenluft einsaugen. Bergpanorama sehen. Richtig viel Schnee unter den Füßen spüren… und Krücken gegen Stöcke tauschen! Alleine für meinen Kopf extrem wichtig auch wenn vielleicht nicht für jeden nachvollziehbar. Aber alle, die gerne in den Bergen sind, wissen von was ich rede. Und warum ich wie ein Junkie auf Entzug diesem Tag entgegen gefiebert habe. Hart in der Physio daran gearbeitet habe – dieser Kurztrip war Motivation und Schmerzmittel zugleich.

Ohne die Hilfe zweier wundervollen Ladies wäre dieser Trip nicht machbar gewesen. Sie teilen meine Leidenschaft, eine davon verletzungsbedingt auch mein Leiden. Anja und Maggy von You Are An Adventure Story. Was über Instagram began, hat sich nach dem ersten Treffen letztes Jahr in eine echte Freundschaft verwandelt. DANKE fürs motivieren, beistehen und vor allem fürs einpacken und mitnehmen! Auch das kann ich gar nicht oft genug sagen. Extrem wichtig – und extrem erfolgreich. In der Woche danach war ich weit und stabil genug, nach der Physio-Session aufs Ergobike zu wechseln und mit radeln zu starten… da soll noch einer sagen, Berge bewegen nichts 😉

Bergpanorama is die beste Therapie für mi

Aber was macht man im Alpbachtal, wenn Skifahren / Tourengehen oder Rodeln keine Option ist? WINTERWANDERN! Natürlich angepasst und mit Gondel-Unterstützung hoch und runter.  Oder einfach nur Spazieren gehen. An Tag 1 war mit Wandern ehrlich gesagt noch nicht wirklich viel. Aber alleine der Fakt, in Inneralpbach mit der Wiedersbergerhornbahn hochzufahren, auf knapp 1900m auszusteigen und die klare Luft einzusaugen: kaum in Worte zu fassen. Das Gefühl: überwältigend. Ja, flüssiger Schnee im Auge. Und Nein, das waren keine Setzungsgeräusche – das war die Last, die von mir abgefallen ist. Der Druck, der Schmerz und wahrscheinlich auch die Überforderung mit der neuen Situation. Ein wirklich emotionaler Moment.

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Erster Bergkontakt nach dem Kreuzbandriss im Alpbachtal – und dann dieser Ausblick

Und weil sich sogar der Petrus scheinbar mit mir freute, gabs kurze Zeit später Sonne satt… auf der Dauerstoa-Alm diesen Ausblick & den Tag geniessen. Akku für die nächste Phase laden. Den Kopf durchlüften. Ganz viel Kraft tanken!

NUR WO MAN SICH WOHLFÜHLT, KANN MAN AUCH GESUND WERDEN

(c)instagram.com:kat_bergseensucht
… BERGLIEBE … (Platzerl auf der Dauerstoa-Alm mit Panorama-Blick)

Tipp, wenn Bergab gehen noch überhaupt keine Option ist (wie bei mir): der Winterwanderweg am Reither Kogel! Meine Wahl, weil er direkt von der Bergstation startet. Und eben oben am Berg statt unten im Tal ist. Statt Krücken erstmals wieder Stöcke in der Hand. Vorsichtig und Schritt für Schritt ganze 2,5 Kilometer – knapp 90 Höhenmeter. Genau die richtige Distanz für meinen ersten Berg-Spaziergang!

Warum gings eigentlich ins Alpbachtal? Von München aus braucht man knapp 80 Minuten – diese Fahrtzeit lässt sich auch aushalten, wenn das Sitzen noch nicht so gut klappt / anstrengend ist und das Bein nach der OP von der Hochlagerung verwöhnt ist. Findet zur gleichen Zeit noch einer der kostenlosen SNOWHOW Lawinenworkshops statt, wo der Rest der #StrohRumonFire Gang teilnimmt, ist das Timing natürlich perfekt. Theorie kann man eh nie genug hören… a bissal sondieren üben geht auch immer. Ein rundum gelungenes Wochenende with a little Help from my friends…

Wer mehr zu den täglichen Fortschritten auf meiner ROAD TO RECOVERY nach der Kreuzbandplastik lesen möchte – gerne meinen Instagram-Account checken! #comebackstronger

Danke an den TVB Alpbachtal Seenland Tirol für die freundliche Unterstützung & an das 4* Gesundheitshotel Pirchner Hof in Reith fürs verwöhnen! Es ist das erste ganzheitliche Hildegard von Bingen Hotel – ausgerichtet auf die alte Lehre über Natur & Elemente, Kräuter & Heilkunde sowie Bewegung und Regeneration dieser Visionärin. Dass die Zutaten aus der eigenen Landwirtschaft oder von regionalen Produzenten verwendet werden, schmeckt man. Ein wahres Kraftplatzerl!