Kurze, knackige Wanderung im Toten Gebirge: vom oberösterreichischen ins steirische Salzkammergut, vorbei an Offensee und Rinnerhütte sowie Rinnerkogel zum Wildensee. Besonders im Herbst an einem Oidweibasummatag eine echte Traumtour!

Der Wildensee – lange schon auf meiner Liste – ein echtes Juwel auf 1535m, so abgedroschen das auch klingt. Der Dolinensee liegt bereits auf der steirischen Seite des Salzkammergutes, die Grenze verläuft kurz davor. Er hat übrigens keinen oberirdischen Abfluss, sondern sickert durch das Karstgestein, wo er ca. 500m weiter unten am Jägerbründl wieder an die Oberfläche tritt.

Der Offensee wiederum liegt in Oberösterreich auf 649m und ist der Ausgangspunkt für diese kurze aber knackige Wanderung. Er ist bis zu 38m tief und besitzt eine Fläche von 57 Hektar. Zu diesem Naturschutzgebiet führt nur eine 9km lange Strasse, südlich von Ebensee – geparkt werden darf nur auf dem rechten (beim Gasthaus Seeau) oder linken Parkplatz des Sees. Und ja, es darf hier gebadet werden! PS: auf der rechten Seite befindet sich auch das ehemalige Jagdschloss von Kaiser Franz Josef und Sissi (nicht zugänglich, Eigentumswohnungen).

TOURDETAILS:
Start: Wanderparkplatz Offensee – Talschluss – Rinnerbründl – Rinnerhütte 1473m- Rinnerboden – Wildensee 1535m
Abstieg wie Aufstieg
Option: Rinnerkogel 2012m Überquerung via Jägersteig (ca. 10min nach der Hütte Ri Wildensee dafür rechts auf den Steig abbiegen)

Alternative: auch von der Ausseerseite (steirisches Salzkammergut) erreichbar via Altaussee, Albert-Appel-Haus 1660m und die Wildenseealmen – oder als Übergangstour (diese bin ich im Oktober 2021 gegangen -> Totes Gebirge Durchquerung – vom Offensee zum Altausseersee

ca. 1100hm, 16k
Mittelschwer alleine durch den bis zur Rinnerhütte fast durchgängig  steilen, teilweise etwas ausgesetzten Aufstieg (gesicherte Stellen). Für Trittsichere, Schwindelfreie eine echte Genusstour!

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Offensee im Morgenlicht

Der erste Teil (sozusagen der Zustieg) erfolgt ohne Steigung über die Forststrasse, immer am Offensee und dann am Rinnerbach entlang bis in den Talschluss. Der Nebel wabert noch über dem Wasser, die Sonne strahlt und die Blätter könnten bunter nicht sein. Was für ein wunderbarer Herbsttag! Im Wald geht es dann direkt auf die Felsenwand zu und in Serpentinen steil bergauf. Die Wurzeln und Steine feucht vom Tau – zum Teil extrem rutschig! Das ändert sich auch nicht großartig – nur dass die Bäume zwischendrin für kurze Zeit weichen, nur um den Blick auf den See freizugegeben. Schwitzen mit Panorama-Blick, bevor es wieder in den Schatten geht. Hier warten Gumpen zur Erfrischung, später am Bründl kann Wasser getankt werden falls nötig. Es warten etliche Holztreppen und eine Eisenleiter während des Aufstiegs, das letzte Stück führt durch ein Schotterkar und durch Latschenfelder.

Einkehrtipp Rinnerhütte

Wem quellfrisches Wasser nicht reicht, für den bietet sich eine Einkehr auf der Rinnerhütte an – es gibt Kaffee – keine Cappuccino oder Latte, eine Sorte Bunkl (Kuchen), natürlich auch Käse /Speckbrote oder Kaspressknödel und Bier. Da fehlt es an nix! Wer den Zirbnschnaps erliegt, der könnte danach gleich oben bleiben. (Mitte Oktober war die Hütte am Wochenende noch geöffnet – bitte vorher erkundigen!)

Grenzüberschreitend zum Wildensee

Kurz vor dem See hört Oberösterreich – was mir in dem Moment aber egal ist… der Blick auf das dunkelblau macht alles andere nebensächlich… Wie schön kann ein Bergsee bitte sein? Und ich kenne ja wirklich nicht wenige! Trinkwasserqualität, maximal 44 Meter tief, 9.5 Hektar Fläche – da braucht es nicht mehr Worte… nur nu oans: des war sicha nit des letzte Mal da herobn!

Das Tote Gebirge lebt

Übrigens: der Name leitet sich daher ab, dass das innere Tote Gebirge früher jagdfrei (also „wild“) war… und somit für die Jagdherren TOT.

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Und wieder retour via Offensee…