Weil i wü Skifoan… Von Fieberbrunn nach Leogang, weiter nach Saalbach Hinterglemm und wieder retour. 4 Tage Ski In Ski Out, 3 Gebiete die unterschiedlicher nicht sein könnten, 270 Abfahrtskilometer verteilt auf zwei Bundesländer. Meine liebsten Winter-Panoramaspots, Pistenfavoriten und auf welchen Hütten sich der Einkehrschwung besonders lohnt. Kurz: die lässigsten Momente aus Tirol und dem Salzburger Pinzgau!

Die harten Fakten von 3 Skitagen sprechen eine deutliche Sprache: 17.860 hm & 82km – getrödelt wurde nicht, fotografiert schon. Eingekehrt, nur ohne picken zu bleiben. Trotz straffem Programm nicht alle Pisten im HOME OF LÄSSIG geschafft, aber ohne hätte ich auch nicht so viel vom Skicircus gesehen. Die einzelnen Gebiete kenne ich (auch dank der Freeride Worldtour in Fieberbrunn und dem Firn & Sonnenskifoan-Trip letzten März nach Saalbach Hinterglemm) – allerdings bin ich noch nie die Tirol S Verbindung (E5 & E6) rüber gefahren… eine Premiere, die sich mehr als ausgezahlt hat: neue Lieblingspiste entdeckt! Aber von vorne…

sdr

FIEBERBRUNN – Privat-Pisten Feeling im Freeride Mekka

Diese Beschreibung trifft bei dem jüngsten Mitglied – das als einziges auf Tiroler Boden liegt – im Skicircus voll ins Schwarze. Fieberbrunn trumpft aber auch bei den Skifahr-Alternativen auf. Und die werden nach der Ankunft als Erstes getestet.

Direkt zum Aprés Ski oder Sonnenuntergang am Streuböden? Letzteres sorgt garantiert für weniger Kopfweh und mehr Seelenbalsam. Mein Tipp: erst mit dem Timoks Coaster flitzen (im Skipass inkludiert und a echter Spass), danach eine Runde entlang des Winterwanderwegs gehen. Schneeschuhe können im S4 an der Talstation ausgeliehen werden, Guides für die Tour auch (und das Skileihmaterial für die nächsten Tage nehm ich direkt dazu). Vom Speicherteich geht der Blick rundum – auf den Wilden Kaiser, Loferer & Leoganger Steinberge, das Steinerne Meer und Spielberghorn. Da brauch ich nicht viel dazu sagen – einfach gewaltig schön!

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Sonnenuntergang am Streuböden Speicherteich

Eine wichtige Frage stellt sich an Tag zwei morgens – warum sind die Pisten am Vormittag so angenehm leer? Ja gut, es ist Freitag. Viele fahren immer direkt rüber nach Leogang oder Saalbach – der Rest verteilt sich im Gebiet zwischen Lärchfilzkogel, Doischberg und Reckmoos. Bitte ja nicht weitersagen… Und so ziehen wir mit unserem Local-Guide Florian (S4 SnowSport Fieberbrunn) unsere ersten Schwünge, ein echter Genuss! Er kennt das Gebiet in und auswendig, weist auf die besten Spots hin – kurz um, der staatl. geprüfte Skilehrer (und Vize-Weltmeister im Formationsfahren)  fährt in seinem Dahoam mit Herz – das merkt man sofort!

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Blick auf die Loferer Steinberge von der Fieberbrunner Lieblingspiste

Bekannt ist Fieberbrunn, seit dem die Freeride World Tour hier jährlich ihre Crunch Time zelebriert, als einziger Stop in Österreich. Wenn die Damen und Herren Anfang März in das bis zu 70% steile Face vom Wildseeloder droppen, steh ich meist drüben am Lärchfilzkogel, drück die Daumen und bin ehrlich gesagt froh, das ganze von gegenüber beobachten zu können.
PS: Schöne Freeride-Varianten gibt’s vom Lärchfilzkogel und auch von der Hochhörndlbahn runter. Wer sich nicht auskennt, sollte einen Guide buchen. Plus: bitte nur mit kompletter LVS-Ausrüstung (egal ob Pistennahe oder im Gelände abgefahren wird)

Lieblingspiste: 121a (schwarz) / Reckmoos Nord
Panoramaspot: Hochhörndl 4er Bergstation auf 2020m für 360° Grad Ausblick

Ski In Ski Out: untergebracht war ich im neuen TUI Blue (ehemals Austria Trend Hotel), direkt an der 105 Doischberg Piste (wo man mit Skischuhen nicht ins Hotel darf, unwissende mit den Boots in der Hand morgens direkt streng ermahnt werden und Freundlichkeit bei meinem Aufenthalt leider nur sporadisch inklusive war… Der Ton macht die Musik und der war mehr als einmal schräg). Sorry, ich habe heute leider keine Empfehlung für euch zu vergeben!

cof
Ski In Ski Out in Leogang – Schuss ins Puradies

LEOGANG – entspannt carven und geniessen

Spätestens nach einem langen Tag auf der Piste, freue ich mich bei der letzten Talabfahrt vom kleinen Asitz auf eine breite, leichte blaue Piste. Diese führt zur Talstation der L3 Steinbergbahn, auch Anfänger könnenksie wirklich geniessen. Die sportlicheren Varianten in Rot finden sich ab der Mittelstation der kleinen Asitzbahn und führen zur L1 Talstation im vorderen Ortsteil. Warum ich gerne in Leogang fahre? Weil ich fast auf jeder Piste die Leo Stoaberge mit dem mächtigen Birnhorn vor mir habe – und mit diesem Gipfel bzw meiner Sonnenaufgangstour verbinde ich super schöne Erinnerungen…

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Blick vom Wildenkarkogel auf die Leoganger Steinberge

Ohne diesen Einkehrschwung wär ein Skitag nicht komplett: auf ein Seital Bier in die Hendlfischerei am kleinen Asitz! Leute schaun und danach entspannt ins Tal carven. Und wer es vor Hunger nicht mehr aushält: sowohl das Hendl als auch der Kaiserschmarren ist wirklich gut!
Tipp: abends zum Rodeln und vor der Abfahrt noch Ripperl oder Kasnocken schlemmen! Geht z.b in Saalfelden auf der Huggenbergalm am Biberg. Die Nachtrodelstrecke in Leogang ist ab morgen, 17.1., Dienstag und Freitags befahrbar.

Lieblingspiste: 211 & 212 (blau) Talabfahrt zur L3 Steinbergbahn
Panoramaspot: Sonnkogel 1879m (via Winterwanderweg auch vom Asitz aus erreichbar)

Ski In Ski Out: für mich geht’s zurück ins Puradies, nicht ohne Grund eines der Bergseensucht Hideaways – eigene Zufahrt von der 211 und danach über die Wiese quasi off Piste ins Hotel oder zu den Chalets. Ein grosses Kompliment ans komplette Team – hier fühlt man sich jedes Mal sofort Willkommen, auch wenn’s nur für eine Nacht ist!

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SAALBACH HINTERGLEMM – mehr als nur Aprés Ski

Early Bird Skiing ab 0800 – das gehört wirklich zu den schönsten Erlebnissen. Während andere noch tief schlafen, die ersten Schwünge in der Sonne ziehen (auch die Talabfahrt lohnt sich) und nach 2 Stunden am Berg gemütlich frühstücken. Ein perfekter Skitag, oder? Klar wurde das am letzten Tag genauso durchgezogen. Die feinsten Hänge auf der ‚Sonnseitn’ von Saalbach: via D1 Reiterkogelbahn nach oben, weiter mit dem D2 Hasenauer und ab halb Neun fährt der D5 Sunliner, Nomen est Omen. Dessen Piste Nr. 85 führt übrigens zur Reiteralm, wo wir zum einkehren und von Toni frühstückstechnisch verwöhnt werden (siehe Foto unten).

Psst: für nachmittags noch überraschend perfekt weil kaum befahren: die Piste 55 (schwarz) vom Reichkendlkopf 1941m (via C3 Hochalm 6er) sowie die Talabfahrt Nr. 8 (rot) vom Schattberg West!

PROST: wer im Tal mit den Ski bis an die Aprés Bar fahren mag: geht beim Schwarzacher! Hab ich gehört aber nicht ausprobiert… zumindest nicht diesmal. Auch der Goassstall hat mich nicht verschluckt, Glück gehabt – die obligatorischen zwoa Schnapserl gab’s auf der Lindlingalm im Talschluss. Ganz romantisch mit dem Pferdeschlitten bei Vollmond retour, links und rechts nur glitzernder Schnee, oben funkeln die Sterne – der Moment war ehrlich gsagt scho sehr schee…

Lieblingspisten: 125 (rot) unterhalb der Tirol S Verbindung (absolute Lieblingspiste) & die 36 (schwarz) vom Zwölferkogel – ehemalige Weltcup Abfahrt mit bis zu 72% Gefälle
Panoramaspots: Schattberg West unter der A4 Westgipfelbahn II – Blick zum Zwölferkogel und in den Talschluss Hinterglemm oder von der Panoramaalm

Ski In Ski Out: super viele Hotel-Optionen, sowohl in Saalbach als auch in Hinterglemm. Untergebracht war ich im Hotel Bauernhof Oberschwarzacher, direkt an der 8a Talabfahrt vom Schattberg West. Ein Familienhotel, ohne Fokus auf Wellness ausser Sauna. Ein Day Spa Besuch nebenan (im 4*S Unterschwarzach) hätte sich angeboten, war aber leider zeitmässig nicht drin – deren Alpen Spa mit 1500qm merke ich mir mal für den nächsten Besuch vor! Vom relativ frostigen Empfang an der Bar war ich schon etwas überrascht (Ausnahme: super freundliche Rezeptionistin) und die beiden Pferde auf der Koppel haben auch direkt besänftigt. Einige Damen im Service hatte wohl keinen so guten Tag. Kann passieren. Wenn dann aber auch noch beide Heizkörper im Zimmer auf null gedreht sind… da hilft nur mehr laut lachen, heiss duschen und das dezent huschi vor dem Schlafen gehen auf Vollgas zu drehen. Geschlafen hab ich trotzdem gut und um 8 gings ja dann auch wieder mit Skifahren weiter… die Augen klein, der Grinser groß!

Gscheid guad: regionale Spezialitäten aus Tirol & dem Pinzgau – Hutessen, Kasnockn, Bladl & Co.

Was man tagsüber auf der Piste verbrennt, muss spätestens abends wieder reingeschaufelt werden. Zumindest kann ich nicht ohne gutes, ehrliches Essen. Im Skicircus gibt’s zum Glück mehr als Pommes und Pizza. Die dürfen gerne beim Kinderskikurs die Hauptrolle spielen. Kein Trip ohne mindestens einmal Hutessen (Fondue ähnlich, Fleisch auf einem heissen Eisenhut wird dabei mit Brühe übergossen), Bladl mit Sauerkraut (zB. im Wildalpgatterl), Spinat- oder Kaspressknödel, Kasnocken, a gscheide Rindssuppn mit Frittaten… und ja, der obligatorische Kaiserschmarren darf halt auch nicht fehlen. Oder noch besser: Heidelbeerschmarrn! Luxus: Frühstück am Berg, dass man sich auf leeren Pisten morgens ab 8 Uhr mehr als verdient hat! Aber das erwähnte ich ja bereits…

FAZIT: viel gefahren, viel gesehen, viel gelacht, viele gute Gespräche und viele freundliche Locals kennengelernt. Schöne Momente gehabt, die die paar schattigen locker überstrahlen! Es war mir ein Fest und ich komme gerne wieder – ein paar Pisten fehlen ja noch…

*Einladung | Vielen Dank an die Tourismusverbände Pillerseetal, Saalfelden Leogang & Saalbach Hinterglemm für die Möglichkeit, den Skicircus 4 Tage lang zu erkunden.

Anmerkung: trotz Einladung spiegelt dieser Beitrag meine ehrliche und ungefilterte Meinung – Positives wie auch Negatives.
Wer mich kennt weiss: Freundlichkeit blendet bei mir direkt kleinere Unstimmigkeiten aus. Allerdings gibt es für mich auch echte NoGo’s. Bei nur einer Übernachtung und nicht viel Zeit im Hotel sind es unscharfe Momentaufnahmen und bleiben auch so in Erinnerung. Egal ob selbstgezahlter Aufenthalt oder Einladung – besser eine direkte Kritik vor Ort, als nur danach im Internet. In diesem Sinne schreibe ich jetzt auch ohne schlechtes Gewissen darüber…
cof
Am Asitz mit Schneeflocken tanzen, auf dem Weg nach Saalbach die Sonne begrüssen… ein Samstag Morgen im Skicircus

HARD FACTS

270 Abfahrtskilometer, 70 Seilbahnen & Lifte, über 60 Hütten warten alleine im SKICIRCUS Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn

Davon 140 km Blau (52%), 112 km Rot (41%) & 18 km Schwarz – 96 Helden der Nacht sorgen für die perfekte Präparierung

Seit 12.1 starten folgende Bergbahnen bereits um 0800: Asitz & Steinbergbahn in Leogang, Streubödenbahn in Fieberbrunn und Kohlmais, 12er Kogel, Reiterkogel, Hasenquer 8er, Hochalmbahn, Hochalm 6er, Unterschwarzachbahn sowie 12er Express in Saalbach Hinterglemm.

Mit der neuen SKI ALPIN CARD gehört auch die Schmittenhöhe in Zell am See via Shuttlebussystem und das Kitzsteinhorn in Kaprun dazu, das erhöht auf 408 km!

SNOWTRAILS warten im gesamten Gebiet –  perfekt für kurze Ausflüge ins Gelände auf Naturschnee

The Challenge Ski-Runde: 65 Abfahrtskilometer, 32 Lifte & 12.400 Höhenmeter – in rund 7 Stunden ohne Pause zu schaffen. Vielleicht beim nächsten Mal!

Spezielle WINTERWANDERWEGE gibt es jede Menge für alle Nicht-Skifahrer!

Bis bald im Skicircus! 

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Danke Max (Skiszene Altenberger) fürs Foto, die Begleitung und deinen Einsatz am Samstag!