1 Gipfel, 2 Namen & Kreuze, 1 Nebelmeer – am westlichsten 2000er im Toten Gebirge das gewaltige Panorama im Spätherbst geniessen! Aufstieg von der Rettenbachalm 636m via Beerensattel, Ischler Hütte 1368m & Steig 226. Bergtour für Konditionsstarke, 1610hm & 21km
An diese Bergtour im November vor 2 Jahren erinner ich mich gerne zurück – deswegen findet sie jetzt ihren Weg auch auf den Blog. Einfach zu schade, diesen Tag nicht noch herzuzeigen, denn nur ein Bruchteil wird auch hier veröffentlicht. Aktuellen Touren gibt es 2x die Woche auf Facebook (Dienstags & Donnerstags). Es gibt einige Optionen, die Tour – wie in den Details unten beschrieben – auszuweiten oder als Überschreitung zu gehen. Plan A ging damals leider nicht auf, weil der Nagelsteig 226 (von der Ausseer Blaa Alm aus) für den Aufstieg gesperrt war. Leider dieses Jahr keine einzige der vorgenommenen Optionen geschafft – aber was nicht ist, wird halt dann hoffentlich im nächsten Jahr…

TOURDETAILS 17. November 2020
Start: Rettenbachalm 636m via 211 (ri Naglsteig 226 – leider Zugang bzw Durchgang zur Blaa Alm gesperrt wg Felssturzgefahr) – Beerensattel 1428m – Schwarzenbergalm mit Ischler Hütte 1368m – Steig 226 (tlws seilversichert) zum Gipfel. Abstieg wie Aufstieg oder erst über den Nordwestrücken & Steig 227 ri Hochkogelhaus & Abzweigung vorab retour zur Ischler Hütte
Optionen für lange Sommertage: Abstieg 227 ri Hochkogelhaus 1558m, Überschreitung (schwarz markiert) zum Rinnerkogel (Augstkogel) 2012m & zur Rinnerhütte 1473m / Offensee (Details: Vom Offensee zum Wildensee) oder via Wildensee zum Appelhaus (Totes Gebirge Durchquerung vom Offensee zum Altausseersee)
1610hm & 21km
Kondition, Schwindelfreiheit & Trittsicherheit nötig – Dolinengebiet
Im Spätherbst wg Eis & Schneemöglichkeit unbedingt Grödel & Stirnlampe einpacken
Alpine Erfahrung für die Überschreitung zum Rinnerkogel vorausgesetzt!
EIGENVERANTWORTUNG, GEWISSENHAFTE TOURENPLANUNG & AUSRÜSTUNG sowie GUTE SELBSTEINSCHÄTZUNG tragen ZUR EIGENEN SICHERHEIT bei!
Aufstiegsoptionen ab Ischler Rettenbachalm
Wenn Aufstiegs-Plan A (via Naglsteig) nicht aufgeht, weil der Weg zum Einstieg (noch immer oder wieder) gesperrt is, dann nimmt ma eben Plan B – die Nummer 211… Aber Achtung im Herbst: im Wald ist es relativ rutschig oder gatschig – eins von beiden passt immer. Es geht stetig bergauf, die Forststrasse wird dabei immer wieder mal gekreuzt. Hat ma erstmal den Beerensattel erreicht, liegt schon ein gutes Stück hinter einem. Von dort sieht man ins Frostloch (Schwarzenbergalm) und auch auf den Wildenkogel / Schönberg. Temperatur gefühlt im Minus. Und ja, da gehts a Stückl bergab, bevor es wieder bergauf geht… Die Ischler Hütte 1368m schiebt sich ins Blickfeld – da wär a Tee zum Frühstück recht gwesn (natürlich schon lange in der Winterpause). So frostig wie’s ausschaut, wars auch. Zumindest wars dort aber noch nicht so eisig wie a Stückl weiter oben…



Aus dem Frostloch zurück in die Sonne und auf den Schönberg 2090m
Nach der Ischler Hütte wirds dann merklich alpiner. Und eisiger. Teilweise seilversichert (auch bei Nässe fein). Und dann ist es soweit: endlich wieder Sonne! Erster Blick aus dem Latschen-Aufstieg zum Gipfel. Unzählige Serpentinen nach oben. Und dann werden die Latschen weniger und man steigt am grasigen Rücken nach oben. Der letzte Abschnitt im Schnee (ansonsten hat die Sonne gut Schmelzarbeit geleistet). Am Gipfel ri Traunsee & Traunstein das typische Nebelmeer. Einmal drehen und tief ins innere Salzkammergut und darüber hinaus schauen. Dachstoa, Gosaukamm, Sarstein, Sandling, Ramsaugebirge, Loser…





Über den Ostgrat zu Gipfel 2 – Wildenkogel 2093m
Und über den Ostgrat gehts dann zu Gipfelkreuz Nummer 2, des sogar 3m höher liegt. Schaut übrigens wilder aus, als es is – ausgesetzt ja, aber breit genug ohne Probleme drüber zu gehn! Schwindelfrei muss ma aber sein, weil links & rechts kann ma luftig runter schauen. Mittig am Ostgrat befindet sich die luftigste Stelle – ist aber eh doppelt Seilversichert…




Wildenkogel 2093m & Schönberg 2090m – 1 Berg, 2 Namen
Warum gibts jetzt da zwei Kreuze und zwei Namen für einen Berg? Je nachdem von welcher Seite man aufsteigt – für die Ischler ist es der Wildenkogel, für die Ebenseer der Schönberg… jeder stellt a Kreuz auf, fertig. So hab i’s zumindest gesagt bekommen, wer mehr oder andere Infos dazu hat – gerne her damit!
PS: wie man sieht, war nicht nur der Traunsee, sondern auch Mond- & Attersee vom Nebel verschluckt.

Abstieg zu Sonnenuntergang & Tipp
Der schönste Blick beim Abstieg – eindeutig am Beerensattel aufs Losermassiv. Danach sind es noch 90 min steil bergab zur Rettenbachalm. Der Moment auf ca 1400hm, der meinen Akku nu moi auffüllt. Zähne zsammbeissen nach dem fia mi so anstrengenden Abstieg vom Wildenkogel, de zwiedan Knie ignorieren und anzah, de Sunn geht boid unter… (wer eine Übersetzung braucht: der Abstieg war für meine Knie Horror und super anstrengend – die Zeit knapp) Aber: es war so ein wunderbarer goldener Spätherbsttag! Hat mi scho gscheid glücklich gmacht.
PS: würde nicht mehr am 226 absteigen, sondern den Weg erst Richtung Hochkogelhaus wählen, dort führt wieder der 211er zurück zur Ischler Hütte. Zwar etwas länger, aber evtl a bissl knieschonender!





Und mit den letzten Sonnenstrahlen gehts zurück ins Tal – die Rettenbachalm und somit die einzige Einkehrmöglichkeit des Tages im Blick, aber es ziagt sie echt ehrlich gsagt scho brutal. Und bevor des goldene Liacht endgültig weg is (um kurz nach 3 war das schon der Fall), wartet noch die Forststrassen bis zum Parkplatz. Wer genau schaut, kann sie am Bild oben erkennen. Timing perfekt, beim Auto wars dann stockdunkel – die Hirnbirn kam nicht gerade nicht mehr zum Einsatz…

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