Es muss nicht immer hoch hinauf gehen: Skitour zur Hütteneckalm (1240m) via Rossmoosalm & Zwerchwand mit Blick auf die umliegenden Goiserer Hausberge, den Hallstättersee und das Dachstein Krippenstein Massiv!
Unten im Goiserertal wabern noch dicke Nebelschwaden, als ich mich an einem Dienstag Ende Januar am späten Vormittag ins Auto setze und Richtung Predigstuhl über die mautfreie Panoramastrasse hochfahre. Mein Plan: oben in der Sonne eine kleine, feine Skitour zur Hütteneckalm zu gehen – allerdings diesmal über den Sommerweg durch den Wald und direkt unterhalb der Zwerchwand vorbei.
TOURDETAILS: Start Wurmstein 970m, Parkplatz Panorama Nova Höhenloipe Predigstuhl (kostenlos, allerdings durch die Schneemassen eingeschränkte Parkmöglichkeiten) – Sommerweg 247 via Rossmoosalm – Zwerchwand – Hütteneckalm 1240m (Sa & So im Winter OFFEN). Retour Abfahrt erst am Forstweg Richtung Rehkogel über den Rodelweg, via Muren-Loipe zur Rossmoosalm und weiter zum Parkplatz. Auch als Schneeschuhtour ein Genuss (Retourweg wie Aufstieg)! Zweite Schneeschuh-Variante (vom letzten Winter) HIER NACHLESEN!
Ca. 5,5km | 430hm
UPDATE: seit Winter 21/22 gibt es extra angelegte Schneeschuhtrails & Skitouroptionen (Abfahrt von der Zwerchwand bis zum PP retour möglich ohne wieder auffellen zu müssen -> HIER nachlesen: Skitouren & Schneeschuhtrails in Bad Goisern; vom Predigstuhl bis zur Hütteneck Alm

Skitour im Winterwunderland hoch über Bad Goisern am Hallstättersee – ein Blick in die Weltkulturerbe-Region
Direkt beim Einstieg zur Loipe biege ich nach links – ab hier führt der Sommerwanderweg wunderschön durch den Wald. Heute zum Teil etwas abenteuerlich, denn Baumbruch verlangt einige Kraxel-Einlagen. Durch ein wirklich tierverschneites Winterwunderland geht es leicht ansteigend aber bis auf 2,3 Ausnahmen bei dieser Tour nie steil bergauf. Stille. Keiner unterwegs, nur Schneeschuhspuren zeugen von einigen Besuchern am Wochenende. Nur dann hat die Hütteneckalm im Winter geöffnet. Immer weiter – der frische Pulverschnee glitzert wie ein Meer aus Kristallen. Vögel zwitschern (gut, ganz so still wars also doch nicht).
Rossmoosalm – oder was davon im Schnee sichtbar ist
Raus aus dem Wald, der Blick schweift über die Hütten auf der Rossmoosalm. Oder, was davon übrig ist. Der Schnee türmt sich meterhoch auf, von manchen sieht man nur mehr die Dachgiebel – inklusive einer gewaltigen Schneehaube obendrauf. Kurzer Trinkstopp in der Sonne, bevor es leicht links wieder zurück in den Wald geht. Auch hier liegen einige Bäume, die der Schneelast einfach nicht gewachsen waren. Nach einer kleinen Lichtung folgt der nächste Anstieg aus der Senke am Fuß des Hohen Rosenkogels. Und dann steht man da. Unter einem bricht das Gelände steil ab und gibt den Blick auf das Dachstein Krippenstein Massiv frei…


Zwerchwand – unwirkliche aber unheimlich schön
Die Zweriwänd (so wie wir Einheimischen sie nennen) ist ein beeindruckender Steilabbruch zwischen Bad Goisern & Bad Ischl, an dem gewaltigen Gesteinsbrocken 1978 & 1983 südseitig herunter donnerten. Durch die Schneemassen nur zu erahnen (es waren rund 60.000 Kubikmeter)! Ein ganz spezielles Platzerl, das nach der Querung direkt zum Plateau der Hütteneckalm führt… Und wer bei dem ganzen Panorama (vielleicht der beste Spot der ganzen Tour) noch ein Auge für besonderes hat, findet es. Das Goiserer Matterhorn. Samt Gipfelkreuz. Zwar eher eine Mini-Ausgabe, dafür aber garantiert ohne Massentourismus. Früher wurde der Fels zum Klettern genutzt, heute ist er ein Naturdenkmal, von dem jetzt im Winter gerade mal die Spitze sichtbar ist.
Ziel erreicht: Hütteneck Alm
Nach einem letzten steilen Stück gelangt man zu einem Plateau, auf dem sich mehrere Almhütten befinden – darunter auch die bewirtschaftete Hütteneckalm. Jetzt unter der Woche geschlossen, aber an den Wochenenden im Winter ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Die meisten wählen den Weg von der Vorderseite – auch zum runter Rodeln geeignet! Diesen Panoramaplatz liebte übrigens auch Kaiserin Sisi, die oft von Bad Ischl aus zu Hütteneck hoch wanderte. Mittagspause, bevor ich mich an die Abfahrt mache. Und zwar auch über die vordere Seite und den Forstweg, später über einen Teil der Muren-Loipe, der mich weit unterhalb der Zwerchwand wieder zurück Richtung Rossmoosalm führt. Zwar mit 2, 3 Gegenanstiegen – aber skaten klappt auch mit Tourenski. Anstrengend ist es halt. Aber spätestens an der Alm vorne ist das sowieso egal: es wartet Pulverschnee! Und der ist so schön, dass ich nach der Abfahrt noch mal aufsteige und eine weitere Spur in den frischen, weichen Schnee ziehe. Zugegeben, vom Hang her eher Sumisland-Niveau – aber das erste Mal diesen Winter, dass der Kopf mir und dem Knie keinen Strich durch die Rechnung macht. Es geht also doch immer a bissal mehr als beim letzten Mal. Gut so. Ein wunderbarer Abschluss dieser Tour!


Danke an den GOSAUER SKIVERLEIH für den Support mit Top-Ski-Leihmaterial!

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