Mountainscape! Zu einem Wochenende in den Bergen und am See sag ich nie nein. Schon gar nicht, wenn gleichzeitig so ein lässiges Event wie die Rock Days im schönen Pillerseetal steigt. Mein Highlight: back to Via Ferrata – der erste Klettersteig 112 Tage Post-Op! Aber das war längst noch nicht alles…
Das Pillerseetal. Seitdem ich letzten Oktober den WAIWI von Waidring zum Wildseeloder (hier nachlesen) gegangen bin, schätze ich dieses feine Gegend in den Kitzbüheler Alpen. Warum? Weil sie alles vereint, was ich gern hab. Ich kann auf Berge gehn und danach in Seen springen. Klettersteige kraxln oder den Sonnenuntergang am Gipfel geniessen. Wenn eine Einladung wie die zu den ROCK DAYS in die Inbox flattert, würde ich die auch verletzungsbedingt niemals ausschlagen… egal bei welchem Wetter!
Tirol-Premiere: Rock Days – Klettern & Feiern
Am Wochenende fanden rund um das ursprüngliche Event ROCKdesaster (ein wahnsinnig lässiger Cold Water Free Solo Climbing Wettbewerb) die ersten Rock Days mit Workshops der Kitzbüheler Bergführer statt. Die Qual der Wahl: Kletter-Einsteigerkurse, begleitete Via Ferrata Touren, Mehrseillängen auf der Steinplatte, Canyoning in der Teufelsklamm, SUP sowie ein SAAC Climb Camp. Und das alles KOSTENLOS!!! Grillerei und nettes Beisammen sitzen am Feuer beim Adolariwirt Tom, sich auch von kurzzeitigen Schauern nicht die Laune verderben lassen sondern einfach dem Wetter unter Sonnenschirmen trotzen. Fachsimpeln, sich austauschen. Manche munkeln, es wurde mindestens am Freitag beim Felsenfest im Gasthaus Adolari (St. Ulrich am Pillersee) so hart gefeiert wie bei Rock im Park… auch weil Tobi Waltl mit seiner Gitarre stundenlang gewaltig gerockt hat!
Via Ferrata Workshop: Adolari Klettersteig (Cat. B/C)
Da ich durch die Kreuzbandplastik das alpine Klettern erstmal noch aufschieben muss, fiel meine Wahl auf die Klettersteig-Tour am Samstag vormittag. Der Adolari (Cat. B/C) hat mit 120m die perfekte Übungslänge, um zu checken wie weit das Knie belastbar ist. Der Aufstieg zum Einstieg am Schafelberg dauert nur 10-15 Minuten (Parkplatz direkt am Gasthaus St. Adolari), vor dem einklinken muss man allerdings noch gute 3 Meter aufwärts bis zum ersten Fixpunkt kraxln (I Grad). Die in der TOPO erwähnte Holzleiter gibt es nicht mehr. Zum Teil über Trittbügel gehts im Fels steil und auch mal luftig aufwärts – mit Panoramablick zum Pillersee. Im Mittelteil wartet eine Dreiseilbrücke, im oberen Bereich quert man auf einem Holzbrett nach links bevor es zum Finale noch einen Flying Fox gibt (zusätzlicher HMS-Karabiner erforderlich). Alternativ kann man über Holzbalken bis zum Ausstieg queren. Empfehlenswert auch für Einsteiger! Wer Blut geleckt hat, meine Tipps für Klettersteig-Anfänger nachlesen!
Wie es für mich gelaufen ist? VOLL GUT! Ich hatte ein sicheres Gefühl, der Kopf war frei – das Knie per Schlupfi (Aktivbandage) vor Felskontakt geschützt. Klar, ich muss manche Tritte anders setzen, mir Zeit lassen und auch mal mehr Armkraft ins Spiel bringen. Die Kraft in den Beinen ist noch ausbaufähig. Genauso wie die Bewegungsfreiheit. In der Beugung fehlt’s mir einfach noch, manche Tritte sind so schwerer erreichbar. Aber für 112 Tage nach der Kreuzband-OP ein echtes Highlight. Der Vorteil: durch das langsame gezielte Steigen kann ich das Knie gut kontrollieren. Für den Abstieg hatte ich meine Stöcke im Rucksack. Und der war fast anstrengender (weil steil) fürs Knie, als der komplette Klettersteig.
Nachmittags gings dann direkt zur Forellenranch zum ROCKdesaster Cold Water Free Soloing – Chapeau vor der Leistung, ganz grosses Kino bei den Kids & auch bei den Erwachsenen! Die 15m hohe, über dem Teich schwebende Kletterwand war schon beeindruckend! Weniger gross fand ich allerdings, dass es auf der Forellenranch nicht mal Forellen zum essen gab. Küche geschlossen – muss man auch nicht verstehen! Verhungern musste dank Bosna, Kebab, Pommes, Ofenkartoffel & Flammlachs aber keiner. Nur wenn man sich auf frischen Fisch freut… Zur Party abends kann ich leider nichts sagen – hatte ein anderes, heisses Date. Sauna!
Kletterparadies Steinplatte
Sich selbst einschätzen zu können, ist am Berg essentiell. Deswegen war für mich auch relativ schnell klar, dass ich am Sonntag das s´Schuasta Gangl (Cat. C/D) sausen lasse – dem Knie zu liebe. Stolz, den Adolari KS gemeistert zu haben. Aber auf der Steinplatte wäre der Klettersteig zum Gipfel (1869m) inkl. Zu- & Abstieg wahrscheinlich zu anstrengend gewesen – und doppelt so lang. Auch wenn ich ihn eventuell problemlos gegangen wäre, bei Doppelbelastung bin ich lieber einmal zu vorsichtig als dass ich dann Berg-Pause habe. Rennt mir nicht davon – in ein paar Wochen sollte das auch problemlos machbar sein. Und außerdem brauch ich ja einen Grund, bald wieder im Pillerseetal vorbei zu schauen. Meine Alternative? Klar bin ich mit den anderen hoch und habe dann eben einen Ruhetags-Hike zum Gipfel (gleichzeitig der Ausstieg des KS) gemacht. Mehr als ein Spaziergang ist das ja nicht – die Aussicht von oben lohnt sich immer! Beim Abschluss-BBQ auf der Steinplatte habe nicht nur ich beschlossen, nächstes Jahr die Rock Days wieder einzuplanen…
ROCK BASE im ALPEGG CHALET „Berg.Heimat“
Wer hoch klettert, muss gut schlafen. Und das klappt auch dann ausgezeichnet, wenn man mit drei anderen Ladies nicht nur die selbe Berg-Leidenschaft sondern auch ein wunderschönes Chalet in Waidring teilen darf. Inklusive eigener Sauna, Schwimm-Biotop und Bett mit Loferer Steinberge-Blick. Mehr zu den Alpegg Chalets in Kürze… dieses Kraftplatzerl hat sich eine eigene Bergseensucht-Hideaway Story verdient! JETZT HIER LESEN –> bergseensucht Hideaways: ALPEGG Chalets

Vielen lieben Dank für die Einladung an Irene Walser und den TVB Pillerseetal. An die Kitzbüheler Bergführer fürs sichere Begleiten & Fachsimpeln sowie an meine drei Ladies von der Chalet-WG: Marlene, Anja & Betty! YOU ROCK!

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